Jacques Gallot

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Jacques Gallot (genannt Vieux Gallot de Paris: Jacques Gallot der Ältere) (* unbekannt; † nach 1690 in Paris) war ein französischer Lautenist und Komponist.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gallot stammt aus einer Pariser Familie von Lautenisten und Komponisten.[2] Er lernte bei Ennemond Gaultier.

Von Gallot sind etwa 100 Werke überliefert, zum Teil in einer gedruckten Sammlung, sowie in 15 handschriftlichen Quellen, von denen eine nach 1686 angelegt wurde. Im Druck von 1682 sind Stücke zum Teil mit dem Namen vieux Gallot signiert. Der Druck enthält auch eine Anleitung zum Lautenspiel und eine Tabelle mit 12 Verzierungszeichen und mit Fingersätzen. Die Titel seiner Stücke beziehen sich häufig auf weibliche Figuren: La Fontange, La Montespan, aber auch höfische Personen in Tombeaux: Turenne, Condé, Madame. Robert de Visée widmete ihm postum ein Tombeau.

Als Musiker wurden auch sein Bruder Antoine[3] und ein Neffe, der als Gallot le jeune bezeichnet wurde, bekannt, es wird auch ein Bruder Alexandre Gallot (ca. 1625 bis 1684) genannt.

Ottorino Respighi transkribierte 1927 ein Stück von Gallot im Satz La colomba seiner Suite Gli Uccelli.[4]

Kompositionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pièces de luth composées sur différens mode. E. Pohlmann, Paris 1670 oder 1682 [Nachdruck 1980]
  • Œuvres des Gallot, 1987
  • Stücke für Barocklaute. München : Tree-Edition, 1999

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hannu Annala, Heiki Matlik: Handbook of Guitar and Lute Composers. Pacific, MO Mel Bay, 2007, S. 34
  • Thierry Favier: Gallot, Jacques, in: Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG), 2002, Bd. 7, Sp. 471–472
  • Monique Rollin: Oeuvres des Gallot [Musique imprimée], édition et transcription par Monique Rollin, recherches biographiques par Catherine Massip. Paris : Centre national de la recherche scientifique, 1987 (siehe bnf)
  • David Ledbetter: Oeuvres des Gallot, in: Early Music, 1981, S. 581–583
  • Clare Maureen Callahan: Jacques Gallot's Pieces de luth : a style study and critical edition. 1963. Thesis (M.A.). Ohio State University, 1963
  • H. Radke: Bemerkungen zur Lautenistenfamilie Gallot, in: Die Musikforschung, 1960

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Angaben zur Person sind lückenhaft und widersprüchlich überliefert, im Folgenden nach MGG, Warszawski und Annala
  2. Thierry Favier: Gallot, Jacques, in: MGG, 2002, Bd. 7, Sp. 471–472
  3. Lemma Antoine Gallot (um 1590-1647), in: Propyläen, Welt der Musik : die Komponisten ; ein Lexikon in 5 Bänden, Berlin 1989, S. 382f
  4. Gli Ucelli, bei Klassika