Hugo II. (Berchtesgaden)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hugo († 21. Oktober 1210) war Augustiner-Chorherr und als Hugo II. von 1201 bis 1210 Propst des Klosterstifts Berchtesgaden.[1]

Wegen seiner zahlreichen Kontakte und Geschäftsverbindungen dorthin wird vermutet, dass Hugo aus Österreich stammte. Auch hatte er offenbar wegen der zunehmenden Rechtsstreitigkeiten mit Salzburg um Hilfe beim Herzog von Österreich Leopold VI. nachgesucht, woraus dann dessen „Schirmvogtei“ über die Propstei erwuchs.[2]

Unter Hugos Regentschaft war den Berchtesgadener Pröpsten im Jahr 1209 durch Papst Innozenz III. das Recht der freien Jurisdiktion über alle Laien innerhalb des päpstlichen Immunitätsgebietes bestätigt worden.[3][4]

Als Stiftspropst profitierte er zudem von dem 1156 ausgestellten „Freiheitsbrief“ des Kaisers Friedrich Barbarossa, der dem Berchtesgadener Klosterstift die Forsthoheit gewährte, sowie von der eigenmächtigen Erweiterung dieser „Goldenen Bulle“ im Jahr 1180[5] durch seinen Vorgänger Propst Friedrich I. um die Schürffreiheit auf Salz und Metall.[6][7] Dank der seit 1194 gültigen „Magna Charta der Berchtesgadener Landeshoheit“ vermochte er zudem als Landes- und Gerichtsherr nicht nur die niedere, sondern auch die hohe Gerichtsbarkeit auszuüben.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Feulner: Berchtesgaden – Geschichte des Landes und seiner Bewohner. Verlag Berchtesgadener Anzeiger, Berchtesgaden 1986, ISBN 3-925647-00-7, S. 37, 47, 50–51.
  • A. Helm, Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Reprint von 1929. Verein für Heimatkunde d. Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1973. S. 100, 109, 261–262.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter Brugger, Heinz Dopsch, Peter F. Kramml: Geschichte von Berchtesgaden: Zwischen Salzburg und Bayern (bis 1594). Plenk, 1991. S. 304.
  2. Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke, Band 1. Salzburg 1815; S. 90.
  3. Manfred Feulner: Berchtesgaden - Geschichte des Landes und seiner Bewohner. S. 50–51.
  4. Laut A.Helm sind die nach ihm bereits 1254 erhaltenen bischöflichen Insignien schon Zeichen einer direkten päpstlichen Oberhoheit, der das Stift seitdem allein unterstellt gewesen wäre. Siehe Helm A.: Berchtesgaden im Wandel der Zeit, Stichwort: Geschichte des Landes, S. 109.
  5. Stefan Weinfurter, Die Gründung des Augustiner-Chorherrenstiftes – Reformidee und Anfänge der Regularkanoniker in Berchtesgaden, in: Geschichte von Berchtesgaden: Zwischen Salzburg und Bayern (bis 1594), Bd. 1, hg. von W. Brugger, H. Dopsch, P. F. Kramml, Berchtesgaden 1991, S. 229–264, hier: S. 254.
  6. "So hatte man in Berchtesgaden (..) auf der Grundlage einer echten Vorurkunde eine neue Urkunde, eine erweiterte Neuausfertigung, erstellt mit dem Zweck, das Salzregal sicherzustellen." in Manfred Feulner: Berchtesgaden - Geschichte des Landes und seiner Bewohner. S. 37.
  7. Ulli Kastner: Das Salz gehört seit 900 Jahren zur Berchtesgadener Geschichte in Berchtesgadener Anzeiger, Meldung vom 22. Mai 2002.
  8. Manfred Feulner: Berchtesgaden - Geschichte des Landes und seiner Bewohner. S. 47.