Jamblichus (Bischof)

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Jamblichus (auch Jamblychus, Iamblichus, Iamnerius) war im 5. Jahrhundert Bischof von Trier. Der Bischof wird um 475/476 erwähnt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eugen Ewig schließt aus dem griechischen Namen des Bischofs auf eine in Trier verbliebene griechisch-orientalische Kolonie. Aus dieser gingen Jamblichus und sein Vorgänger Cyrillus hervor.[1] Andere gehen davon aus, dass die Bischöfe aus der Rhone-Gegend stammten.[2] In der Versepistel des Bischofs Auspicius von Toul wird der fränkische Beherrscher der Gegend um Trier, der Comes Arbogast, gemahnt, dem Bischof Jamblichus ehrerbietig zu begegnen.[3] Beziehungen hatte er auch zu anderen nordgallischen Bischöfen, etwa zu Lupus von Troyes und Sidonius Apollinaris. Es deuten sich in dieser Zeit Ansätze der Unterordnung anderer Bistümer, wie des von Troyes, unter die Trierer Kirche und damit die Entwicklung hin zu einem Metropolitensitz an.[4]

Eine Grabinschrift eines Jamblichus wurde in Chalon-sur-Saône gefunden. Es scheint kein Zweifel daran zu bestehen, dass es sich dabei um den Trierer Bischof handelt. Lediglich die Datierung auf 479 ist problematisch. Möglicherweise hat Jamblichus um 486 Trier im Zusammenhang mit der fränkischen Übernahme der Stadt verlassen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Hubert Anton: Die Trierer Kirche und das nördliche Gallien in spätrömischer und fränkischer Zeit. In: Hartmut Atsma (Hrsg.): La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 à 850, colloque historique international (= Beihefte der Francia. 16,2). Bd. 2, Thorbecke, Sigmaringen 1989, S. 53–73, hier: S. 60f. (Digitalisat)
  • Hans Hubert Anton: Studien zur sozialen und kirchlichen Führungsschicht Galliens: Germanus von Auxerre, Lupus von Troyes und die Trierer Bischöfe des 5. Jahrhunderts. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 19. Jg. 1993 S. 40–43 Digitalisat (PDF; 1,5 MB)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Petrus Becker: Die Benediktinerabtei St. Eucharius-St. Matthias in Trier (= Germania Sacra NF 34). Berlin u. a. 1996, S. 395.
  2. Friedrich Prinz: Europäische Grundlagen deutscher Geschichte (4. – 8. Jahrhundert). In: Handbuch der deutschen Geschichte, 10. Aufl., Stuttgart 2004, S. 399.
  3. Martin Schanz, Carl Hosius: Geschichte der römischen Literatur bis zum Gesetzgebungswerk des Kaisers Justinian. 4,2, Die römische Literatur von Constantin bis zum Gesetzgebungswerk Justinians; Bd. 2. Die Literatur des fünften und sechsten Jahrhunderts. München, 1971 [Nachdruck von 1920] S. 379
  4. Johann Friedrich: Kirchengeschichte Deutschlands. Bd. 1, Bamberg 1867, S. 407.
VorgängerAmtNachfolger
CyrillusBischof von Trier
450–458
Emerus