Hugues de Revel

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Hugues de Revel
Kupferstich um 1725
Großmeisterwappen von Hugues de Revel

Hugues de Revel oder Hugo von Revel (auch Hugh Revel, Hugonis Revellius, Hugo Revell, Hugh Reynell; * vor 1258; † 1277) war ein englischer Adliger und von 1258 bis zu seinem Tod im Jahr 1277 der 20. Großmeister des Johanniterordens.[1]

Während seiner Amtszeit gewährte Papst Clemens IV. dem Orden viele Privilegien.

1271 wurde die Johanniterburg Krak des Chevaliers von den Mamluken unter persönlicher Führung ihres Sultans Baibars I. erobert. Die Johanniterburg Margat hielt 1269 und 1270 Belagerungen der Mamluken stand. Im Rahmen des Kreuzzugs unter dem englischen Kronprinzen Eduard wurde 1271 ein 10-jähriger Friedensvertrag mit Baibars I. geschlossen, der dem Orden eine Zeit relativer Ruhe brachte.

Der Johanniterorden baute seine Kommende in Akkon in Etappen weiter aus,[2] um auch die zentrale Ordensverwaltung und ab 1271 zudem Großmeister Revel dort unterzubringen,[3][4] weshalb die Kommende in französischen Quellen auch Grand Manoir (Großes Herrenhaus) genannt wurde.[5]

Im Mai 1274 nahm Hugues, der dazu eigens aus Outremer gekommen war, mit anderen Fürsten am zweiten Konzil von Lyon teil, das von Papst Gregor X. einberufen wurde, um einen neuen Kreuzzug zu organisieren, der allerdings nicht zustande kam. In einem Brief an den Großprior von Saint-Gilles geht Revel davon aus, dass Akko sich nach zwei abgewehrten Attacken (1263 und 1267), bei einem erneuten mamlukischen Angriff nicht werde halten können.[6]

Hugues gilt als ein strenger Verteidiger des Christentums, der klug und weise den Orden regierte, fünf Generalkapiteln vorstand, und die Gebräuche und Statuten des Ordens reformierte. Von dem anonymen Templer von Tyrus wurde er als „weiser prud’homme“ beschrieben.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cecil R. Humphery-Smith: Hugh Revel. Master of the Hospital of St.John of Jerusalem 1258–1277. Phillimore, Andover 1994, ISBN 0850338956.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. I 79 Gran Maestri (Memento vom 24. Februar 2011 im Internet Archive) bei orderofmalta.org
  2. Eliezer Stern, « La commanderie de l'Ordre des Hospitaliers à Acre », in: Bulletin Monumental, Bd. 164 (Nr. 1, 2006 mit dem Titel 'L'architecture en Terre Sainte au temps de Saint Louis'), S. 53–60, hier S. 54.
  3. Eliezer Stern, « La commanderie de l'Ordre des Hospitaliers à Acre », in: Bulletin Monumental, Bd. 164 (Nr. 1, 2006 mit dem Titel 'L'architecture en Terre Sainte au temps de Saint Louis'), S. 53–60, hier S. 53.
  4. Ze'ev Goldmann, “The Hospice of the Knights of St. John in Akko”, in: Archeological Discoveries in the Holy Land, Archeological Institute of America (Kompil.), New York: Thomas Y. Crowell Co., 1967, S. 199–206, hier S. 202.
  5. Erhard Gorys, Das Heilige Land: Historische und religiöse Stätten von Judentum, Christentum und Islam in dem 10000 Jahre alten Kulturland zwischen Mittelmeer, Rotem Meer und Jordan, Köln: DuMont, 21984, (=DuMont-Kunst-Reiseführer), S. 368. ISBN 3-7701-1474-4.
  6. Adam Wienand, „Die Johanniter und die Kreuzzüge“, in: Der Johanniter-Orden – Der Malteser-Orden: Der ritterliche Orden des heiligen Johannes vom Spital zu Jerusalem – Seine Aufgaben, seine Geschichte, Adam Wienand (Hrsg.) mit Carl Wolfgang Graf von Ballestrem und Christoph Freiherr von Imhoff, Köln: Wienand, 1977, S. 32–108, hier S. 94.
  7. Templer von Tyrus, Gestes des Chiprois, §285

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

VorgängerAmtNachfolger
Guillaume de ChateauneufGroßmeister des Johanniterordens
1258–1277
Nicolas Lorgne