Härkingen

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Härkingen
Wappen von Härkingen
Wappen von Härkingen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Solothurn Solothurn (SO)
Bezirk: Gäuw
BFS-Nr.: 2402i1f3f4
Postleitzahl: 4624
UN/LOCODE: CH HKN
Koordinaten: 628692 / 239941Koordinaten: 47° 18′ 35″ N, 7° 49′ 5″ O; CH1903: 628692 / 239941
Höhe: 430 m ü. M.
Höhenbereich: 415–451 m ü. M.[1]
Fläche: 5,51 km²[2]
Einwohner: 1752 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 318 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
17,9 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website: www.haerkingen.ch
Alte Kirche von Härkingen
Alte Kirche von Härkingen

Alte Kirche von Härkingen

Lage der Gemeinde
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Karte von Härkingen
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Härkingen ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft im Bezirk Gäu des Kantons Solothurn in der Schweiz.

Sie liegt am südlichen Jurafuss am Autobahndreieck der A1 Zürich–Bern, wo die A2 aus Basel dazustösst.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingang zum Briefzentrum Härkingen
Luftbild (1970)

Jungsteinzeitliche Reste auf dem Buchenrain und römische Funde am Grenzweg gegen Neuendorf sind Belege für eine frühe Besiedelung des Gemeindegebietes. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes stammt vom 7. Dezember 1080 in einer in Speyer ausgestellten Schenkungsurkunde von König Heinrich IV. als Haerichingen, was bei den Angehörigen des Haricho bedeutet. Im Jahre 1402 verkaufte Hans von Blauenstein die Burg Neu-Falkenstein und die vier Dörfer Egerkingen, Härkingen, Neuendorf und Wolfwil an die Stadt Solothurn. Dadurch wurde Härkingen 1481 zusammen mit Solothurn eidgenössisch. Einer der schlimmsten Dorfbrände suchte die Gemeinde am 3. März 1730 heim, als 17 Strohhäuser verbrannten und 22 Haushaltungen obdachlos wurden.

1754 konnte der Neubau der Johanneskirche im Dorfzentrum fertiggestellt werden. 1798 besetzte die französische Invasionsarmee auch Härkingen. Der Freiheitsbaum stand vor dem Wirtshaus Lamm. 1805 erlangte Härkingen die kirchliche Selbstständigkeit und wurde eine eigene Pfarrei. 1831, mit der neuen Kantonsverfassung, wurde der erste Gemeinderat gewählt. Seit dem 18. Jahrhundert sind folgende Familiennamen in Härkingen nachweisbar: Burkhardt, Frei, Hauri, Jäggi, Keust, Moll, Oegerli, Pfluger, Studer, Von Arx, Wyss.

1953 wurde das Dorf an die Kanalisation angeschlossen, die Dorfstraße wurde asphaltiert und die Häuser mit Hausnummern versehen. Das heute wohl älteste Gebäude im Dorf ist das Gasthaus zum Lamm. Laut der am rundbogigen Kellereingang eingemeißelten Jahreszahl wurde das Haus im Jahr 1560 erbaut.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1999 befindet sich ein Paketzentrum der Schweizerischen Post in Härkingen.[5][6]

Seit 2009 betreibt die Post auch eines der drei Briefzentren der Schweiz in Härkingen.[7][8] Ab diesem Zeitpunkt verarbeiteten auf einer Fläche von 105'000 m2 rund 780 Mitarbeitende in drei Schichten durchschnittlich 5,9 Millionen Sendungen pro Tag.[9]

Weil die Zahl der Brief rückläufig war und die Paketmengen zunahmen, wurde 2021 auch im Briefzentrum eine Paketsortierung eingerichtet.[10]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1798 310
1829 360
1850 388
1870 336
1900 438
1950 651
1980 812
2000 1196

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung

In Blau auf grünem Dreiberg gelber Wurzelstock einer Eiche mit zwei Zweigen und drei Früchten

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 900 Jahre Härkingen. Unser Dorf in Geschichte und Sage. Im Auftrag der Bürgergemeinde, verfasst von Jules Pfluger (Geschichte), Elisabeth Pfluger (Volkskunde), Karl Gschwind (Schulgeschichte). Olten 1980.
  • Alte Häuser und ihre Bewohner. Jules Pfluger. Herausgegeben von der Bürgergemeinde Härkingen. Olten 1995.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Härkingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. 20 Jahre Paketzentren. In: post.ch. 3. Juni 2019, abgerufen am 6. November 2020.
  6. DOK - «Wo die Post abgeht» – Im Paketzentrum Härkingen - Play SRF. Abgerufen am 15. November 2021.
  7. Bundesrat Moritz Leuenberger, Rede zur Eröffnung des Briefzentrums: Das Herz von Härkingen. 20. März 2009, abgerufen am 15. November 2021.
  8. Tagesschau - Briefzentrum Härkingen. In: srf.ch. 20. März 2009, abgerufen am 31. Dezember 2021.
  9. Briefpostzentrum ab 2. November in Betrieb. In: Berner Zeitung. ISSN 1424-1021 (bernerzeitung.ch [abgerufen am 15. November 2021]).
  10. Corona-Boom im Online-Handel – Post verdoppelt Anzahl der Paketzentren. In: Der Bund. 3. Juni 2021, abgerufen am 31. Dezember 2021.