Horst Schimanski

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Horst Schimanski
Götz George als Schimanski (2007)

Götz George als Schimanski (2007)

Sender WDR
Aktiv 1981–2013
Ort Duisburg
Assistenten Christian Thanner
(1981–1991/1997)
Fälle 29 (Tatort)
17 (Schimanski)
Vorgänger Haferkamp
Nachfolger Flemming
Team
(1982–2013)
(1981–1988)
(1997–1998)
(1999–2013)

Horst Schimanski ist eine fiktive Figur aus der ARD-Fernsehreihe Tatort, in der er vom 28. Juni 1981 an in 29 Folgen (inklusive zweier Kinofilme) als Kriminalhauptkommissar in Duisburg seinen Dienst tat. Schimanski wurde von dem Berliner Schauspieler Götz George (1938–2016) dargestellt.

Nach einer Pause von 1991 bis 1997 trat er in einer eigenständigen Krimi-Serie Schimanski bis 2013 wieder regelmäßig in Aktion. Schimanski wurde in einer von Emnid 2008 durchgeführten Beliebtheitsumfrage anlässlich der 700. Sendung der Reihe auf den ersten Platz aller Tatort-Kommissare gewählt.[1]

Figur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Figur Schimanski wurde von den Drehbuchautoren Bernd Schwamm, Martin Gies, dem Regisseur Hajo Gies und dem Schauspieler Götz George entworfen. Sein Markenzeichen war seine beige-graue M65-Feldjacke, seither umgangssprachlich auch „Schimanski-Jacke“ genannt.

Hauptkommissar Schimanski markierte eine Wende in der Reihe der gradlinigen Tatort-Kommissare (ausgenommen Kressin). Zum ersten Mal wurde ein Kriminalbeamter gezeigt, der keinen Tagesrhythmus hatte, der fluchte, prügelte, mehr als in Maßen Alkohol trank, Currywurst zum Grundnahrungsmittel machte und seine Frauengeschichten ohne Hemmungen offenlegte. Er stellte einen von der 68er-Bewegung beeinflussten Mann dar, der auf seine Weise immer noch gegen die Generation der NS-Zeit rebellierte. Auch machte er oft mobil gegen ausländerfeindliche Vorurteile und pflegte freundschaftliche Beziehungen zu sogenannten Gastarbeitern, was ihn aus Sicht seiner Chefs zum Spezialisten in Kriminalfällen in diesem Milieu machte. Zur Seite gestellt wurden ihm der stets korrekte und dienstbeflissene Ermittler Kriminalhauptkommissar Thanner sowie später der Niederländer Hänschen (als Personifizierung des westlichen Auslands).

Schnell stürzten sich die Medien auf ihn. Die einen verdammten ihn als „Ruhrpott-Rambo“, die anderen lobten ihn als frischen Wind in den verstaubten ARD-Anstalten. Sogar mit James Bond wurde er verglichen. Schimanski wurde der Actionheld der Deutschen für eine Generation, die statt Krieg und Gehorsam nur Frieden und Konsum kannte. Zehn Jahre ermittelte er und machte die Fäkalsprache, insbesondere das Wort „Scheiße“ salonfähig, sodass Bild 1991 sogar dessen Häufigkeit zählte. Nach seiner Ära versuchte man Nachfolger zu finden, die so ermitteln sollten wie er. Zumindest hat Horst Schimanski das Bild des „Fernsehkommissars“ in Deutschland sehr verändert.

In den restaurierten, der in den Jahren 2021 und 2022 im WDR ausgestrahlten Wiederholungen wird vor Beginn einiger Folgen (beispielsweise Duisburg-Ruhrort) ein Vorspann mit folgendem Text eingeblendet: „Das folgende fiktionale Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung“.[2][3]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren wurde die Figur Schimanski am 9. Oktober 1938 in Stettin (Folge Bis zum Hals im Dreck, 1991) und ist somit gleich alt wie Götz George. Dieses Alter deckt sich mit seiner Altersangabe von 60 Jahren in der Folge Geschwister von 1998. Davon abweichend wurde vier Jahre früher in der Folge Zabou (1987) ein anderes Datum genannt: Bei Einlieferung in ein Krankenhaus werden aus dem Off seine Ausweisdaten vorgelesen, denen zufolge er am 2. November 1943 in Breslau geboren wurde. In der Folge Muttertag ist er 1948 geboren. Im Berliner Filmmuseum ist als Filmrequisite ein Personalausweis ausgestellt, dem zufolge Schimanski am 11. August 1947 in Duisburg geboren ist. Sein vollständiger Name ist laut einer Standesbeamtin zu Beginn der Folge Kinder der Hölle Horst Karl Georg Schimanski.

Auch die restliche Biografie variiert häufig. Schimanski wuchs ohne Vater in einfachsten Verhältnissen in einem Arbeiterviertel in Duisburg-Homberg auf, lebte zeitweise auf einem Bauernhof sowie auch in einem Kinderheim. Laut Das Mädchen auf der Treppe ist sein Vater im Krieg gefallen. In großen Teilen floss Götz Georges eigene Biografie in Schimanskis Lebensweg ein.

Durch Folgen wie Freunde (1986) ist bekannt, dass Schimanski fast auf die schiefe Bahn geraten wäre. Königsberg erwähnt einmal bei einer Festnahme die Vermutung, dass Schimanski bei einem Autodiebstahl der Komplize gewesen sei. Dennoch habe er Schimanski zur Laufbahn als Polizist geraten. In Blutsbrüder und Asyl der neuen Serie wird dies zum Teil auch bekräftigt.

Im Roman „Schimanski“ breitet Felix Huby eine Biografie aus, die sich von den Tatortfolgen grundlegend unterscheidet. Demnach habe sich Schimanskis Vater Georg nach dem Krieg von seiner Familie abgesetzt. Ende der 1960er Jahre habe Schimanski kurzzeitig Jura studiert, aber das Studium während der politischen Studentenunruhen abgebrochen, um sich an den Straßenkämpfen zu beteiligen.

Nach seinem Abschied vom Polizeidienst 1991 wanderte Schimanski nach Belgien aus. Dort lernte er seine Lebensgefährtin Marie-Claire (Denise Virieux) kennen, lebte auf einem Hausboot und betätigte sich als Boxtrainer. Nachdem Thanner 1997 ermordet worden war, wurde Schimanski von der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft erstmals wieder nach Duisburg gerufen. Als freier Ermittler sollte er den Mord an Thanner aufklären. Seit 2006 lebt Schimanski wieder in Duisburg.

Wiederkehrende Nebenfiguren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kriminalhauptkommissar Christian Thanner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thanner war Schimanskis Partner (laut Folge Moltke) seit 1977 und starb in der Folge Die Schwadron (1997), nachdem ihn ein Betonmischer-Lkw in der Telefonzelle niedergewalzt hatte. Die Rolle wurde von 1981 bis 1991 von Eberhard Feik verkörpert. Da Feik 1994 verstorben war, musste Thanner in der ersten neuen Schimanski-Serienfolge (mittels eines Doubles) den Serientod sterben. Thanner war das genaue Gegenteil von Schimanski. Er war intellektuell, hielt sich fast peinlich genau an Dienstvorschriften. Er war gegenüber Schimanski der ausgleichende Part, der ruhig und sachlich und nicht impulsiv und aufbrausend war. Ebenfalls wurde die Herangehensweise, wie Fälle zu lösen sind von beiden Kommissaren unterschiedlich aufgefasst, so dass Thanner weniger investigativ auftrat oder auf eigene Faust ermittelte.

Zu Anfang hatte er eine Freundin, Sylvia, meist als Lehrerin dargestellt. Sein äußeres Markenzeichen war ein großer Schnauzbart. Er vermittelte mit seinem Auftreten den Stereotyp des Beamten, er trug zumeist Anzug, Krawatte oder Fliege. In der Folge Der Tausch wagt er sich im Lederdress in die Disco. In den Kinofilmen wirkte er etwas entschlossener oder war mit einem modischen Hut (Zabou) zu sehen. Im Gegensatz zu Schimanski war das Verhalten gegenüber Anderen meist höflich und zuvorkommend. Er konnte aber auch anders und agierte dann eher groß und bestimmend.

Kriminaloberrat Karl Königsberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Königsberg war von 1981 bis 1988 der Vorgesetzte von Schimanski und Thanner. Er war verheiratet mit Erika und half den beiden auch mal aus der Klemme oder verteidigte sie vor höheren Instanzen. Seine Mitarbeiter nannten ihn Klops (bezogen auf Königsberger Klopse). Mehrmals muss er Schimanski suspendieren. In der Folge Der Fall Schimanski hilft er ihm sogar, indem er ihn an eine Freundin als Leibwächter vermittelt. Karl Königsberg tauchte nochmals in der Folge Schimanski muss leiden der neuen Serie auf, wo er den Krebstod an seinem Geburtstag im Krankenhaus in Hamburg stirbt. Gespielt wurde er von Ulrich Matschoss.

Schubert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Assistent Schubert wurde 1981 zweimal von Michael Lesch verkörpert. Er machte die Hintergrundarbeiten für das Duo Schimanski-Thanner, bevor Hänschen dazustieß. In der ersten Folge Duisburg-Ruhrort wird er von Thanner dafür gemaßregelt, dass er die Dienstwaffe bei einem Fluchtversuch einsetzen will.

Hänschen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Charakter Hänschen (mit vollem Namen (vgl. Folge Der Fall Schimanski) Hans Scherpenzeel van Maaskant-Schoutens) ist ein niederländischer Polizist, der eigentlich an die deutsche Polizei in Duisburg ausgeliehen, dann aber zum zweiten festen Kollegen von Schimanski wurde. Er wird von Chiem van Houweninge dargestellt. Er kam 1982 in der Folge Der unsichtbare Gegner hinzu und entwickelte sich zum Hintergrund-Ermittler, der auch mal Nachtschichten schieben muss. Bereitschaftsdienste werden ihm auch gerne übertragen. Schimanski schätzt ihn als zuverlässig ein und greift auf ihn zurück, wenn er sich mit Thanner wieder einmal zerstritten hat. In den neunziger Jahren wechselt er zu Interpol. Von dort aus kam er 1999 in der Folge Sehnsucht zurück nach Duisburg und war als Hauptkommissar gemeinsam mit Hunger für die Mordermittlungen zuständig. Als alter Hase hatte er nun öfter mit Rückenproblemen zu kämpfen und versuchte, seinen Dienst in einem nunmehr ruhigeren Fahrwasser bis zur Pension zu verrichten.

Kriminalrat Kissling[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kissling war von 1981 bis 1985 zweimal als Vertretung für Königsberg im Polizeirevier zugegen. Er ist ein absoluter Gegner von Polizisten wie Schimanski und versuchte seine Ermittlungsmethoden innerhalb von Dienstvorschriften zu integrieren. Er wurde von Werner Schwuchow dargestellt, der oft neben Götz George beispielsweise in Aus einem deutschen Leben oder später in den Schulz-&-Schulz-Filmen zu sehen war.

Dr. Born[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ähnlich wie Kissling versuchte er, Schimanskis rauer Ermittlungsmethoden mit Dienstvorschriften und Abmahnungen Herr zu werden. Meist erschien er im Büro der Kommissare und wusste zumeist besser als sie, wie man den Fall löst. In der Folge Kuscheltiere jedoch zeigte er Mitgefühl wegen Schimanskis Suspendierung. Dargestellt wurde er von Christoph Hofrichter in den Tatort-Folgen von 1982. Eine ähnliche, etwas mehr auf Komik basierende Rolle verkörperte Hofrichter in Didi und die Rache der Enterbten als Langenhagen.

Schäfer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Figur Schäfer wurde 1987 eingeführt. Im Film Zabou wurde Schäfer von Dieter Pfaff verkörpert. Im Kinofilm ist Schäfer ein langjähriger Streifenkollege von Schimanski, in den Tatort-Folgen (von Ludger Pistor dargestellt) ein Anfänger, der noch nie eine Leiche gesehen hat. Schäfer ist ein schüchterner Beamter, der immer zwischen Schimanskis Gespür und Thanners Genauigkeit steht.

Kriminaloberrat Ossmann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Königsberg 1988 in Pension gegangen war, wurde Kriminaloberrat Ossmann von der Sitte den beiden Ermittlern als Chef vorgesetzt. Ossmann, von Gerhard Olschewski gespielt, hat nicht viel Ahnung von den Ermittlungsmethoden in der Mordkommission und schickt beide sogar in der Folge Blutspur auf die Jagd nach einem Sexualstraftäter, der sich an Kindern vergeht, was gar nicht in ihrem Ermittlungsrahmen liegt. Durch eine missverständliche Beobachtung (er begrüßt seinen Sohn mit einem Kuss) glauben die Ermittler anfangs sogar, er sei homosexuell. Später wird er nach Köln versetzt. Schimanski und Thanner ermitteln ab 1990 ohne Vorgesetzten.

Oberstaatsanwältin Ilse Bonner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Beginn der neuen Serie Schimanski ab 1997 ist Ilse Bonner eine Staatsanwältin aus Düsseldorf, die auch im Bereich Duisburg schwere Fälle aufzuklären hat. Sie wird von Geno Lechner gespielt und wirkt wie eine Lehrerin auf Schimanski. Seinen Annäherungsversuchen kann sie immer geschickt ausweichen, und er bekommt auch schon mal eine Ohrfeige verpasst. Nach drei Folgen wurde sie ersetzt.

Krieger und Scholl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als ausführende Beamte stehen Bonner und später auch Schäfer das Duo Krieger (Matthias Redlhammer) und Scholl (Robert Viktor Minich) zur Seite, die Schimanski aufgrund ihrer meist arroganten und gleichzeitig naiven Art gar nicht leiden kann. Die beiden Figuren verschwanden ab 1999 aus der Serie.

Tobias Schrader[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schrader (gespielt von Steffen Wink) war Schimanskis zugeteilter Kollege, der in der ersten Folge Die Schwadron als korrupter Polizist entlarvt werden sollte, was sich aber als falsch erwies. Er war das adrette und junge Gegenteil von Schimanski mit Laptop sowie Handy als Symbol moderner Polizeiarbeit. Es sollte ein Gegenpol zu Schimanskis altem Kollegen Thanner gebildet werden, der völlig andere Eigenschaften hatte. Steffen Wink hatte zu hohe Gagenforderungen und stieg bereits nach fünf Folgen aus.

Götz George 2001 bei Dreharbeiten mit Julian Weigend, der den Duisburger Hauptkommissar Hunger spielt

Oberstaatsanwältin Julia Schäfer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie war die Nachfolgerin von Ilse Bonner als Staatsanwältin. Eingeführt in der Folge Muttertag, hatte sie auch eine gewisse Anziehungskraft auf Schimanski. Später jedoch entwickelte Hunger Gefühle für sie (Schimanski muss leiden), die sie jedoch mit geschicktem Charme abblockte. Sie wurde von 1998 bis 2000 von Suzanne von Borsody verkörpert.

Thomas Hunger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich wurde die Figur (als Nachfolger von Schrader) des Kriminalhauptkommissars Hunger als Beamter vom Staatsschutz eingeführt. Gespielt wurde er seit 1999 von Julian Weigend. Später wurde er Mordermittler bei der Duisburger Polizei und Kollege von Hänschen. Er ist ein eher lässiger Beamter, der Schimanski immer gern auf die Veränderungen der heutigen Zeit aufmerksam machen wollte. Zu Anfang pflegt er regelmäßige Freundschaften, aber später verlässt ihn sein Liebesglück, und er suchte es sogar im Internet (Das Geheimnis des Golem). Er liebt außerdem die asiatische Kultur und nervte Schimanski und andere oft mit asiatischen Spruchweisheiten.

Polizeiliches Umfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da die Handlung in Duisburg spielt, wurde überwiegend darauf geachtet, dass die Fahrzeuge und Uniformen denen der nordrhein-westfälischen Polizei entsprechen. In einigen Folgen (z. B. in Der Tausch) ist zu sehen, dass einige Szenen in München bei der Bavaria Film gedreht worden sind. Die Polizeifahrzeuge sind plötzlich mit bayerischer Polizeifarbgebung (weiß mit grünen Streifen) ausgestattet und vom Modell (BMW 5er). Anfangs bis zum Jahr 1989 sind die Beamten, die Schimanski auch liebevoll Trachtengruppe nennt, wie auch Schimanski und Thanner selbst, mit einer für deutsche Polizeiverhältnisse ungewöhnlichen M1911 (BGS P51/52) von Colt (Bruni ME8 General Replicas von Cuno Melcher, Solingen[4]) ausgerüstet, später dann aber auch mit dem damaligen Polizeimodell Walther PPK. 1989 ändert sich dies und Thanner ist mit einer P225 von SIG-Sauer ausgerüstet, während Schimanski noch auf die alte Waffe vertraut. Doch nach dem Start der neuen Serie 1997 ist auch er mit der Standardwaffe ausgerüstet.

Citroën CX

Die Dienstfahrzeuge von Thanner und Schimanski ändern sich dagegen öfter. Bei Thanner ist aber eine Struktur zu erkennen. Er beginnt mit einem Ford Taunus, bekommt 1982 einen Ford Granada und 1985 einen Ford Scorpio. Von 1988 bis 1991 wechselt er zwischen japanischen und schwedischen Marken wie Subaru (Blutspur), Saab 9000 oder Volvo 760. Auch ein Audi (Katjas Schweigen) ist dabei. Schimanski fährt entweder das Auto von Thanner oder unterschiedliche Fahrzeuge wie Ford Sierra (Miriam) oder Alfa Romeo (Schwarzes Wochenende) bis 1985. Mit dem ersten Kinofilm Zahn um Zahn erhält er seinen silbernen Citroën CX (Baureihe 1974–1985), der sich zweimal in der Farbe ändert (CX GTi Turbo, erst schwarz, dann weinrot) oder durch den Nachfolger Citroën XM (1991) ersetzt wird. Seit zirka 1999 dann wieder einen CX (Baureihe 1985–1991), um als Markenzeichen eine Verbindung zu den alten Tatort-Folgen aufzubauen.

Besondere Gastauftritte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Schimanski-Tatorten sowie im Spin-off traten auch einige Darsteller auf, die bereits als Ermittler im Tatort gespielt hatten.

Andere Täter und Nebenfiguren waren später selbst Ermittler im Tatort. Dazu gehörten

Des Weiteren waren auch einige Ermittler-Darsteller anderer Krimi-Serien zu Gast wie Reinhard Glemnitz (Der Kommissar), Jan Fedder (Großstadtrevier), Despina Pajanou (Doppelter Einsatz), Leonard Lansink (Wilsberg), Franz Buchrieser (Kottan ermittelt), Dieter Pfaff (Sperling, Der Dicke), Heiner Lauterbach (Eurocops), Klaus Wennemann (Der Fahnder), Gerd Silberbauer (SOKO 5113), Jürgen Heinrich (Wolffs Revier), Mišel Matičević (Zorn), sowie Peter Borgelt (Polizeiruf 110), Andreas Schmidt-Schaller (Polizeiruf 110, SOKO Leipzig) und Katrin Sass (Polizeiruf 110).

Eine besondere Anzahl von Gastauftritten hatte die Schauspielerin Brigitte Janner, die mit dem Schimanski-Regisseur Hajo Gies liiert war und seit 2005 verheiratet ist. Sie trat in den Folgen Duisburg-Ruhrort (Ehefrau des Tatverdächtigen), Zweierlei Blut (Lebensgefährtin des Mordopfers), Zahn um Zahn (Stewardess) und Der Fall Schimanski (Psychologin) auf. Ihr Sohn Zacharias Preen hatte in Zweierlei Blut die Rolle ihres Filmsohnes.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehreihe „Tatort“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fall Titel Erstausstrahlung Folge Autor Regie Besonderheiten
1 Duisburg-Ruhrort 28. Jun. 1981 126 Thomas Wittenburg, Horst Vocks Hajo Gies Erster Schimanski-Tatort
2 Grenzgänger 13. Dez. 1981 131 Felix Huby Ilse Hofmann
3 Der unsichtbare Gegner 07. Mär. 1982 134 Horst Vocks, Thomas Wittenburg Hajo Gies
4 Das Mädchen auf der Treppe 27. Jun. 1982 138 Martin Gies Peter Adam
5 Kuscheltiere 12. Dez. 1982 143 Chiem van Houweninge Hajo Gies
6 Miriam 04. Apr. 1983 146 Horst Vocks, Thomas Wittenburg, Peter Adam Peter Adam
7 Kielwasser 25. Mär. 1984 156 Chiem van Houweninge Hajo Gies
8 Zweierlei Blut 22. Jul. 1984 159 Fred Breinersdorfer, Felix Huby Hajo Gies
9 Rechnung ohne Wirt 09. Dez. 1984 164 Peter Adam Peter Adam
10 Doppelspiel 31. Mär. 1985 167 Christoph Fromm Hajo Gies
11 Das Haus im Wald 18. Aug. 1985 171 Peter Adam Peter Adam
12 Der Tausch 13. Apr. 1986 180 Hartmut Grund, Chiem van Houweninge Ilse Hofmann
13 Schwarzes Wochenende 10. Aug. 1986 184 Bernd Schwamm, Dominik Graf, Michael Hatry Dominik Graf
14 Freunde 28. Dez. 1986 188 Horst Vocks, Thomas Wittenburg Klaus Emmerich
15 Spielverderber 08. Jun. 1987 194 Felix Huby, Hartmut Grund Pete Ariel
16 Zahn um Zahn 10. Okt. 1985 (Kino)
27. Dez. 1987 (Fernsehen)
200 Horst Vocks, Thomas Wittenburg, Hartmut Grund, Hajo Gies Hajo Gies Lief 1985, vor der Fernsehausstrahlung, als erster Tatort in Deutschland im Kino. Fernsehversion im 4:3-Format
17 Gebrochene Blüten 01. Mai 1988 205 Martin Gies Hajo Gies
18 Einzelhaft 21. Aug. 1988 209 Frank Göhre Theodor Kotulla
19 Moltke 28. Dez. 1988 214 Jan Hinter, Thomas Wesskamp, Axel Götz Hajo Gies Adolf-Grimme-Preis mit Gold für Hajo Gies, Götz George und Eberhard Feik
20 Der Pott 09. Apr. 1989 217 Axel Götz, Thomas Wesskamp Karin Hercher
21 Blutspur 20. Aug. 1989 222 Peter Steinbach Werner Masten Erst 1999 das erste Mal wiederholt wegen übermäßiger Darstellung von Gewalt gegen Minderheiten.[5]
22 Katjas Schweigen 03. Dez. 1989 225 Uwe Erichsen Hans Noever
23 Medizinmänner 13. Mai 1990 230 Chiem van Houweninge Peter Carpentier
24 Zabou 5. März 1987 (Kino)
22. Juli 1990 (Fernsehen)
232 Martin Gies, Axel Götz Hajo Gies Lief 1987 zunächst als Kinofilm; 1990 als Fernsehversion im 4:3-Format
25 Schimanskis Waffe 02. Sep. 1990 234 Uwe Erichsen, Hans Noever, Wolfgang Hesse Hans Noever
26 Unter Brüdern 28. Okt. 1990 235 Helmut Krätzig, Veith von Fürstenberg Helmut Krätzig Koproduktion mit dem DFF für die Reihe Polizeiruf 110, Fuchs und Grawe als Polizeiruf-Ermittler. Eine Fortsetzung ohne Götz George wurde 1991 unter dem Titel Thanners neuer Job für die Sendereihe Polizeiruf 110 gedreht.
27 Bis zum Hals im Dreck 09. Jun. 1991 244 Chiem van Houweninge, unter Mitarbeit von Wolfgang Hesse Peter Carpentier
28 Kinderlieb 27. Okt. 1991 250 Gaby Pauler, Hartmut Grund Ilse Hofmann
29 Der Fall Schimanski 29. Dez. 1991 252 Axel Götz, Thomas Wesskamp Hajo Gies (Gastauftritt Palu); Bayerischer Fernsehpreis 1992 für Götz George und Hajo Gies; Letzter Fall Schimanskis beim Tatort, ab 1997 tritt Schimanski in einer gleichnamigen Serie auf

Filmreihe „Schimanski“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folge Erstausstrahlung Titel Regisseur Drehbuch Anmerkung
1 9. Nov. 1997 Die Schwadron Josef Rusnak Josef Rusnak
Matthias Seelig
Tod des ehemaligen Kollegen Thanner
2 16. Nov. 1997 Blutsbrüder Hajo Gies Hansjörg Thurn
3 23. Nov. 1997 Hart am Limit Hajo Gies Uwe Erichsen
Hartmut Grund
Horst Vocks
4 25. Okt. 1998 Muttertag Mark Schlichter Horst Vocks
5 15. Nov. 1998 Rattennest Hajo Gies Horst Vocks
6 6. Dez. 1998 Geschwister Mark Schlichter Horst Vocks Gastauftritt von Eberhard Feik post mortem mit Hilfe von Archivszenen aus Der Pott und Katjas Schweigen
7 14. Nov. 1999 Sehnsucht Hajo Gies Hansjörg Thurn
8 12. Nov. 2000 Tödliche Liebe Andreas Kleinert Christa Kosmala
9 3. Dez. 2000 Schimanski muss leiden Matthias Glasner Michael Klaus Abschied von Schimanskis ehemaligem Chef Königsberg
10 9. Dez. 2001 Kinder der Hölle Edward Berger Hansjörg Thurn
11 8. Dez. 2002 Asyl Edward Berger Horst Vocks
12 11. Jan. 2004 Das Geheimnis des Golem Andreas Kleinert Mario Giordano
13 26. Jun. 2005 Sünde Manfred Stelzer Hansjörg Thurn
14 22. Apr. 2007 Tod in der Siedlung Torsten C. Fischer Horst Vocks
Lars Böhme
Folge zum 25. Jubiläum mit Szenen-Hommage der Eingangssequenz von Duisburg-Ruhrort
15 20. Jul. 2008 Schicht im Schacht Thomas Jauch Jürgen Werner Mit Archivszenen aus Der Fall Schimanski
16 30. Jan. 2011 Schuld und Sühne[6] Thomas Jauch Jürgen Werner 30. Jubiläumsfolge der Figur
17 10. Nov. 2013 Loverboy[7] Kaspar Heidelbach Jürgen Werner

Filmmusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Künstler Titellied[8] Folge Jahr
The Shangri-Las Leader of the Pack Duisburg-Ruhrort 1981
Toy Suspicion Duisburg-Ruhrort 1981
Marius Müller-Westernhagen Hier in der Kneipe fühl ich mich frei Grenzgänger 1981
Marius Müller-Westernhagen Sex Grenzgänger 1981
Tangerine Dream Das Mädchen auf der Treppe (White Eagle) Das Mädchen auf der Treppe 1982
Thilo von Westernhagen Kuscheltiere Kuscheltiere 1982
Thilo von Westernhagen Schimanskis Traum Kuscheltiere 1982
Tangerine Dream Daydream Miriam 1983
Tangerine Dream Moorland Miriam 1983
Panarama In This World Kielwasser 1984
Toni Miccoli Mari Rechnung ohne Wirt 1984
David Knopfler Double Dealing Doppelspiel 1985
Mark Spiro Winds of Change Das Haus im Wald 1985
Klaus Lage Band Faust auf Faust (Schimanski) Zahn um Zahn 1985
Chris Norman Midnight Lady Der Tausch 1986
Irmin Schmidt Roll On Euphrates Freunde 1986
Joe Cocker Now That You’re Gone Zabou 1987
Klaus Lage Nie wieder Kind (Instr.) Zabou 1987
Concrete Blonde Joey Zabou* 1990
The Animals We Got to Get Out of this Place Zabou* 1990
Bolland & Bolland Tears of Ice Spielverderber 1987
Chris Norman Broken Heroes Gebrochene Blüten 1988
Roger Chapman Slap Bang in the Middle Einzelhaft 1988
Blue System Silent Water Moltke 1988
Rio Reiser Über Nacht Der Pott 1989
Fritz Brause Only Lies Blutspur 1989
Tony Carey I Feel Good Katjas Schweigen 1989
Azra Only Love Can Help Medizinmänner 1990
Etta Scollo Stai Schimanskis Waffe 1990
Klaus Lage Hand in Hand Unter Brüdern 1990
Chi Coltrane I Just Want to Rule My Own Life without You Bis zum Hals im Dreck 1991
Bonnie Tyler Against the Wind Der Fall Schimanski 1991
Bed & Breakfast Stay Together Schimanski: Die Schwadron 1997
Chris Rea Blue Cafe Schimanski: Blutsbrüder 1997
Roland Kaiser Midnight Lady (German Version) Schimanski: Hart am Limit 1997
The Brandalls Wonderfly Schimanski: Rattennest 1998
Bell, Book & Candle Bliss in My Tears Schimanski: Geschwister 1998
Liv Kristine One Love Schimanski: Sehnsucht 1999
Radiohead Bullet Proof. I Wish I Was Schimanski: Tödliche Liebe 2000
Jethro Tull Wond’ring Aloud Schimanski: Tod in der Siedlung 2007
Gary Jules Mad World Schimanski: Schuld und Sühne 2011

* Das Lied der Animals und Concrete Blonde im Film Zabou sind nur in der Tatort-Fernsehfassung enthalten.

DVD-Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle 17 zwischen 1997 und 2013 produzierten TV-Filme wurden am 19. Oktober 2016 auf 9 DVDs als „Schimanski – Die Gesamtkollektion“ von EuroVideo veröffentlicht. Am 4. November 2016 brachte die Icestorm Group in Kooperation mit der ARD auf 14 DVDs alle 27 zwischen 1981 und 1991 produzierten Tatort-Folgen in der „Ermittlerbox Schimanski“ auf den Markt. Die beiden Kinofilme „Zahn um Zahn“ und „Zabou“ hatte EuroVideo bereits 2008 jeweils als Einzel-DVD produziert.

Horst-Schimanski-Gasse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schild der Horst-Schimanski-Gasse in Duisburg-Ruhrort

Nach mehreren Anläufen beschloss die zuständige Bezirksvertretung der Stadt Duisburg im März 2014, eine kleine, bis dahin namenlose Straße im Stadtteil Ruhrort, die als Drehort für einen der Krimis diente, Horst-Schimanski-Gasse zu nennen. Der Benennung ging eine längere Debatte voraus, da laut Stadtverwaltung Duisburg öffentliche Straßen oder Plätze grundsätzlicherweise nicht nach fiktiven und urheberrechtlich geschützten Figuren oder noch lebenden Personen benannt werden dürfen. Der ursprüngliche Vorschlag einer Benennung als Schimmi-Gasse wurde verworfen, da nicht zu klären war, wer die Rechte an dem Begriff „Schimmi“ besitzt und eine Verwechslung mit dem ehemaligen Fußballnationalspieler Horst Szymaniak möglich wäre.[9][10][11]

Am 16. September 2022 wurde eine von der Künstlerin Carolin Höbing geschaffene Büste Schimanskis am Eingang zur Horst-Schimanski-Gasse enthüllt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schimanski bleibt der Beste, Spiegel Online vom 18. Mai 2008, abgerufen am 24. Juni 2012.
  2. WDR: Wokeness-Blamage mit Schimanski-Warnung. 9. Dezember 2021, abgerufen am 26. Januar 2022 (deutsch).
  3. Tatort Schimanski | restauriert in HD: Duisburg Ruhrort (1981) | ARD Mediathek. Abgerufen am 26. Januar 2022.
  4. Schimanskis Waffe auf imfdb.org, abgerufen am 20. April 2014.
  5. "Giftschrankfolgen" auf tatort-fundus.de, abgerufen am 20. April 2014.
  6. Premiere am 3.10.2013 auf der Cologne Conference. In: Website der Cologne Conference 2013. Archiviert vom Original am 2. Oktober 2013; abgerufen am 12. September 2013.
  7. Die Filme. In: Horst-Schimanski-Homepage. Abgerufen am 9. Januar 2011.
  8. Die Musik aus den Schimanski-TATORTen auf tatort-fundus.de, abgerufen am 20. April 2014.
  9. Ein Ruhrort für Schimanski, Frankfurter Allgemeine vom 10. März 2015
  10. Duisburg bekommt „Schimanski“-Gasse: Verzerrtes Stadtimage?, Süddeutsche Zeitung vom 14. März 2014
  11. Eine Gasse für Schimanski. In: horstschimanski.info. Abgerufen am 25. November 2015.