Ipomoea imperati

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Ipomoea imperati

Ipomoea imperati

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Windengewächse (Convolvulaceae)
Gattung: Prunkwinden (Ipomoea)
Art: Ipomoea imperati
Wissenschaftlicher Name
Ipomoea imperati
(Vahl) Griseb.

Ipomoea imperati ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Prunkwinden (Ipomoea) aus der Familie der Windengewächse (Convolvulaceae).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ipomoea imperati ist eine aufrecht wachsende krautige Pflanze oder eine kriechende oder manchmal aufsteigende Liane, die etwas verholzt und bis zu 2 m Länge erreicht. Sie bildet einen milchigen Milchsaft. Die Stängel sind zylindrisch, dünn und unbehaart, im Bereich der Knoten werden Adventivwurzeln gebildet. Die Laubblätter stehen wechselständig und meist in Gruppen an kurzen Seitentrieben. Die Blattspreite ist einfach, 2 bis 10 cm lang und 1 bis 2,5 cm breit und unbehaart. Sie kann lanzettlich, länglich, dreieckig oder manchmal pfeilförmig, selten auch dreilappig geformt sein. Sie sind in frischem Zustand fleischig, getrocknet aber papierartig. An der Spitze sind sie stumpf oder gerundet, manchmal auch ausgerandet und stachelspitzig. Die Basis ist keilförmig, gestutzt, fast herzförmig oder fast pfeilförmig. Die Oberseite ist matt und unbehaart, die Aderung tritt nicht hervor. Die Unterseite ist ebenfalls unbehaart, hier treten jedoch die Mittelrippe und die davon ausgehenden Seitenadern hervor. Die Blattstiele sind 1 bis 6,5 cm lang, gefurcht und an der Spitze fein behaart.

Die Blüten stehen einzeln oder in aufsteigenden Dichasien. Die Blütenstiele sind 1,5 bis 4,5 cm lang. Der Kelch ist grün und vergrößert sich an der Frucht nicht. Die Kelchblätter sind unbehaart, elliptisch, an der Spitze begrannt und am Rand durchscheinend. Sie sind 10 bis 15 cm lang, die beiden äußeren sind leicht größer als die inneren. Die Krone ist weiß und in der Mitte gelb gefärbt und trichterförmig. Sie ist 2,5 bis 5 cm lang, der Kronsaum misst 3 bis 6 cm im Durchmesser und ist mit fünf schwach ausgebildeten, stumpfen Lappen besetzt. Staubblätter und Narbe treten nicht über die Krone hinaus.

Die Frucht ist eine kugelförmige oder kegelförmige Kapsel mit einer Länge von 1,2 bis 1,5 cm. Je Frucht werden ein bis vier Samen gebildet. Diese sind etwa 5 mm lang und wollig behaart.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist nach dem neapolitanischen Naturforscher Ferrante Imperato (1550–1631) benannt, der sie erstmals 1599 in seinem Werk Historia Naturale beschrieben[1] und abgebildet[2] hatte. Das Basionym Convolvulus imperati wurde 1790 von Martin Vahl erstveröffentlicht[3], die Kombination Ipomoea imperati 1866 von August Heinrich Rudolf Grisebach[4]. Wichtige Synonyme sind Convolvulus sinuatus Petagna (non Ipomoea sinuata Ortega), Convolvulus stolonifer Cirillo nom. illeg. und Ipomoea stolonifera (Cirillo) J.F.Gmel. nom. illeg.[5]

Ipomoea imperati gehört innerhalb der Gattung Ipomoea zur Sektion Erpipomoea Choisy innerhalb der Untergattung Eriospermum (Hallier f.) Verdc. ex Austin.[6]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist in Küstengebieten mit tropischem bis warmgemäßem Klima weit verbreitet und kommt in Afrika, im tropischen und subtropischen Asien, Australien, Nord- und Mittelamerika und den Pazifischen Inseln vor.[7] Im Norden werden in Ostasien die japanischen (Ogasawara- und die Ryūkyū-Inseln) erreicht[7], in Europa die Azoren (Terceira, Pico, Faial)[8] und das Mittelmeergebiet[9]. In Spanien beruht das Vorkommen auf Cabrera (Balearen) auf Irrtum, die kürzlichen Nachweise vom spanischen Festland werden als nicht einheimisch angesehen.[10] Des Weiteren ist sie in Italien (Sizilien und verschollen am Locus classicus in Kampanien)[11], in Griechenland (Kreta[12] und Rhodos[13]), an der Südküste Anatoliens[13], auf Zypern, im Libanon[14], in Israel[15] und in Marokko, Algerien, Libyen und in Ägypten verbreitet.[16] Sie kommt an Sandküsten vor.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pedro Acevedo-Rodríguez: Convolvulaceae. In: Vines and Climbing Plants of Puerto Rico and the Virgin Islands. In: Contributions from the United States National Herbarium. Band 51, 2005. S. 157–200 (S. 167, 169, 170), PDF.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ferrante Imperato: Dell'Historia Naturale Di Ferranto Imperato Napolitano. Libri XXVIII. Vitale, Napoli 1599, S. 754 online.
  2. Ferrante Imperato: Dell'Historia Naturale Di Ferranto Imperato Napolitano. Libri XXVIII. Vitale, Napoli 1599, S. 767 (Abbildung) online
  3. Martin Vahl: Symbolae botanicae (...) Pars Prima. Kopenhagen 1790, S. 17–18 (PDF).
  4. A. Grisebach: Catalogus plantarum cubensium exhibens collectionem Wrightianam aliasque minores ex insula Cuba missas. W. Engelmann, Leipzig 1866 (online).
  5. Vincenzo La Valva, Sergio Salato: Nomenclature and typification of Ipomoea imperati (Convolvulaceae). In: Taxon. Band 32, Nr. 1, 1983, S. 110–114, JSTOR.
  6. Daniel F. Austin, Zosimo Huaman: A Synopsis of Ipomoea (Convolvulaceae) in the Americas. In: Taxon. Band 45, Nummer 1, 1996, S. 3–38, JSTOR.
  7. a b Ruizheng Fang, George Staples: Ipomoea. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 16: Gentianaceae through Boraginaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1995, ISBN 0-915279-33-9, S. 308–309 (englisch)., online.
  8. Alfred Hansen, Per Sunding: Flora of Macaronesia. Checklist of vascular plants. In: Sommerfeltia. 4. Auflage. Band 17, 1993, S. 1–295.
  9. Clive A. Stace: Ipomoea. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 3: Diapensiaceae to Myoporaceae. Cambridge University Press, Cambridge 1972, ISBN 0-521-08489-X, S. 82 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. S. Silvestre: Ipomoea. In: Santiago Castroviejo, C. Andrés, M. Arista, M. P. Fernández Piedra, M. J. Gallego, P. L. Ortiz, C. Romero Zarco, F. J. Salgueiro, S. Silvestre, Alejandro Quintanar (Hrsg.): Flora Ibérica. Plantas Vasculares de la Península Ibérica e Islas Baleares. Vol. XI. Gentianaceae – Boraginaceae. Real Jardín Botánico, CSIC, Madrid 2012, ISBN 978-84-00-09415-7, S. 284–286 (floraiberica.es [PDF]).
  11. F. Conti, G. Abbate, A. Alessandrini (Hrsg.): An annotated checklist of the Italian vascular flora. Palombi, Roma 2005. ISBN 88-7621-458-5, 420 S. (PDF; 9,2 MB). (Memento des Originals vom 31. März 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/lnx.ondeweb.net
  12. Ralf Jahn, Peter Schönfelder: Exkursionsflora für Kreta. Mit Beiträgen von Alfred Mayer und Martin Scheuerer. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1995, ISBN 3-8001-3478-0, S. 244.
  13. a b Peter Hadland Davis (Hrsg.): Flora of Turkey and the East Aegean Islands. Vol. 6 (Campanulaceae to Scrophulariaceae). Edinburgh University Press, Edinburgh 1978, ISBN 0-85224-336-7 (englisch).
  14. P. Mouterde: Nouvelle Flore du Liban et de la Syrie. Band 3, Nr. 1–4, Dar el-Machreq éditeurs, Beirut 1978–1983, S. 42.
  15. Naomi Feinbrun-Dothan (Hrsg.): Flora Palaestina. Part 3. Ericaceae to Compositae. Text- und Tafelband. Academy of Sciences and Letters, Jerusalem 1978, ISBN 965-208-003-9, S. 33.
  16. Werner Greuter, Hervé-Maurice Burdet, Gilbert Long (Hrsg.): Med-Checklist. A critical inventory of vascular plants of the circum-mediterranean countries. Vol. 3: Dicotyledones (Convolvulaceae – Labiatae). Conservatoire et Jardin Botanique, Genève 1986, ISBN 2-8277-0153-7 (englisch). (online).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ipomoea imperati – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ipomoea imperati. In: S. Dressler, M. Schmidt, G. Zizka (Hrsg.): African plants – A Photo Guide. Senckenberg, Frankfurt/Main 2014.