Hutzelkirmes

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Die Hutzelkirmes war ein Volksfest im Schwalmstädter Ortsteil Treysa. Die Kirmes wurde erstmals 1946 veranstaltet und war zwischenzeitlich mit mehreren tausend Besuchern eines der größten Volksfeste in der Schwalm. Bis 2014 fand sie jedes Jahr am zweiten Wochenende im August statt. Die ursprünglich für 2015 geplante 69. Hutzelkirmes wurde mangels Besucherinteresse abgesagt und auch 2016 nicht wieder belebt.[1][2] 2017 wurde die Kirmes schließlich mit neuem Organisationsteam und geändertem Ablauf erneut gefeiert.[3][4]

Ablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingeleitet wurde die Kirmes traditionell am Mittwoch vor dem Kirmeswochenende mit dem Probtanz an der Totenkirche. Am Freitag folgte dann der Umzug der Kirmesburschen und die offizielle Eröffnung am Marktplatz in Treysa. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete der Festzug am Sonntagnachmittag. Bei der Neuauflage 2017 wurde statt des Probtanzes und Festumzugs ein Rockkonzert mit zwei Live-Bands veranstaltet.[4]

Fester Bestandteil der Kirmes sind bis heute ein Rummelplatz und ein Festzelt auf dem Festplatz in der Lehmenkaute sowie ein Höhenfeuerwerk, welches am Abend des Kirmessamstag gezündet wird.

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name der Hutzelkirmes geht auf eine Begebenheit im 14. Jahrhundert zurück: Treysa musste auf Geheiß des Grafen von Ziegenhain kurzfristig und unerwartet eine Kirmes für selbigen veranstalten. Die einzige damals verfügbare Musikantengilde war jedoch an diesen Tagen bereits vom Nachbarort Ziegenhain zur Tanzmusik bestellt. Auf Bitten der Treysaer Stadtväter verzichtete Ziegenhain auf seine Tanzmusik, verlangte als Gegenleistung aber einen Verzicht auf jegliche Kirmesfeiern in Treysa für die nächsten 99 Jahre. Als Ersatz für die ausfallende Kirmes erhielten die Treysaer von nun an jedes Jahr eine Metze (ca. 10 Liter) voller Hutzeln (getrocknetes Obst, meist Birnen). Außerdem wurden die Treysaer Besucher der Ziegenhainer Kirmes mit einer Kanne Wein bewirtet.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sandra Rose: Hutzelkirmes steckt tief in der Krise. Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 19. Dezember 2014, abgerufen am 18. November 2015.
  2. Sandra Rose: Neuer Verein organisiert Festwochenende als Alternative zur Treeser Hutzelkirmes. Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 26. Juli 2016, abgerufen am 29. August 2016.
  3. Anne Quehl: Treysa: Die schon totgesagte Hutzelkirmes kommt zurück. Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 15. Februar 2017, abgerufen am 19. März 2017.
  4. a b Jörg Döringer: Treysaer Hutzelkirmes ist zurück. Hrsg.: Hessische/Niedersächsische Allgemeine. 14. August 2017 (hna.de [abgerufen am 5. September 2017]).
  5. Karl Zulauf in Festschrift der Kirmesburschen Treysa Nr. 35, 1981

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • http://www.hutzelkirmes.de – Homepage der Treysaer Hutzelkirmes mit Veranstaltungskalender und Rückblicken auf vergangene Jahre.