Jagdschloss Holzgerlingen

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Kiesersche Forstkarte von 1683, das Jagdschloss befindet sich hinter der Kirche

Das Jagdschloss Holzgerlingen war ein ehemaliges Gebäude in Holzgerlingen im Landkreis Böblingen in Baden-Württemberg. Durch Umnutzung könnte das Gebäude identisch mit dem heutigen Pfarrhaus von Holzgerlingen sein (LageKoordinaten: 48° 38′ 22,9″ N, 9° 0′ 38,9″ O).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1328 wurde erstmals eine Burg in Holzgerlingen erwähnt.[1] Um 1348 wurde Holzgerlingen von den Pfalzgrafen von Tübingen an die Herzöge von Württemberg verkauft, das Schloss diente als Jagdschloss.[2][3] Bis um 1500 war das Schloss ein Festes Haus, im 16. Jahrhundert wurden bauliche Veränderungen vorgenommen.[4][3]

Kontroverse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Forschung gibt es eine Meinungsverschiedenheit darüber, ob das Schloss dasselbe Gebäude wie das heutige Pfarrhaus beschreibt.
Befürworter dieser Theorie vermuten, dass die Mauer des Pfarrhauses, die früher wohl an die Kirchhofmauer gestoßen sei, eventuell eine Wehranlage beherbergt habe.[5][1] Außerdem sei die Umnutzung von Niederadelsburgen in Pfarrhäuser nicht unüblich.[1] Zudem wird auf einen indirekten Beleg verwiesen, nach dem 1296 eine Gruppe von 20 adligen Personen, darunter der Pfalzgraf von Tübingen, in Holzgerlingen verhandelt habe. Jedoch sei nicht bekannt, wo und wieso verhandelt worden sei, aber ohne geeignete Unterbringungsmöglichkeit wäre Tübingen ein besserer Verhandlungsort gewesen. Demzufolge müssten geeignete Räumlichkeiten in Holzgerlingen existiert haben.[1]
Gegner der These verweisen darauf, dass es keine Bezeugung des Schlosses sowie dessen Wirtschaftsgebäuden und Grundstücken gäbe. Zudem sei das Pfarrhaus erst im Mittelalter im Zuge des Kirchenumbaus im 15. Jahrhundert erbaut worden.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Sönke Lorenz: Holzgerlingen: von der Schönbuchsiedlung zur Stadt. WEGRAhistorik-Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-929315-04-1, S. 52.
  2. Stadt Holzgerlingen: Stadtgeschichte (Memento des Originals vom 5. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.holzgerlingen.de. Eingesehen am 26. Februar 2014.
  3. a b Julius Fekete: Die Kunst- und Kulturdenkmale im Landkreis Böblingen. Theiss, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-1969-9, S. 157.
  4. Stadt Holzgerlingen: Historischer Stadtrundgang (Memento des Originals vom 5. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.holzgerlingen.de (PDF; 302 MB). Eingesehen am 26. Februar 2014.
  5. Reiner Heeb (Hrsg.): Der Kreis Böblingen. Theiss, Stuttgart 1983, ISBN 3-8062-0275-3, S. 157.
  6. Gemeindeverwaltung Holzgerlingen (Hrsg.): Holzgerlinger Heimatbuch. Eigenverlag, Holzgerlingen 1957, S. 173f.