Jaunjelgava

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Jaunjelgava (dt. Friedrichstadt)
Wappen von Jaunjelgava
Jaunjelgava (Lettland)
Jaunjelgava (Lettland)
Basisdaten
Staat: Lettland Lettland
Verwaltungsbezirk: Bezirk Aizkraukle
Koordinaten: 56° 37′ N, 25° 5′ OKoordinaten: 56° 37′ 3″ N, 25° 5′ 0″ O
Einwohner: 1.718 (1. Jan. 2022)
Fläche: 6,15 km²
Bevölkerungsdichte: 279 Einwohner je km²
Höhe: 35 m
Stadtrecht: seit 1647
Webseite: www.jaunjelgava.lv
Düna bei Jaunjelgava

Jaunjelgava (deutsch: Friedrichstadt) ist eine Stadt in Lettland am linken Ufer der Daugava, sie liegt etwa 80 km südöstlich von Riga. Im Jahre 2022 zählte Jaunjelgava 1.718 Einwohner.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 13. Jahrhundert befand sich hier eine Befestigung der Selen, die von Schwertbrüdern eingeebnet wurde. Um 1450 bildeten sich ein Landgut und eine Ansiedlung. 1590 verlieh Herzog Friedrich Kettler der Stadt Marktrecht. Damals lebten etwa 60 Familien an dem Umschlagplatz für Handelswaren. 1621 wurde der Ort im Polnisch-Schwedischen Krieg verwüstet und 1646 als Friedrichstadt neu gegründet. 1710 wütete die Pest und 1831 bzw. 1848 Cholera. Außerdem gab es mehrere große Brände. Trotzdem wuchs die Stadt und war seit 1795 Kreisstadt. Nach der Eröffnung der Eisenbahnlinie RigaDünaburg 1861 verlor der Wasserweg auf der Düna und damit Friedrichstadt an Bedeutung.

2009 schlossen sich sechs umliegende Gemeinden mit der Stadt zum Bezirk Jaunjelgava (Jaunjelgavas novads) zusammen, der 2021 im neuen Bezirk Aizkraukle aufging.

Schtetl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jaunjelgava war eines von vielen Schtetls, die einst im Ansiedlungsrayon existierten. Seine jüdische Gemeinde wurde gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts gegründet. Im Jahr 1858 wurde die erste jüdische Schule in der Stadt eröffnet. Im Jahr 1897 waren 3.800 der 5.223 Einwohner Juden.[2] Juden nannten die Stadt Naira.[3]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gebäude der Bezirksverwaltung von 1912
  • Katholische Heilig-Kreuz-Kirche, Holzbau von 1902
  • Orthodoxe Kirche der Verklärung Christi, erbaut von 1896 bis 1897

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Urban and rural population in regions, cities, municipalities, towns and rural territories . Central Statistical Bureau of Latvia, abgerufen am 20. Juni 2023.
  2. Friedrichstadt Eintrag in der Jewish Encyclopedia (Engl.)
  3. Pinkas_Hakehillot Gedenkbuch Jüdischer Gemeinden Lettlands und Estlands (Engl.)