Inkatha Freedom Party

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Inkatha Freedom Party
Flagge der Inkatha Freedom Party
Partei­vorsitzender Velenkosini Hlabisa
Gründung 21. März 1975 durch Mangosuthu Buthelezi
Haupt­sitz Durban,
KwaZulu-Natal,
Sudafrika Südafrika
Aus­richtung Föderalismus
Konservatismus
Wirtschaftsliberalismus
Antikommunismus
Zulu-Nationalismus
Farbe(n) Rot
National Assembly
14/400
National Council of Provinces
2/90
Provincial Legislature
14/430
Website www.ifp.org.za

Die Inkatha Freedom Party (IFP) ist eine politische Partei in Südafrika.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mangosuthu Buthelezi (1983)

Die IFP wurde 1975 von Mangosuthu Buthelezi gegründet. Zur Gründung verwendete der Zulu-Führer Buthelezi die Strukturen einer kulturellen Organisation der Zulu, die bereits seit den 1920er-Jahren bestand und Inkatha hieß. Die Partei entstand im KwaZulu-Homeland. Noch heute sind die meisten Mitglieder der Partei Zulu, auch wenn die Partei offen ist für Personen sämtlicher ethnischer Gruppierungen.

Die Inkatha Freedom Party versteht sich als antikommunistisch und als Gegenpartei zum African National Congress (ANC). Während der Zeit der Apartheid suchte sie anders als der ANC punktuell die Zusammenarbeit mit der weißen Regierung.

Die entgegenstehenden Positionen von ANC und Inkatha Freedom Party führten insbesondere ab 1989 zu gegenseitigen Übergriffen und Kämpfen zwischen beiden Seiten. Die Unruhen kosteten rund 7.000 Menschen das Leben. Erst als es Nelson Mandela 1994 gelang, Buthelezi in die neue Regierung einzubinden, hörten die Unruhen auf.

Buthelezi trat im August 2019 vom Parteivorsitz zurück und wurde durch den vormaligen IFP-Generalsekretär Velenkosini Hlabisa ersetzt.[1]

Wahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1994 bis 2004 war die Inkatha Freedom Party jeweils drittstärkste Partei und auch an der Regierung beteiligt. In der Provinz KwaZulu-Natal stellte sie von 1994 bis 2004 den Premierminister. Bei der landesweiten Wahl 2009 verlor sie erheblich an Stimmen und wurde mit 4,55 % der Stimmen nur noch viertstärkste Kraft hinter der neu gegründeten ANC-Abspaltung Congress of the People. Vor den Wahlen 2014 spaltete sich die National Freedom Party (NFP) von der IFP ab, die nur noch 2,40 % der Stimmen erhielt. Die IFP blieb aber viertstärkste Partei. Bei den landesweiten Kommunalwahlen 2016, zu denen die NFP nicht zugelassen war, erlangte die IFP 4,3 % der Stimmen[2] und wurde in sieben Gemeinden stärkste Partei. Bei den Parlamentswahlen von 2019 konnte die Inkatha einen Großteil der 2014 verlorenen Stimmen zurückgewinnen. In der Provinzversammlung KwaZulu-Natal konnte die Partei mit 16,3 % den Status als zweitstärkste Partei und damit als offizielle Opposition zurückgewinnen.

Ergebnisse bei den Wahlen zur Nationalversammlung
Jahr Wahl Stimmenanteil Sitze
1994 Sudafrika Parlamentswahl in Südafrika 1994 10,50 %
43/400
1999 Sudafrika Parlamentswahl in Südafrika 1999 08,90 %
34/400
2004 Sudafrika Parlamentswahl in Südafrika 2004 06,97 %
28/400
2009 Sudafrika Parlamentswahl in Südafrika 2009 04,55 %
18/400
2014 Sudafrika Parlamentswahl in Südafrika 2014 02,40 %
10/400
2019 Sudafrika Parlamentswahl in Südafrika 2019 03,38 %
14/400

Mediale Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die seit Mitte der 1980er Jahre sich zuspitzenden politischen Konflikte zwischen der Inkatha Freedom Party und dem African National Congress in Natal und Transvaal werden in dem Spielfilm The Bang Bang Club thematisiert. In diese bewaffneten und blutigen Unruhen mit unzähligen Toten waren auch Selbstverteidigungskräfte einiger Townships und ehemalige Mitglieder der paramilitärischen Spezialeinheit Koevoet verwickelt.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Inkatha Freedom Party – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paddy Harper: Leader’s principal aim to build IFP. Mail & Guardian vom 27. September 2019 (englisch), abgerufen am 27. September 2019
  2. Wahlergebnisse 2016 (PDF; 170 kB), abgerufen am 14. August 2016
  3. SAIRR: Race Relations Survey 1991/92. Johannesburg 1992, S. lxiii bis lxvi