Inga Busch

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Inga Busch 2019 als Brünhild bei den Nibelungenfestspielen

Inga Busch (* 25. Januar 1968 in Neuss) ist eine deutsche Schauspielerin und Sängerin einer Band namens Taste. Ihren Durchbruch hatte sie 1991 als junge flippige Annarina in Detlev Bucks Filmkomödie Karniggels. Seitdem stand sie bislang in über 100 Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera und wirkte in mehreren Theaterinszenierungen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inga Busch, aufgewachsen im nordrhein-westfälischen Neuss, zog nach dem Abitur nach Berlin-Weißensee, um dort Kunstgeschichte zu studieren, wurde aber an der Kunsthochschule abgelehnt. Die Mitbewohner in ihrer Wohngemeinschaft, Donata Wenders (die spätere Frau von Wim Wenders) und Sophie Rois, weckten ihr Interesse für die Schauspielerei. So änderte sie ihren Plan und studierte zunächst Schauspiel bei Heidi Walier in Berlin und Oleg Kudriaschow in Moskau, dann an der Kölner Trapp-Schauspielschule.[1]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Theaterengagements hatte Busch am Düsseldorfer Schauspielhaus und in St. Petersburg. Ein festes Engagement hatte sie an der Berliner Volksbühne, wo sie in René Polleschs Inszenierungen Sex (2002), Soylent Green (2003), Der Leopard von Singapur und Pablo in der Plusfiliale wirkte. Unter Pollesch war sie auch in der Spielzeit 2012/13 am Schauspielhaus Zürich in dem Stück Macht es für euch! und in der Spielzeit 2017/18 am Schauspielhaus Zürich in dessen Bühnenadaption Hello, Mister MacGuffin! zu sehen. Wiederholt arbeitete sie im Zeitraum von 2017 bis 2019 am Schauspielhaus Zürich mit Barbara Frey zusammen, so u. a. in Heinrich von Kleists Der zerbrochne Krug (Spielzeit 2017/18) oder William Shakespeares Hamlet (Spielzeit 2018/19). Thomas Dannemann holte Busch in der Spielzeit 2010/11 an das Staatstheater Stuttgart, wo sie in Bertolt Brechts Der gute Mensch von Sezuan die Doppelrolle der Shen Te und Shui Ta spielte.[2] Am Schauspiel Frankfurt übernahm sie in der Spielzeit 2020/21 in der Bühneninszenierung Malina nach dem Roman Ingeborg Bachmann die Titelrolle.[3]

2009 spielte Busch im Bühnenstück Das Leben des Siegfried im Rahmen der Nibelungenfestspiele Worms die Doppelrolle der Frigga und des Vaters. 2019 war sie erneut bei den Festspielen unter der Regisseurin Lilja Rupprecht im Stück Überwältigung als Brünhild zu sehen. 2021 kehrte Inga Busch als festes Ensemblemitglied zurück an die Berliner Volksbühne.[4]

Film und Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1991 gab Busch als junge flippige Annarina in Detlev Bucks Filmkomödie Karniggels ihr Debüt auf der Kinoleinwand. 1993 war sie in Horst Johann Sczerbas Die Schamlosen als Ladendiebin erstmals im Fernsehen zu sehen. 1995 spielte sie unter Matti Geschonneck in dessen Fernsehfilm Matulla und Busch, nach dem gleichnamigen Roman von Klaus Schlesinger, die Rolle der Alla an der Seite von Erwin Geschonneck und Fred Delmare. 1997 erhielt sie den Adolf-Grimme-Preis für ihre Rolle der Mieke Sonntag in Lutz Konermanns Fernsehdrama Eine fast perfekte Liebe. Michael Haneke besetzte sie ebenfalls 1997 in seiner Franz-Kafka-Verfilmung Das Schloß als Amalia, der Filmschwester von Ulrich Mühe, der die Hauptrolle des Landvermessers K. spielte. Zusammen mit Mühe spielte sie 1999 auch in Peter Vogels Einfach raus.

Busch wirkte in einigen Kinder- und Jugendproduktionen mit, so 2002 als Reporterin Karla Kolumna in der Realverfilmung der Hörspielreihe Bibi Blocksberg von Hermine Huntgeburth, in Felicitas Darschins Märchenfilm Zwerg Nase an der Seite von Markus Majowski als Gräfin Wilhelmine und in der Märchenadaption Der Prinz im Bärenfell von Bodo Fürneisen als Tante Hedwig. 2013 übernahm sie in der Kinder- und Jugendserie Binny und der Geist als Kommissarin Steffi Schuster eine durchgehende Rolle. Die Rolle einer Kommissarin spielte sie auch in Christian Theedes Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee, dem zweiten Kinofilm der seit 1999 laufenden Kinderserie Die Pfefferkörner.

Seit 1995 übernimmt Inga Busch regelmäßig in zahlreichen Fernsehserien und -reihen, u. a. in Die Kommissarin, Tatort, Polizeiruf 110, Sperling, Ein starkes Team, Commissario Laurenti und Der Alte. In den Jahren 2015 und 2018 spielte Busch in dem ZDF-Sechsteiler Tannbach – Schicksal eines Dorfes unter der Regie von Alexander Dierbach die Rolle der dörflichen Gastwirtin Cilly Imhoff, deren Sohn (Jonathan Berlin) bei der Hitlerjugend war und sich nach dem Krieg als eifriger Grenzsoldat verdingt. Im Januar 2023 war sie als Lucie John, die jüdischstämmige Ehefrau des Juristen und Widerstandskämpfers Otto John, in der sechsteiligen ARD-Miniserie Bonn – Alte Freunde, neue Feinde zu sehen.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehserien und -reihen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Inga Busch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Inga Busch im Munzinger-Archiv, abgerufen am 6. Januar 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Schauspiel Stuttgart: "Der gute Mensch von Sezuan" von Bertolt Brecht. In: theaterkompass.de. 8. Januar 2011, abgerufen am 8. Januar 2011.
  3. Sylvia Staude: Wiedereröffnung Schauspiel Frankfurt mit „Malina“: Ich bin doch vernichtet worden. In: Frankfurter Rundschau. 13. Juni 2021, abgerufen am 13. Juni 2021.
  4. Inga Busch beim Schauspiel Frankfurt, abgerufen am 16. Januar 2024