Ingrid Rimland

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Ingrid Rimland bzw. Rimland-Zündel (* 1936 in Molotschansk (ehemals Kolonie Molotschna), Ukrainische SSR; † 12. Oktober 2017[1]) war eine US-amerikanische Buchautorin und Holocaustleugnerin russlanddeutscher Abstammung. Sie war die Ehefrau des Revisionisten Ernst Zündel und lebte im US-Bundesstaat Tennessee.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre russlandmennonitisch geprägte Familie folgte 1943 der deutschen Wehrmacht, die sich teilweise in den Westen zurückzog. Ihre Flucht brachte ihre Familie in eine Vorstadt von Berlin, in der sie die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges verbrachte. Danach gelangte ihre Familie nach Greifenhain, wo sie die nächsten sechs Monate verbrachte. Um einer Deportation zu entgehen, floh ihre Familie nach Detmold und lebte dort die nächsten drei Jahre. 1948 wanderte die Familie nach Paraguay aus, wo Rimland heiratete und ein Kind bekam. 1960 wanderte sie nach Kanada aus, wo sie ihr zweites Kind bekam. Erst 1967 ist sie in die USA eingewandert.[2]

Von 1995 bis 2017 war sie die Webmasterin der Zündelsite, die die Ansichten von Ernst Zündel verbreitet. Die Homepage wurde von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert.

Von 1996 bis 2009 informierte ein täglicher Newsletter, genannt Z-Gram, über Zündels Strafverfolgung und lieferte seine Kommentare zu aktuellen Ereignissen während seiner Haft. Der Newsletter wurde von Rimland laufend verschickt.

In ihrer ersten Novelle The Wanderers, die 1977 erschien, beschrieb Rimland den Exodus und die Flucht der deutschen Mennonitengemeinden aus der Ukraine. 1998 veröffentlichte sie schließlich die Trilogie Lebensraum; in ihrem Roman erzählte sie unter anderem auch von ihren eigenen Erlebnissen während des Zweiten Weltkriegs und schilderte die Geschichte der Russlanddeutschen und deren Vertreibung durch Stalin.

Nach mehreren Jahren enger Zusammenarbeit heiratete Rimland im Januar 2000 Ernst Zündel. Rimland zog von Kalifornien nach Tennessee, ihr Mann folgte ihr aus Toronto (Kanada). 2003 wurde Zündel nach Kanada abgeschoben, da seine Aufenthaltsgenehmigung abgelaufen und die vorgesehene Frist zur Verlängerung bereits verstrichen war. Im Februar 2005 wurde er nach bereits zwei Jahren Haft an Deutschland ausgeliefert und zu weiteren fünf Jahren Haft verurteilt.[3] Ingrid Rimland blieb danach in den USA. Am 1. März 2010 wurde Ernst Zündel aus seiner Haft entlassen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Home. Abgerufen am 25. April 2023.
  2. National-Zeitung Nummer 34/06, 18. August 2006
  3. Fünf Jahre Haft für Holocaust-Leugner Zündel, Die Welt, 16. Februar 2007