Jaschkul

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Siedlung
Jaschkul
Яшкуль
Wappen
Wappen
Föderationskreis Südrussland
Republik Kalmückien
Rajon Jaschkul
Oberhaupt Telman Chaglyschew
Gegründet 1883
Siedlung seit 1992
Bevölkerung 7861 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums m unter dem Meeresspiegel
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 84746
Postleitzahl 359150
Kfz-Kennzeichen 08
OKATO 85 254 885 001
Geographische Lage
Koordinaten 46° 10′ N, 45° 21′ OKoordinaten: 46° 10′ 10″ N, 45° 20′ 34″ O
Jaschkul (Europäisches Russland)
Jaschkul (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Jaschkul (Republik Kalmückien)
Jaschkul (Republik Kalmückien)
Lage in Kalmückien

Jaschkul (kalmückisch und russisch Яшкуль) ist eine ländliche Siedlung (Possjolok) in der russischen Republik Kalmückien und Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons. Sie hat 7861 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geografie und Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Busstation Jaschkul

Jaschkul liegt in der Kalmückensteppe, knapp 100 Kilometer östlich der Republikhauptstadt Elista an der nach Astrachan führenden föderalen Fernstraße R216.

Der Ort zählte bei der Volkszählung von 2002 7399 Einwohner. Diese sind mit überwiegender Mehrheit Kalmücken. Zur gleichnamigen Landgemeinde (selskoje posselenije) gehört neben Jaschkul noch die zehn Kilometer nordwestlich gelegene Siedlung Oling.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klimadaten Jaschkul
Station Jaschkul / Russische Föderation, -7 m über NHN
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −5,2 −4,9 1,6 11,0 18,1 22,8 25,6 24,0 17,9 9,4 3,7 −1,2 10,3
Niederschlag (mm) 13,5 13,4 12,1 15,1 29,1 31,2 30,3 20,4 24,2 15,2 23,5 18,3 Σ 246,3
Sonnenstunden (h/d) 2,4 3,3 4,2 6,7 8,7 9,8 10,2 9,0 7,8 5,0 2,3 1,2 5,9
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Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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s
c
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a
g
13,5
13,4
12,1
15,1
29,1
31,2
30,3
20,4
24,2
15,2
23,5
18,3
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: DWD, Daten: 1961–1990[2]

Jaschkul hat kontinentales Klima. Am 11. Juli 2010 wurde in Jaschkul mit +44,0 °C eine absolute Rekordtemperatur für Russland erreicht.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1883 von Umsiedlern aus dem Gouvernement Astrachan und Zentralrussland sowie sesshaft gewordenen, zuvor nomadisierenden Kalmücken gegründet.[4] Am 25. Januar 1920 wurde er Verwaltungszentrum eines neu gegründeten Rajons.

Im Zweiten Weltkrieg erreichte die deutsche Wehrmacht im Sommer 1942 im Rajon Jaschkul den östlichsten Punkt, bis zu dem sie im gesamten Krieg vordringen konnte, bevor die Rote Armee sie Ende August vor dem Dorf Chulchuta (damals auch Chalchuta genannt, weitere 90 Kilometer östlich) stoppte. Jaschkul selbst war von Mitte August bis zum 29. Dezember 1942 besetzt.[5]

Jaschkul erhielt in den 1960er-Jahren den Status einer Siedlung städtischen Typs, verlor ihn aber 1992 wieder.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1939 3248
1959 2684
1970 4929
1979 6460
1989 6662
2002 7399
2010 7861

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Jaschkul gibt es eine Wurstfabrik. Des Weiteren hat die Schafzucht große Bedeutung; unter anderem werden Schafe in den Iran exportiert, wo Lammfleisch besonders beim Nouruz-Fest beliebt ist.

Bildungswesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Jaschkul gibt es zwei Mittelschulen und ein Internat für Hirtenkinder und Kinder aus unbegüterten Familien.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Deutscher Wetterdienst: Klimainformationen Jaschkul. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 16. Juni 2021.
  3. Fourteen extreme national high temperature records have been set in 2010. Weather Underground, 30. Juli 2010, abgerufen am 20. Februar 2011.
  4. Jaschkul auf der Webseite des Geographischen Instituts der RAN (russisch)
  5. Frontberichte des Sowinformbüro vom Dezember 1942 (russisch)