Irfan Škiljan

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Irfan Škiljan in den 1990er Jahren

Irfan Škiljan (* 1973 in Jajce, Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien) ist ein jugoslawisch-österreichischer Softwareentwickler bosnischer Abstammung. Irfan Škiljan ist der Entwickler des nach seinem Vornamen benannten Freeware-Programms IrfanView, das er im Jahr 1995 als eine Vorabversion veröffentlichte und das bis heute weiterentwickelt wird.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1973 wurde Škiljan in Jajce geboren, besuchte dort die Schule und war später ein Jahr lang an der Militärschule in Zagreb. Als 1992 der Bosnienkrieg begann, wurde die Militärschule nach Belgrad verlegt, und er musste bald danach, kurz vor dem Abschluss, wie alle kroatischen und bosniakischen Schüler, die Schule verlassen. Škiljan kam in ein Flüchtlingslager in Wöllersdorf (Niederösterreich) in der Nähe von Wien. Einheimische boten Deutsch-Kurse an. Dort begann er die deutsche Sprache zu lernen. Später lebte er bei einer Gastfamilie, mit der er auch heute noch in Kontakt steht. Später studierte er Informatik an der Technischen Universität Wien. Den Kontakt zu seiner Familie konnte er erst Mitte der 90er Jahre wieder aufbauen, da er während des Krieges fünf Jahre von ihr getrennt war.[1][2]

Während seiner Studienzeit lebte er bei einer Familie, die sich dafür einsetzte, dass er als Student in Österreich bleiben konnte. Während des Studiums begann er Mitte der 1990er Jahre seine Arbeit an IrfanView.[3] Mittlerweile besitzt er die österreichische Staatsbürgerschaft.[4] Im Jahr 2000 schloss Irfan Škiljan sein Informatikstudium ab.[5] Trotz vieler Angebote von Unternehmen entwickelte Škiljan seine Software als selbständiger Unternehmer weiter. Sein Einkommen stammt aus freiwilligen Beiträgen von Benutzern des Programms, aus Lizenzgebühren von Unternehmen und den Honoraren für individuelle Anpassungen für Firmenkunden, wie unter anderem Audi, Mercedes, EADS, T-Mobile, A1 und der ORF, zudem Pharmafirmen, etlichen Banken, dem deutschen Bundestag und dem österreichischen Bundeskanzleramt.[3][1]

Geschichte der Entwicklung an IrfanView[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Student begann er 1995 mit der Entwicklung seines Programms. Der Grund dafür war sein Bedürfnis nach einem damals noch nicht vorhandenen, passenden Bildbetrachter für den PC. IrfanView war zuerst nur ein einfacher JPEG-Bildbetrachter, den er ursprünglich für sich und Bekannte entwickelte, von denen er viele Vorschläge und Ideen bekam.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Der Herr der Bilder | Agentur Textbox. 17. April 2016, abgerufen am 5. September 2023.
  2. Neue Version von IrfanView - Gratis-Bildbetrachter - Digital - krone.at. 10. November 2010, abgerufen am 5. September 2023.
  3. a b Stefan Meisterle: Mit dem Computerprogramm IrfanView behauptet sich ein Kleinstunternehmer erfolgreich am Weltmarkt - Im Ring mit den IT-Giganten. 12. Januar 2012, abgerufen am 5. September 2023.
  4. Irfan Škiljan. Archiviert vom Original am 7. August 2011; abgerufen am 1. Januar 2010 (bosnisch).
  5. sagmal.de: Interview mit Irfan Škiljan vom 28. Oktober 2000 (Memento vom 8. September 2011 im Internet Archive)
  6. Wolf Hosbach - Hat es sich gelohnt? Irfan Skiljan im Gespräch. Abgerufen am 5. September 2023.