Hubert Hartmann

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Flora. Bronzestatue in Rheda-Wiedenbrück

Hubert Hartmann (* 16. Juni 1915 in Rheda-Wiedenbrück; † 26. Juli 2006 ebenda) war ein akademischer Bildhauer und Kirchenkünstler.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Madonnenstatue in der Bielefelder Heilig-Geist-Kirche

Hubert Hartmann entstammte einer Bildhauerfamilie in Wiedenbrück. Er war einer der letzten Vertreter der Wiedenbrücker Schule. Sein Vater, Heinrich Hartmann (1868–1937) und sein Bruder Bernd (1905–1972) waren ebenfalls Bildhauer.[1]

Hubert Hartmann absolvierte zunächst bei seinem Vater eine Lehre. Im Anschluss hieran studierte er ab 1934 zehn Semester an der Kunstakademie München, zum damaligen Zeitpunkt ein wichtiger Betätigungsort nationalsozialistischer Kulturpolitik.[2] Am Ende des Studiums wurde ihm der Preis der Münchener Staatsgalerie sowie der Rompreis verliehen, so dass ein Fortbildungsjahr in Rom folgte. Als Schüler von Joseph Wackerle in München arbeitete Hartmann im faschistischen Italien an Kunstwerken, die ihm zu internationaler Bekanntheit verhalfen. Auf Kunstausstellungen in Wien, Rom, Amsterdam, München, Düsseldorf, Münster und anderen wurde Hartmann mit Preisen ausgezeichnet. In Deutschland wurden zwischen 1943 und 1944 insgesamt sieben seiner Werke auf der Großen Deutschen Kunstausstellung ausgestellt, die als repräsentativ für Kunst im Nationalsozialismus gilt.[3]

1947 kehrte Hubert Hartmann nach vierzehn Jahren nach Wiedenbrück zurück. Zuvor war er in sowjetischer Gefangenschaft gewesen.[4]

Im Jahr 1952 gestaltete Hartmann anlässlich der Tausendjahrfeier der Stadt einen Festumzug sowie eine Festplakette.[5] 1967 wurde der Bildhauer von Kardinal-Großmeister Eugène Kardinal Tisserant zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und am 29. April 1967 in Münster durch Lorenz Kardinal Jaeger (Erzbischof von Paderborn ab 1941, Großprior der deutschen Statthalterei ab 1950) investiert. Hubert Hartmann war zuletzt Komtur des Ordens.

Mathilde Hartmann, die Witwe des Bildhauers, starb im Oktober 2014. Das Atelier und der Nachlass des Künstlers wurde auf einer Auktion im April 2015 versteigert[6], sein Haus im Dezember 2019 abgerissen. Zuvor waren Pläne gescheitert, das Anwesen als Museum zu erhalten.[7][8]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spökenkieker-Denkmal vor dem Rathaus in Harsewinkel; im Hintergrund die Gemeindewappen der drei Ortsteile

Werke an verschiedenen Orten in Harsewinkel:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Werland: 1000 Jahre Harsewinkel – Zur Heimatgeschichte der Stadt an der Ems. Hrsg.: Stadt Harsewinkel. Aschendorff´sche Verlagsbuchhandlung, Münster 1965 (S. 485 ff.).
  • Ulrich Gehre: Hubert Hartmann – Bildhauer der Freude und Ordnung. In: Kreis Gütersloh (Hrsg.): Heimatjahrbuch Kreis Gütersloh. 1985.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hubert Hartmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Familie Hartmann auf der Website des Heimatvereins Wiedenbrück
  2. Walter Grasskamp: Akademie der Bildenden Künste München. In: Historisches Lexikon Bayerns. Publiziert am 26. März 2012
  3. GDK-Research: Große Deutsche Kunstausstellung. Trefferliste Hubert Hartmann.
  4. Guitano Darhoven: Lebenswerke unterm Hammer. Wiedenbrücker Hartmann-Künstlerhaus wird mitsamt Inventar versteigert Neue Westfälische, 14. April 2015.
  5. 1000 Jahre Wiedenbrück. Der Film zum Stadtjubiläum 1952. Download-Medium. LWL-Medienzentrum 2002.
  6. Pressebericht in der "Glocke" Gütersloh
  7. Hartmann-Haus nur noch ein Schutthaufen. Die Glocke, 14. Dezember 2019
  8. Heimatfreunde schlagen Erbe aus. In: Westfalen-Blatt. 14. Februar 2020.
  9. Hubert Hartmann: Flora. Abbildung und Information auf gdk-research.de
  10. Hubert Hartmann: Bildnis eines Offiziers. Abbildung und Informationen auf gdk-research.de.
  11. Hubert Hartmann: Bildnisbüste Fräulein Sch. Informationen auf gdk.research.de.
  12. Chronik St. Dreifaltigkeit Herne
  13. Gedenkstein, Synagoge von Hubert Hartmann. Informationen auf der Internetseite des Museums Wiedenbrücker Schule.
  14. Ludger Osterkamp: Ein Bronze-Denkmal für Gütersloh. Neue Westfälische, 9. Februar 2010.
  15. Der Spökenkieker (Memento des Originals vom 16. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.joerg-schoene.de