Iffigheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Iffigheim
Markt Seinsheim
Koordinaten: 49° 39′ N, 10° 12′ OKoordinaten: 49° 38′ 46″ N, 10° 12′ 28″ O
Höhe: 231 m
Einwohner: 200
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 97342
Vorwahl: 09332

Iffigheim ist ein Gemeindeteil des Marktes Seinsheim im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iffigheim liegt zentral im Seinsheimer Gemeindegebiet. Im Norden befindet sich mit Tiefenstockheim ein weiterer Seinsheimer Gemeindeteil. Der Nordosten wird von Herrnsheim eingenommen, während im Osten Hüttenheim in Bayern liegt. Im Süden liegen Seinsheim und Wässerndorf. Es folgt im Nordwesten Obernbreit.

Iffigheim ist von der Großen Kreisstadt Kitzingen etwa zehn Kilometer Luftlinie entfernt. Würzburg ist ungefähr 25 Kilometer entfernt.

Naturräumlich liegen die Ortsteile von Seinsheim in drei verschiedenen Untereinheiten. Von Nordwesten ragt der Ifftalbereich mit seinen kleinen Bächen und den steilen Ufern in das Gemeindegebiet. Nordöstlich liegt die Hellmitzheimer Bucht, kleinere Teile gehören zur höheren Ochsenfurt-Uffenheimer Gäufläche.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname Iffigheim verweist auf die fränkische Landnahme im 6. oder 7. Jahrhundert. Das Suffix -heim war zu diesem Zeitpunkt in Mode und deutet auf die Besiedlung durch einen fränkischen Adeligen hin, der das Dorf zu seinem Heim machte. Das Präfix Iffig- geht nicht auf den Bach Iff zurück, der durch Iffigheim fließt, sondern leitet sich vom Eigennamen Uffo ab.

Der Ort wurde in der älteren Literatur zusammen mit den benachbarten Dörfern Herrnsheim, Seinsheim und Weigenheim als Reichsdorf bezeichnet, das nur dem Kaiser unterstellt war. Allerdings besaß das Reichsoberhaupt dort wohl nur die Vogtei, die er vom Würzburger Bischof erhalten hatte. Nach dem Niedergang der Staufer in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts übernahmen die Hohenlohe diese „Reichsgüter unter den Bergen“ (bona sub montibus).[1]

Lange Zeit hatte Iffigheim zusammen mit sieben anderen Dörfern Anteil am sogenannten Kunigundenwald, der in Form einer Markgenossenschaft verwaltet wurde. Erst 1458 löste man diese Form der Verwaltung auf.

Im Jahr 1281 wurde „Uffenkein“, wie es damals genannt wurde, erstmals erwähnt. Zunächst saßen dort die Ritter von Iffigheim als Ministeriale der Grafen zu Castell. So erhielt Otto von Ueffikheim von Leonhard zu Castell im Jahr 1405 ein Gut verliehen. Die Dorfherren wechselten im Mittelalter häufig, erst in der Frühen Neuzeit konnten sich die Fürsten von Schwarzenberg als alleinige Herren durchsetzen. Sie führten um 1530 die Reformation ein.[2]

Nachdem die Fürsten im Jahr 1627 wiederum katholisch geworden waren, nahmen auch die Bewohner des Dorfs wieder das alte Bekenntnis an. Das Dorf war lange Zeit Teil der schwarzenbergischen Zent Seinsheim. Später kamen das Kloster Ebrach und der Dompropst von Würzburg in den Besitz von Iffigheim. Im Jahr 1810 wurde es bayerisch. I Iffigheim wurde 1818 mit dem bayerischen Gemeindeedikt eine selbständige Gemeinde mit folgenden Teilorten:

  • Backofenmühle (Einöde)
  • Beigelsmühle (Einöde)
  • Dorfmühle (Einöde)
  • Nagelsmühle (Einöde)
  • Schleifmühle (Einöde)

1978 wurde Iffigheim Teil der neuen Gemeinde Seinsheim.[3]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Johanneskirche in Iffigheim

Die katholische Pfarrkirche des Dorfes ist dem heiligen Johannes Baptist geweiht. Sie entstand im Jahr 1808 unter Einbeziehung des Turmes aus dem 13. Jahrhundert. Innen überwiegt die klassizistische Ausstattung des 19. Jahrhunderts. Die Deckenfresken mit der Taufe Christi stammen aus dem Jahr 1898 und wurden von Eulogius Böhler angefertigt. Ursprünglich umgab eine Kirchenburg das Gotteshaus, einige Gaden haben sich erhalten.

Neben der Kirche gibt es im Dorf mehrere Bildstöcke und Hausreliefs, die zumeist aus dem 19. Jahrhundert stammen und biblische Darstellungen tragen. Kunsthistorisch bedeutsam ist der Bildstock von 1511. Er wurde am Fuße der Kirchentreppe aufgestellt und zeigt in seinem Aufsatz die Heiligste Dreifaltigkeit. Im Jahr 1959 wurde der Stock umfassend erneuert. Ein barocker Brunnen bildet den Mittelpunkt des Dorfes.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Bauer: Landkreis Kitzingen. Ein Kunst- und Kulturführer. Marktbreit 1993.
  • Jesko Graf zu Dohna: Iffigheim. In: Jesko Graf zu Dohna (Hg.): Kulturpfad. Auf den Spuren der Grafen zu Castell. Münsterschwarzach 2004. S. 58.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Iffigheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schmitt, Richard: 1200 Jahre Bullenheim. S. 42 f.
  2. Dohna, Jesko Graf zu: Iffigheim. S. 58.
  3. Bauer, Hans: Landkreis Kitzingen. S. 100.