House of Pain

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Everlast und Danny Boy

House of Pain war eine US-amerikanische Rap-Band. Sie wurde 1991 gegründet und bestand aus den beiden MCs Daniel O’Connor (Danny Boy) und Erik Schrody (Everlast) sowie dem DJ Leors Dimants (DJ Lethal). Der Name der Band wurde aus dem Horrorroman Die Insel des Dr. Moreau von H. G. Wells entlehnt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Everlasts Soloalbum Forever Everlasting nicht den erwünschten Erfolg erzielt hatte, gründete er mit seinen Highschool-Freunden Danny und Leor die Gruppe House of Pain. Durch den Kontakt zu Cypress Hills DJ Muggs, der ihr Debütalbum produzierte, erhielt die Band einen Plattenvertrag. Im Jahre 1992 erschien ihr Debütalbum House of Pain auf Tommy Boy Records. Die Single Jump Around erreichte Platz 3 der US-Charts und machte sie bekannt.

Wegen Alkoholexzessen und unerlaubten Waffenbesitzes (Everlast) geriet das Trio häufig mit dem Gesetz in Konflikt.[1] Aufgrund dieser Vorstrafen wurde auch der geplante Pub House of Pizza, den die Band mit Schauspieler Mickey Rourke eröffnen wollte, nie Realität.

Das Trio wirkte 1993 am Judgment-Night-Soundtrack mit. Danny Boy und Everlast übernahmen im Film kleine Nebenrollen. Die Gruppe veröffentlichte 1994 ihr zweites Album Same As It Ever Was, das nicht an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen konnte. Danach wurde es ruhiger um die Band. 1996 erschien das dritte und letzte Album (Truth Crushed To Earth Shall) Rise Again, das von der Presse und den Fans weitestgehend ignoriert wurde. Am Erscheinungstag verließ Everlast die Band, die sich damit auflöste. Er begann eine Solokarriere und veröffentlichte weitere Alben. DJ Lethal wechselte zu Limp Bizkit, mit denen er seine Karriere erfolgreich fortsetzte.

Von Danny Boy hörte man lange Zeit nichts mehr. Sein Projekt A.T.F. (Alcohol, Tobacco, Firearms) verlief noch vor der ersten Veröffentlichung im Sand. In den Jahren 2000/2001 war Danny Boy in einer Gruppe namens X-Supermodels. Danach schloss er sich dem Projekt Shotblockers an, zu dem auch Danny Diablo gehört.

Seit 2006 gehören alle Mitglieder in verschiedenen Funktionen zur Rapformation La Coka Nostra, die 2009 das Album A Brand You Can Trust veröffentlichte.

2011 gingen House of Pain auf eine Anniversary Tour, bei der sie unter anderem fünf Konzerte in Deutschland spielten.[2]

Hintergrund des Bandnamens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 1896 veröffentlichten Roman „Die Insel des Dr. Moreau“ werden Tiere durch Vivisektion in menschenähnliche Chimären verwandelt, die aufrecht gehen und sprechen können, jedoch stets dazu neigen, wieder in ihre Tiernatur zurückzufallen. Wenn sie sich nicht an die durch Dr. Moreau ausgestellten Gesetze („The Law“) halten und z. B. Fleisch essen, droht dieser damit, sie erneut im „Haus der Schmerzen“ zu vivisezieren.

„“Who breaks the Law—” said Moreau, taking his eyes off his victim, and turning towards us (it seemed to me there was a touch of exultation in his voice)
“Goes back to the House of Pain,” they all clamoured,—“goes back to the House of Pain, O Master!”“

Das Debütalbum Fine Malt Lyrics verwendet mehrfach Samples aus der Verfilmung von „Die Insel des Dr. Moreau“ aus dem Jahr 1977, u. a. gleich zu Beginn im Titel „Salutations“; der Titel „Commercial“ besteht aus einem längeren sample aus dem Film.

Die Tournee 2011 der Band trug den Titel „He Who Breaks the Law“, wiederum ein Zitat aus dem Roman von H. G. Wells.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1992 House of Pain (Fine Malt Lyrics) DE61
(10 Wo.)DE
UK73
Gold
Gold

(1 Wo.)UK
US14
Platin
Platin

(58 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 21. Juli 1992
1994 Same As It Ever Was DE24
(13 Wo.)DE
AT30
(3 Wo.)AT
CH35
(5 Wo.)CH
UK8
(7 Wo.)UK
US12
Gold
Gold

(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. Juni 1994
1996 Truth Crushed to Earth Shall Rise Again US47
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 22. Oktober 1996

Weitere Alben

  • 2004: Shamrocks and Shenanigans (The Best of House of Pain and Everlast)

EPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1994: Legend

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1992 Jump Around
House of Pain (Fine Malt Lyrics)
DE
Gold
Gold
DE
UK8
Platin
Platin

(44 Wo.)UK
US3
Platin
Platin

(30 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 5. Mai 1992
Shamrocks and Shenanigans
House of Pain (Fine Malt Lyrics)
UK23
(4 Wo.)UK
US65
(10 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1. November 1992
1993 Who’s the Man?
Who’s the Man? Soundtrack
US96
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1993
1994 On Point
Same As It Ever Was
UK19
(3 Wo.)UK
US85
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1994
It Ain’t a Crime
Same As It Ever Was
UK37
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1994
1995 Over There Shit
Same As It Ever Was
UK20
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1995
1996 Fed Up
Truth Crushed to Earth Shall Rise Again
UK68
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1996

Weitere Singles

  • 1993: Top O’ Morning to Ya (12’, Vinyl-LP)
  • 1998: Jump Around (2000 Mix)

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldene Schallplatte

  • Danemark Dänemark
    • 2022: für die Single Jump Around
  • Italien Italien
    • 2024: für die Single Jump Around
  • Kanada Kanada
    • 1994: für das Album Same As It Ever Was

2× Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1993: für das Album House of Pain (Fine Malt Lyrics)

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Dänemark (IFPI)  Gold1 0! P 45.000 ifpi.dk
 Deutschland (BVMI)  Gold1 0! P 250.000 musikindustrie.de
 Italien (FIMI)  Gold1 0! P 50.000 fimi.it
 Kanada (MC)  Gold1  2× Platin2 250.000 musiccanada.com
 Vereinigte Staaten (RIAA)  Gold1  2× Platin2 2.500.000 riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI)  Gold1  Platin1 700.000 bpi.co.uk
Insgesamt  6× Gold6  5× Platin5

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. MTV News: Everlast auf mtv.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)
  2. Myspace-Seite der Band - https://myspace.com/houseofpain
  3. a b Chartquellen: DE AT CH UK US

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: House of Pain – Sammlung von Bildern