Horst Kraehe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Friedrich Wilhelm Darius Hermann Max Horst Kraehe (* 24. August 1902 in Naumburg (Saale); † 10. Oktober 1988 in Hamburg) war ein deutscher Offizier, zuletzt im Dienstgrad eines Brigadegenerals der Reserve der Bundeswehr und Angehöriger des Bundesnachrichtendienstes.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beförderungen

Reichswehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kraehe trat 1922 als Offizieranwärter in das 3. (Preußisches) Artillerie-Regiment der Reichswehr in Potsdam ein. 1923/24 besuchte er die Infanterieschule in Ohrdruf und 1924/25 die Artillerieschule in Jüterbog. 1925/26 war er Batterieoffizier im 3. (Preußisches) Artillerie-Regiment in Frankfurt (Oder). 1926/27 absolvierte er den Offiziernachrichtenlehrgang Jüterbog. Danach war er Nachrichtenoffizier in Schweidnitz und Küstrin. 1930/31 war er erneut Batterieoffizier im 3. (Preußisches) Artillerie-Regiment in Potsdam. Von 1931 bis 1933 war er Bereiter an der Kavallerieschule der Reichswehr in Hannover. 1933/34 war er Artillerieoffizier und Artillerieführer in Frankfurt (Oder). Von 1934 bis 1936 besuchte er den Generalstabslehrgang an der Kriegsakademie in Berlin.

Wehrmacht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1936/37 war Kraehe Ib der 28. Infanterie-Division in Breslau. Von 1937 bis 1939 war er Ia der Kommandantur der Befestigungen bei Breslau. Von September bis Oktober 1939 war er beim Grenzabschnittskommando 14 eingesetzt. Von November 1939 bis April 1940 war er Ia der 26. Infanterie-Division. Von 1940 bis 1942 war er Ia im Generalkommando des XII. Armeekorps. Von März 1942 bis Oktober 1943 war er Ic/AO im Armeeoberkommando 7. Danach wurde er in die Führerreserve versetzt. Von November 1943 bis Januar 1944 war er Ic der Heeresgruppe B. Von Januar 1944 bis Februar 1945 war er Chef des Generalstabes des LXXV. Armeekorps (zur besonderen Verwendung). Von Februar bis Mai 1945 war er Kommandeur des Grenadier-Regiments 994. Im Mai 1945 geriet er in Kriegsgefangenschaft, wo er bis April 1946 verblieb.

Bundeswehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1946 war er als Torfarbeiter tätig. 1946/47 war er kaufmännischer Vertreter der Gothaer Versicherung in Hannover. Danach war er Kreisgeschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes in Verden. Von 1949 bis 1951 war er Einkaufsleiter bei Mondamin in Hamburg. Von 1951 bis 1953 war er in der Ausbildung von Dressur- und Springpferden tätig.

Im März 1953 kam er als Hauptreferatsleiter zum Amt Blank. 1955/56 absolvierte er eine Eignungsübung und war LVerbindungsstellenleiter für Lehrgänge Gesamtstreitkräfte. 1956/57 war er Kommandeur Lehrstab A in Sonthofen. 1956/57 nahm er an einem Lehrgang an der Panzertruppenschule in Munster teil.

1957 wurde er ausgewählt für den 2. Generalstabslehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. 1957 absolvierte er den Regimentsführerlehrgang an der Artillerieschule des Heeres in Idar-Oberstein. Von 1957 bis 1959 war er Korpsartilleriekommandeur 402 in Ulm. 1959 wurde er Höherer Artilleriekommandeur 401 in Münster. Von 1959 bis 1962 war er Kommandeur Artilleriekommando 1 in Münster. Kraehe wechselte zum Bundesnachrichtendienst und wurde dort als Reserveoffizier zum Brigadegeneral befördert.[1] Im Verteidigungsfall wäre Kraehe zur Deutschen Anteil Allied Consultative and Coordination Group (ACCG) beim Allied Command Baltic Approaches der NATO gegangen. Von dort hätte er Special Operations oder nachrichtendienstlichen Operationen führen sollen.[2]

Kraehe war verheiratet und Vater eines Kindes.

Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dermot Bradley, Heinz-Peter Würzenthal, Hansgeorg Model: Die Generale und Admirale der Bundeswehr 1955–1999. Die militärischen Werdegänge. (= Deutschlands Generale und Admirale; Teil VIb). Band 2: Hoffmann–Kusserow. Biblio-Verlag, Osnabrück 2000, ISBN 978-3-7648-2370-2, S. 729–731.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Matthias Molt: Von der Wehrmacht zur Bundeswehr: Personelle Kontinuität und Diskuntinuität beim Aufbau der deutschen Streitkräfte 1955–1965. Heidelberg 2007, S. 198 (uni-heidelberg.de [PDF]).
  2. Agilolf Keßelring: Kriegs-BND: Planungen für die Mobilmachung des Bundesnachrichtendienstes von 1953 bis 1968. In: Militärgeschichtliche Zeitschrift. Band 79, Nr. 2, 2020, S. 480 ff.