Immunoevasine

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Unter Immunoevasinen versteht man Proteine, welche es Viren erlauben, die Immunreaktion ihres Wirtes zu unterdrücken oder zu umgehen. Viele Virenfamilien besitzen eigene Immunoevasine, deren Mechanismen in vier Hauptklassen eingeteilt werden können (hier auf Antigenprozessierung und -präsentation bezogen):

Virus Protein Kategorie Mechanismus
Herpes-simplex-Virus 1 ICP 47 Verhindert Eintritt des Peptids ins ER Verhindert Bindung des Peptids an TAP
Humanes Cytomegalievirus US6 Verhindert Eintritt des Peptids ins ER Hemmt die ATPase-Aktivität des TAP
Rinderherpesvirus UL 49.5 Verhindert Eintritt des Peptids ins ER Hemmt den Transport von TAP-Peptiden
Adenovirus E19 Hält MHC-I im ER zurück Kompetitiver Tapasin-Inhibitor
HCMV US3 Hält MHC-I im ER zurück Hemmt die Funktion von Tapasin
Murines Cytomegalievirus M152 Hält MHC-I im ER zurück Unbekannt
HCMV US2 Baut MHC-I ab Transportiert einige der neusynthetisierten MHC-I-Moleküle ins Cytosol
Murines Gammaherpesvirus mK3 Baut MHC-I ab E3-Ubiquitin-Ligase-Aktivität
Murines CMV m4 Bindet MHC-I an die Zelloberfläche Verhindert die Erkennung durch cytotoxische Lymphozyten via unbekannten Mechanismus

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Janeway: "Immunbiologie", 7. Auflage, Garland Science 2008