Jürgen von Falkenhayn

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Jürgen von Falkenhayn (* 14. April 1938 in Berlin; † 30. Dezember 2022 in Landsberg am Lech[1]) war ein deutscher Generalmajor. Er kommandierte von 1984 bis 1988 die Panzergrenadierbrigade 16 und von 1990 bis 1995 war er Kommandeur der 6. Panzergrenadierdivision.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jürgen von Falkenhayn ist der Großneffe des preußischen Generals der Infanterie Erich von Falkenhayn. Nachdem der Vater zwei Jahre zuvor gefallen war, zog die Mutter, um den alliierten Luftangriffen auf Berlin zu entgehen, im Sommer 1943 mit ihren vier Kindern zu ihrer Mutter nach Bad Kissingen. 1957 machte er sein Abitur und begann anschließend eine Karriere als Offizieranwärter in der Bundeswehr.

Seine aktive Soldatenlaufbahn fand in den Jahren 1957 bis 1995 statt.[2] Von 1965 bis 1969 war Jürgen von Falkenhayn Kompaniechef der 3. Kp./PzGrenBtl. 41 in Göttingen.[3] Er wurde zum Befehlshaber des Wehrbereichskommando I Küste in Kiel ernannt und führte zeitgleich von 1984 bis 1988 als Brigadegeneral die Panzergrenadierbrigade 16 „Herzogtum Lauenburg“. Von 1990 bis 1995 befehligte er als Generalmajor die 6. Panzergrenadierdivision. Von 1993 bis 1994 war von Falkenhayn der letzte Befehlshaber des Territorialkommando Schleswig-Holstein, welches 1994 außer Dienst gestellt wurde. Im Herbst 1995 wurde er als Kommandeur der 6. Panzergrenadierdivision und als Befehlshaber des Wehrbereichskommando I Küste in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Von Falkenhayn ist unter anderem Mitglied in der Clausewitz-Gesellschaft.[2]

In seinem Buch „Sarossawa – Auf der Suche nach dem verlorenen Vater“ verarbeitet er den Tod seines Vaters Ulrich von Falkenhayn (* 1898), der als Hauptmann der Reserve und Kompaniechef der 9. Kp./Infanterie-Regiment 196/68. Infanterie-Division mit 43 Jahren 1941 bei Sarossawa[4]/Ukraine fiel.[2] Außerdem schildert von Falkenhayn die Geschichte seiner westpreußischen Offiziers- und Gutsbesitzerfamilie. Dabei stellt er Fragen nach dem Antrieb und Charakter seines Vaters, der bereits im Ersten Weltkrieg als Jägeroffizier diente und mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurde. Anhand von Briefen, Urkunden, Zeugnissen und mündlichen Überlieferungen setzte sich Jürgen von Falkenhayn kritisch mit dem Verhalten von Wehrmachtsoffizieren sowie der sogenannten „verlorenen Generation“ und deren Idealen auseinander.[2] Jürgen von Falkenhayn ging in seinem Buch nicht näher auf die Verdienste seines Großonkels Erich von Falkenhayn ein, welcher 1917 „… eine von den Türken geplante Deportation aller Juden aus Palästina verhindert hatte“. (Anmerkung: Palästina war Bestandteil des osmanischen Reiches und wurde durch britische Verbände und aufständische Araber erobert, was von Erich v. Falkenhayn nicht verhindert werden konnte. Sein Verdienst bestand darin, eine von den Türken geplante Deportation aller Juden aus Palästina verhindert zu haben.)

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jürgen von Falkenhayn lebte seit 1988 mit seiner Ehefrau in Westerrönfeld bei Rendsburg. Er hatte drei Kinder und neun Enkel.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zerrissenes Land Band I – Krieg und Teilung, Andrea Stangl Buchverlag, Paderborn, 2019, 200 S., ISBN 978-3-7481-3877-8
  • Sarossawa – Auf der Suche nach dem verlorenen Vater, Scribeo-Verlag Melsungen, Kassel, 2012, 250 S., ISBN 978-3-936592-29-0

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jürgen von Falkenhayn : Traueranzeige. In: Schleswig-Holsteinische Landeszeitung, 7. Januar 2023.
  2. a b c d Clausewitz-Gesellschaft (Memento des Originals vom 17. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.clausewitz-gesellschaft.de
  3. Panzergrenadierbataillon 41 (mot.) zur Panzergrenadierbrigade 4 zugehörig
  4. Dorf bei Kiew, Gefechtsabschnitt Rossawa

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]