Jürgen Pleuser

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Jürgen Pleuser (* 12. Februar 1954) ist ein deutscher, in Berlin lebender Architekt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jürgen Pleuser wuchs in Lennep auf. Nach seinem Abitur am dortigen Röntgen-Gymnasium begann er 1974 ein Architekturstudium in an der Technischen Universität Berlin. 1982 legte er die Diplom-Hauptprüfung bei Peter Haupt ab. Von 1982 bis 1992 arbeitete er freiberuflich in verschiedenen deutschen Architekturbüros. Von 1984 bis 1992 war er Projektarchitekt des Kunstmuseums Bonn. 1991 gründete er sein eigenes Büro.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jürgen Pleuser wurde bekannt durch den Innenausbau des Deutschen Doms am Berliner Gendarmenmarkt, wo er einen vorgefundenen Sichtbeton-Rohbau aus DDR-Zeiten für eine Museumsnutzung inszenierte. Sein neuestes Werk ist das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Berlin, ein Ensemble aus dem Baudenkmal des ehemaligen preußischen Landwirtschaftsministeriums und ergänzenden Neubauten. Reste der Berliner Grenzbefestigungsanlagen aus DDR-Zeiten sind in das Ensemble integriert. Das Projekt erfüllt modellhaft hohe Anforderungen des Bundes an Energetik und Ökologie, der Neubau ist als erster Ministeriumsbau des Bundes als zertifiziertes Passivhaus errichtet.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauten (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gang durch einen Steinbruch der Geschichte. In: Bauwelt, Jahrgang 1996, Heft 35, S. 1960–1969.
  • Der Deutsche Dom in Berlin. (mit einem Vorwort von Peter Rumpf) Niggli, Sulden 1997, ISBN 3-7212-0302-X.
  • Deutscher Dom, Berlin. In: MD, Jahrgang 1997, Heft 4, S. 89–99.
  • Deutscher Dom. In: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.): Jahrbuch Bau und Raum 1998. Verlag Gerd Hatje, Stuttgart 1998, ISBN 3-7757-0786-7, S. 8–15.
  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Berlin. In: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.): Jahrbuch Bau und Raum 2008/2009. Junius Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-88506-440-4, S. #.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1993: Architekturpreis Beton für das Kunstmuseum Bonn (für Axel Schultes und Jürgen Pleuser)[12]
  • 1995: BDA-Preis Bayern für die Erweiterung des Bayerischen Landtags (für Volker Staab und Jürgen Pleuser)
  • 2012: BDA-Preis Berlin (Publikumspreis für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit)[13][14]
  • 2013: Europäischer Architekturpreis (Auszeichnung für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit)[15]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Rumpf: Architekturmanifest für die Kunst. In: Bauwelt, Jahrgang 1992, Heft 26, S. 1518–1527.
  • Amber Sayah: Museumsinsel Berlin. avedition GmbH, 1994, ISBN 3-929638-03-7, S. 86 f.
  • Klaus Käpplinger: Steinbruch der Geschichte. In: Architektur aktuell, Österreich-Heft 01 (1997), S. 120–129.
  • Kay-M. Rosansky: Stratification. In: Architecture + Light, Nr. 17 (1997), S. 22–31.
  • Frank F. Drewes: Überlagert. In: DBZ, Jahrgang 1997, Heft 3, S. 63–70.
  • Mary Pepchinski: Exposing Layers of History. In: Architecture, USA-Heft 9 (1997), S. 160 ff.
  • Anja Jaworsky: Berlin Apartments. teNeues Verlag, 2002, ISBN 3-8238-5596-4, S. 144–151.
  • Christiane Borgelt, Regina Jost: Architekturführer Bundesbauten. Verlag Stadtwandel, 2002, ISBN 3-933743-42-7, S. 62 f.
  • Rolf Rave: Bauen seit 1980 in Berlin. GH Verlag, 2005, ISBN 3-931768-80-5, S. 536 und S. 807.
  • Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.): Jahrbuch Bau und Raum 2008/2009. Junius Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-88506-440-4, S. 112 f.
  • Louis Back: Architektur in Berlin. Verlag Braun Publishing AG, 2012, ISBN 978-3-03768-111-4, S. 52 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kunstmuseum Bonn
  2. Axel Schultes: Kunstmuseum Bonn 1985–1992. In: Architekturjahrbuch DAM. Prestel, München 1992, ISBN 3-7913-1152-2, S. 84–99.
  3. Ingeborg Flagge: Kunstmuseum Bonn. Edition Cantz, Ostfildern 1992, ISBN 3-89322-473-4.
  4. Axel Schultes: Kunstmuseum Bonn. Verlag Ernst & Sohn, Berlin 1994, ISBN 3-433-02425-1.
  5. Martin Kieren: Umbau Deutscher Dom / Alterations to the Deutscher Dom (German Cathedral). In: Neue Architektur Berlin 1990–2000. Jovis, Berlin 1997, ISBN 3-931321-82-7, S. 80.
  6. Deutscher Dom: Alte Überreste und Moderne miteinander verbunden: Ein Gang durch die Geschichte. auf: berliner-zeitung.de, 2. August 1996.
  7. welt.de
  8. zeit.de
  9. bda-bund.de (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)
  10. Norbert Röttgen: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. In: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.): Jahrbuch Bau und Raum 2010/2011. Junius Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-87994-786-7, S. 56–63.
  11. baunetz.de
  12. architekturpreis-beton.de (Memento vom 19. September 2010 im Internet Archive)
  13. architektourist.de (Memento des Originals vom 21. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.architektourist.de
  14. bda-berlin.de (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)
  15. detail.de

Weitere Belege, Einzelnachweise und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]