Informationsbedarfsanalyse

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Zweck einer Informationsbedarfsanalyse ist es, anwendungs- und programmierspezifische Anforderungen an Informationssysteme abzuleiten. Dabei wird in der Wirtschaftsinformatik und in der Informationswissenschaft dieser Informationsbedarf nutzerbezogen definiert, so dass nicht nur der Informationsbedarf der Aufgaben (objektiver Informationsbedarf), sondern auch das Informationsbedürfnis der Benutzer (subjektiver Informationsbedarf) des betrachteten Informationssystems handlungsleitend ist.

Grundsätzliche Fragestellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Informationsbedarfsanalyse sind pro Projekt zu klären:

  • Welche Informationen werden benötigt (Inhalt)?
  • Wie häufig wird eine Information benötigt (Häufigkeit)?
  • In welcher Form soll die Information vorliegen (Form)?
  • Wie soll eine Information transportiert werden (Medium)?
  • Wie wichtig ist eine Information für die Aufgabenerfüllung (Wertigkeit)?

Instrumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aufgabenanalyse: Analyse der Entscheidungsstrukturen bei der Aufgabenbewältigung; der Informationsbedarf wird aus auftretenden Informationsdefiziten abgeleitet
  • Dokumentenanalyse: Ermittlung des Informationsbedarfs aus den Unterlagen, welche für den Entscheidungsprozess relevant sind
  • Berichtsmethode: Informationsdefizite werden aus Berichten der Entscheidungsträger abgeleitet, um den Informationsbedarf zu ermitteln (Interviews, Fragebogen)

Kritik und Erweiterung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Informationsbedarfsanalyse wird insofern kritisiert, als die von ihr verwendeten Instrumente (wie z. B. Interviews) zu ungenau sind und präziser in den betreffenden Organisationskontext eingebaut werden müssen. Deshalb wird versucht, sie z. B. bei der Entwicklung von Führungsinformationssystemen durch eine systematische Analyse von Prozessmodellen zu ergänzen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • B. Strauch: Entwicklung einer Methode für die Informationsbedarfsanalyse im Data Warehousing. Diss., Universität St. Gallen. 2002.
  • D. Nicholas: Assessing Information Needs: Tools, Techniques and Concepts for the Internet Age. London 2000.
  • M. Kluck: Methoden der Informationsanalyse. Eine Einführung in die empirischen Methoden der Informationsbedarfsanalyse und der Markt- und Benutzerforschung. In: Marianne Buder, Werner Rehfeld, Thomas Seeger, Dietmar Strauch (Hrsg.): Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. Ein Handbuch zur Einführung in die fachliche Informationsarbeit (= DGD-Schriftenreihe). Saur, München 1997, S. 795–821.
  • G. Walpoth: Computergestützte Informationsbedarfsanalyse. Strategische Planung und Durchführung von Informatikprojekten. Heidelberg 1992, ISBN 3-7908-0648-X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]