Hunding (Niederbayern)

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Wappen Deutschlandkarte
Hunding (Niederbayern)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hunding hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 51′ N, 13° 11′ OKoordinaten: 48° 51′ N, 13° 11′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Deggendorf
Verwaltungs­gemeinschaft: Lalling
Höhe: 468 m ü. NHN
Fläche: 14,67 km2
Einwohner: 1128 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 77 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94551
Vorwahl: 09904
Kfz-Kennzeichen: DEG
Gemeindeschlüssel: 09 2 71 126
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 28
94551 Lalling
Website: www.hunding.de
Erster Bürgermeister: Thomas Straßer (FW)
Lage der Gemeinde Hunding im Landkreis Deggendorf
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Karte
Blick auf Hunding
Die Kirche Hl. Herz Jesu
Das Rathaus von Hunding

Hunding ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf und staatlich anerkannter Erholungsort.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hunding liegt in der Region Donau-Wald im südwestlichen Bayerischen Wald, genauer im Lallinger Winkel. Durch seine geschützte Lage im Lallinger Tal ist Hunding von drei Seiten durch die Gebirgszüge des Bayerwalds abgeschirmt und nach Süden zur Donauebene hin geöffnet.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt neun Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Die Gemeinde besteht nur aus der Gemarkung Hunding.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Ortsgründung war der Gemeindeteil Rohrstetten, welcher am Anfang des 11. Jahrhunderts angelegten "Gunthersteig", einem Handelsweg von Niederalteich nach Rinchnach lag. Jedenfalls ist Rohrstetten die erste urkundlich nachweisbare Ortschaft in der Gemeinde. Sie wird in einem von Papst Eugen III. am 30. März 1148 für das Kloster Niederaltaich ausgestellten Schutzbrief erwähnt. Die erstmalige urkundliche Erwähnung der Ortschaft Hunding erfolgte im Jahr 1251.

Im Jahr 1304 schenkten die Herzöge Otto und Stephan von Bayern die Ortschaft Huntorn mit acht Gütern dem Kloster Niederaltaich. Hunding gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Hengersberg des Kurfürstentums Bayern. Größter Grundherr war bis zur Säkularisation 1803 das Kloster Niederaltaich. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Im 18. bis zum beginnenden 19. Jahrhundert wurde mit Unterbrechungen ein Bleibergwerk bei Hunding betrieben.

Tradition des Obstanbaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das im Lallinger Winkel vorherrschende milde Klima entwickelte sich Hunding bereits ab dem 8. Jahrhundert zu einem Zentrum der Obstbaumzucht. Bis heute wird hier individuell von kleinen Obstbauern eine Vielzahl seltener historischer Apfel- und Birnensorten unbehandelt auf Streuobstwiesen kultiviert, aber auch zu Saft und Most verarbeitet. Der Verkauf geschieht meist über Direktvermarktung oder auf dem Hundinger Apfelmarkt. Das mittlerweile überregional bekannte Ereignis findet jährlich am ersten Sonntag im Oktober unter Anwesenheit von Politprominenz statt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 1101 auf 1171 um 70 Einwohner bzw. um 6,4 %.

  • 1970: 0935 Einwohner
  • 1987: 1117 Einwohner
  • 1991: 1141 Einwohner
  • 1995: 1165 Einwohner
  • 2000: 1198 Einwohner
  • 2005: 1243 Einwohner
  • 2010: 1183 Einwohner
  • 2015: 1176 Einwohner

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Jahr 1922 gebildete Filialkirchengemeinde in Hunding wurde 1940 zur selbstständigen Expositur der Pfarrei Lalling erhoben. Seit 1978 bildet sie einen Pfarrverband mit Lalling. Die Kirche Hl. Herz Jesu wurde 1913 erbaut und 1958 erweitert.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Lalling.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister ist Thomas Straßer (Freie Wähler).[4] Bei den Kommunalwahlen am 15. März 2020 wurde er im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidat mit 82,47 Prozent gewählt.[5]

Sein Vorgänger war Ferdinand Brandl (CSU/Überparteiliche Wählergem.), der das Amt 30 Jahre lang vom 1. Mai 1990 bis 30. April 2020 führte.

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahlen von 2020 und frühere ergaben folgende Sitzverteilungen:[6]

CSU FWG PWG Gesamt
2020 6 6 12
2014 5 5 2 12
2008 5 4 3 12

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Hunding
Wappen von Hunding
Blasonierung: „Über erhöhtem grünen Dreiberg, belegt mit einem silbernen Schildchen, darin schräg gekreuzt ein schwarzer Schlägel und ein schwarzer Bergmannshammer, in Gold ein schwebendes Tannenkreuz.“[7]
Wappenbegründung: Der grüne Dreiberg ist aus dem Wappen der Benediktinerabtei Niederalteich übernommen und unterstreicht die große Bedeutung des Klosters als Inhaberin der Grundherrschaft im Gemeindegebiet seit dem Mittelalter. Die Bergbausymbole Schlägel und Hammer erinnern an den historisch bedeutsamen Bergbau in der Gemeinde Hunding. Der Pfleger von Hengersberg erhielt 1562 die herzogliche Genehmigung, zu Hundtern im Mitterfeld nach Silber und Blei zu suchen; der Bergbau auch nach Gold wurde bis in das 19. Jahrhundert betrieben. Das Tannenkreuz über dem Dreiberg steht sowohl für die Lage der Gemeinde im Bayerischen Wald als auch für die kirchliche Grundherrschaft von Niederalteich.

Dieses Wappen wird seit 1981 geführt.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alle zwei Jahre findet das „Goldgräberfest“ statt

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 109 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 106 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 428. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 15 Betriebe, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 42 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1509 ha, davon waren 987 ha Ackerfläche.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hunding (Niederbayern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Hunding in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Mai 2021.
  3. Gemeinde Hunding, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Dezember 2021.
  4. Gemeinderat & Ausschüsse. Gemeinde Hunding, abgerufen am 23. August 2020.
  5. Wahlergebnis vom 15. März 2020. wahl.info, 16. März 2020, abgerufen am 16. März 2020.
  6. Gemeinderatswahl & Bürgermeisterwahl in Hunding 2020 - Kandidaten & Ergebnisse. In: wahl.info. 15. März 2020, abgerufen am 2. Mai 2020.
  7. Eintrag zum Wappen von Hunding (Niederbayern) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte