Hypermedia

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Als Hypermedia oder Hypermedialität bezeichnet man eine Variante von Hypertext unter expliziter Betonung des multimedialen Aspektes. Ein multimediales Programm ist jedoch nicht automatisch auch ein Hypermediasystem. Das Kofferwort Hypermedia setzt sich zusammen aus den Worten „Hypertext“ und „Multimedia“.

Hintergrund

Sowohl Hypertext als auch Hypermedia beruhen auf der Verknüpfung von Knoten (engl. nodes); diese Knoten können verschiedene Medien enthalten. Während sich der Hypertext nur auf den Wechsel zwischen Buchtext, Fußnoten und Glossar bezieht, werden bei Hypermedia-Systemen Texte (im engeren Wortsinn als Abfolge von Sätzen) mit Daten in einer Datenbank, Grafik (statische Bilder), Videos (Bewegtbilder) und Ton (Geräusch-, Sprach- und Musikereignisse) verbunden. Eine nicht-lineare Verknüpfung wird geschaffen. Hypermedia ermöglicht eine spezielle Form der Wissenserzeugung und –Repräsentation. Sie kann als Teilgebiet des E-Learning verstanden werden.

Die meisten Autoren benutzen die Begriffe Hypertext und Hypermedia synonym (so Jakob Nielsen 1995 und Rainer Kuhlen 1997). Auch das erweiterte Verständnis von "Text" aus der Semiotik deutet auf die Legitimität dieser Gleichsetzung hin. Nur einzelne Autoren wie Schnupp bestehen auf der klaren Trennung von Hypertext für Texte und Hypermedia für Multimedia.

Das derzeit größte existierende Hypermedium ist das World Wide Web.

Probleme von multimedialem Hypertext

Ein zentrales Problem von multimedialem Hypertext ergibt sich durch die Integration von durch die Zeitdimension asynchronen (Film/ Animation/ Video und Geräusch/ Sprache/ Musik) sowie dynamischen (also zum Zeitpunkt des Erstellens des Hypertextes noch nicht exakt bekannten) Elementen.

Gewöhnlicher Text kann dabei beispielsweise als benannter Ausgangspunkt für das Auslösen der Vorführung eines Videofilms genutzt werden; diese Lösung wird jedoch vielfach als wenig hypermedial und unzureichend betrachtet. Ein alternativer Ansatz wurde am MIT Media Lab für das Elastic-Charles-Projekt entwickelt; dabei dient ein kleines, sich bewegendes Bild (micon [moving icon], engl. für "bewegtes Ikonogramm") als Ausgangspunkt für eine Hypermedia-Verknüpfung.

Ein weiteres Problem von synchronen hypermedialen Elementen mit Zeitdimension ist das Adressieren eines bestimmten Zeitpunktes des Elements (möglich durch Sprungmarken) bzw. das Anbringen einer Verknüpfung innerhalb einer Bewegtbild- oder Tonfolge. Denkbar sind dann auch rein tonbasierte Hypertextsysteme.

Anwendungsbereiche hypermedialer Systeme

Hypermediale Konzepte ermöglichen eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten:

Siehe auch

Literatur

  • Rainer Kuhlen: Hypertext in: Buder, Rehfeld, Seeger, Strauch (Hrsg.): Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation, München u. a.: 1997
  • Jakubetz, Christian: Crossmedia. UVK, Konstanz 2008 ISBN 978-3-86764-044-2
  • Jakob Nielsen: Multimedia, Hypertext und Internet. Grundlagen und Praxis des elektronischen Publizierens. Braunschweig/Wiesbaden 1996 (dt. Ausgabe von Multimedia and Hypertext. The Internet and Beyond, 1995)
  • George P. Landow: Hypertext 3.0. Critical Theory and New Media in a Era of Globalization. 3. Auflage. Johns Hopkins Univ. Press, Baltimore Md 2005. ISBN 0-8018-8257-5
  • Rolf Schumeister: "Grundlagen hypermedialer Lernsysteme: Theorie – Didaktik – Design." Bonn; Paris: Addison-Wesley, 1996 ISBN 3-89319-923-3
  • Fickert, Thomas: "Multimediales Lernen: Grundlage–Konzepte–Technologien." Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden 1992 ISBN 3-8244-2036-8

Weblinks