Internationale Bodensee-Konferenz

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Die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) ist ein kooperativer Zusammenschluss der an den Bodensee angrenzenden und mit ihm verbundenen deutschen Länder Bayern und Baden-Württemberg, der Schweizer Kantone Schaffhausen, St. Gallen, Thurgau, Zürich, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden, des österreichischen Bundeslands Vorarlberg und des Fürstentums Liechtenstein.

Gegründet wurde die Bodenseekonferenz im Jahr 1972[1] aufgrund der Notwendigkeit sich in Umwelt- und Gewässerschutzfragen grenzübergreifend abzustimmen. Sie hat das Ziel, die Bodenseeregion als Lebens-, Natur-, Kultur- und Wirtschaftsraum zu erhalten, zu fördern und dabei die regionale Zusammengehörigkeit über die Grenzen hinweg zu stärken. Die IBK bildet als Plattform der Regierungen und Verwaltungen den Kern eines Netzwerks der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Bodenseeregion auf den Themengebieten Umwelt, Bildung, Forschung, Verkehr, Wirtschaft, Tourismus oder Gesundheit und Soziales.

IBK Gebietskarte

Die Internationale Bodensee-Konferenz versucht, grenzbedingte Hemmnisse abzubauen, und koordiniert eine gemeinsame Außendarstellung der Euregio Bodensee. Am 15. Dezember 2017 unterzeichneten die Regierungschefs das Leitbild und die Strategie der IBK für die Bodenseeregion.[2]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regierungschef-Konferenz der IBK[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Konferenz der Regierungschefs ist das oberste Gremium der IBK. Die Regierungschefs der IBK beraten regelmäßig über gemeinsame politische Anliegen und Ziele in der Region. Sie beschließen die Schwerpunkte des Arbeitsprogramms, legen Budgets fest, verabschieden Resolutionen an die Mitgliedsländer sowie Empfehlungen an die Regierungen der Staaten und an Institutionen der europäischen Zusammenarbeit.

Organigramm der IBK

Ständiger Ausschuss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ständige Ausschuss fungiert als operatives Organ. Dieser tagt dreimal im Jahr. Ihm gehören die obersten Funktionsträger der Verwaltungen an. Der Ausschuss führt die laufenden Geschäfte, setzt Kommissionen sowie Arbeits- und Projektgruppen ein, koordiniert deren Arbeit, überwacht den Haushalt und pflegt Kontakte zu anderen Institutionen. Die Kommissionen führen gemeinsame Projekte durch oder regen solche an. Es bestehen die Kommissionen Bildung, Wissenschaft und Forschung, Kultur, Umwelt, Verkehr, Wirtschaft, Gesundheit und Soziales sowie Öffentlichkeitsarbeit. Spezielle Projektgruppen wurden bei Bedarf vom Ständigen Ausschuss eingesetzt. Als solche bestanden:

Die Arbeitsgruppen werden von den Kommissionen mit Zustimmung des Ständigen Ausschusses zur Bearbeitung von Fragestellungen eingesetzt. Beispiele hierfür sind:

Umwelt:

Wirtschaft:

Verkehr:

  • Fachausschuss Bodan-Rail 2020
  • Koordinationsausschuss Bodensee-Ticket (vormals: Tageskarte Euregio Bodensee)

Vorsitz der IBK[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der IBK-Vorsitz wechselt jährlich in ein anderes Mitgliedsland oder -kanton. Der Vorsitz führt die laufenden Geschäfte für die Regierungschefkonferenz und den Ständigen Ausschuss und wird darin von der IBK-Geschäftsstelle unterstützt.

Geschäftsstelle der IBK[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschäftsstelle mit Sitz in Konstanz unterstützt die Gremien der IBK, ist Ansprechpartner für Fragen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und informiert über die Bodenseeregion, ihre Länder und Kantone. Zudem vermittelt sie Kontakte zu öffentlichen Verwaltungen und Einrichtungen. Sie fungiert zudem als Schnittstelle von IBK zur Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG) oder zur Raumordnungskommission Bodensee (ROK-B). Sie wird durch das Regierungspräsidium Freiburg verwaltet.

Kommissionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt sieben Kommissionen:[9]

  • Bildung, Wissenschaft und Forschung
  • Kultur
  • Umwelt
  • Verkehr
  • Wirtschaft
  • Gesundheit und Soziales
  • Öffentlichkeitsarbeit

Projekte und Initiativen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die IBK verfügt über ein eigenes Budget und fördert daraus Projekte aus den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung, Kultur, Umwelt, Natur und Energie, Verkehr, Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Gesundheit und Soziales sowie Öffentlichkeitsarbeit. Initiativen sind unter anderem:

  • Förderpreise à 10.000 Schweizer Franken in wechselnden Kultursparten.[10]
  • Die Internationale Bodensee-Hochschule (IBH) ging auf ihre Initiative zurück.[11]
  • Die Bodensee Agenda 21 ist ein Projekt zur Umsetzung der Ergebnisse des Umweltgipfels in Rio in der Bodenseeregion.[12]
  • Das Lehrlingsaustauschprogramm xchange.[13]
  • Die jährliche Tagung der Nobelpreisträger in Lindau wird durch die IBK unterstützt.[14]
  • Die IBK ist beratendes Mitglied des Interreg-Programms Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein.[15]
  • Statistikplattform Bodensee, u. a. mit Arbeitsmarktmonitoring.[16]
  • Vereinigung der Bodensee Industrie- und Handelskammern (B-IHK).[17]
  • Kleinprojektefonds, zur Förderung kleiner grenzüberschreitender Projekte für interkulturelle Begegnung und Austausch beispielsweise in den Bereichen Kultur, Tourismus, Natur, Sport, oder Bildung.
  • IBK-Künstlerbegegnung
  • Bodensee-Ticket (vormals: Tageskarte Euregio Bodensee)
  • Bodan-Rail 2040 (Vorgänger-Projekt: Bodensee-S-Bahn, das 2010 eingestellt wurde)[18]
  • Jugendprojekt Europakonzil zur Förderung des nationen- und generationsübergreifenden Dialogs[19]
  • Industrie 4.0 für die Digitalisierung der Industrie[19]
  • IBK-Nachhaltigkeitspreis[20]
  • Internationales Wirtschaftskonzil Bodensee[21]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Geschichte der IBK. Internationale Bodensee-Konferenz, abgerufen am 6. Februar 2023.
  2. Leitbild und Strategie der IBK für die Bodenseeregion. Internationale Bodensee-Konferenz, abgerufen am 6. September 2019.
  3. Kanton Zürich. Internationale Bodensee-Konferenz, archiviert vom Original am 5. April 2016; abgerufen am 6. Februar 2023.
  4. Kanton Thurgau. Internationale Bodensee-Konferenz, archiviert vom Original am 3. Mai 2019; abgerufen am 6. Februar 2023.
  5. Land Vorarlberg. Internationale Bodensee-Konferenz, archiviert vom Original am 10. Februar 2020; abgerufen am 6. Februar 2023.
  6. Kanton St.Gallen. Internationale Bodensee-Konferenz, archiviert vom Original am 24. Juli 2021; abgerufen am 6. Februar 2023.
  7. IBK-Förderpreise vergeben. Internationale Bodensee-Konferenz, 9. November 2022, abgerufen am 6. Februar 2023.
  8. IBK-Vorsitz 2023 – Freistaat Bayern. Internationale Bodensee-Konferenz, abgerufen am 6. Februar 2023.
  9. Organisation der IBK. Internationale Bodensee-Konferenz, abgerufen am 6. Februar 2023.
  10. IBK-Förderpreise Kultur. Internationale Bodensee-Konferenz, abgerufen am 6. Februar 2023.
  11. Trägerschaft. Internationale Bodensee-Hochschule, archiviert vom Original am 20. November 2008; abgerufen am 6. Februar 2023.
  12. Bodensee Agenda 21. Internationale Bodensee-Konferenz, archiviert vom Original am 21. September 2008; abgerufen am 6. Februar 2023.
  13. Impressum. In: xchange. Internationale Bodensee-Konferenz, abgerufen am 6. Februar 2023.
  14. Maecenates, Patrons, Benefactors. In: The Nobel Laureate Meetings at Lindau. Archiviert vom Original am 19. Juni 2010; abgerufen am 6. Februar 2023 (englisch).
  15. IBK-Kompetenzzentrum (ABH025). In: Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein. Abgerufen am 6. Februar 2023.
  16. Die internationale Bodenseeregion in Zahlen 2021. In: Statistik für die Bodenseeregion. Fachstelle für Statistik Kanton St. Gallen, abgerufen am 6. Februar 2023.
  17. www.bodensee-wirtschaft.org. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 1. März 2009.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bodensee-wirtschaft.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  18. Bodanrail 2040. (Memento vom 26. Mai 2021 im Internet Archive)
  19. a b Holger Kleinstück: Die Themen der Zukunft. In: Südkurier. 3. Juli 2015.
  20. IBK-Nachhaltigkeitspreis 2017 „Erneuerbare Energien und Energieeffizienz". Internationale Bodensee-Konferenz, abgerufen am 6. Februar 2023.
  21. Wirtschaftskonzil 2014-2018. Bodensee als Modellregion in Europa. Konzilstadt Konstanz, abgerufen am 6. Februar 2023.