Jüdische Gemeinde Bruyères

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Eine Jüdische Gemeinde in Bruyères im Département Vosges in der französischen Region Lothringen entstand ab der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da die jüdische Gemeinde noch relativ klein war, benutzte sie die Synagoge im 19 Kilometer entfernten Rambervillers. Erst nach der deutschen Annexion von Elsaß-Lothringen nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, stieg die Zahl der Gemeindemitglieder schnell an. Viele Elsässer Juden verließen ihre Heimat und siedelten sich in der Nachbarregion, den französischen Vogesen, an. Die Gemeinde gehörte zum Rabbinat von Épinal und hatte selbst nie einen Rabbiner, sondern einen ministre-officiant.

Gemeindeentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Gemeindemitglieder
1806 19 Personen
1848 21 Personen
1866 18 Personen
1867 46 Personen
1873 80 Personen
1939 ca. 40 Personen

Nationalsozialistische Verfolgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Zweiten Weltkriegs profanierte das deutsche Militär die Synagoge und benutzte sie als Warenlager. Ab 1942 wurden die jüdischen Bewohner des Ortes deportiert und ermordet. Da nach 1945 nur drei jüdische Familien nach Bruyères zurückkamen, musste die Synagoge und das Wohnhaus des ministre-officiant verkauft werden. Der Erlös diente dem Wiederaufbau der Synagoge in Épinal.

Synagoge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Synagoge in Bruyères

Friedhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der jüdische Friedhof in Bruyères wurde 1876 neben dem kommunalen Friedhof errichtet. Einige Grabsteine (Mazevot) sind noch vorhanden.

Ministre-officiant[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • bis 1900: Isaac Gross
  • bis Ende der 1920er Jahre: Simon Wagner

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gilles Grivel: Bruyères. In: Henry Schumann: Mémoire des communautés juives. Meurthe-et-Moselle, Meuse et Vosges. Editions Serpenoise, Metz 2003, ISBN 2-87692-585-0.