Jean Fuinon

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Jean Fuinon († nach dem 6. April 1250) war kurzzeitig ein Bailli des Königreichs Jerusalem.

Über seine Herkunft und Person ist so gut wie nichts bekannt, vielleicht entstammte er dem Adel der Champagne.[1] Er wurde im Jahr 1249 im Amt des Stellvertreters (bailli) in der Regierung des Königreichs Jerusalem für den Regenten Heinrich von Zypern genannt, das er vermutlich nicht länger als ein Jahr innegehabt hatte.[2] Er wurde 1249 im Amt von Johann von Ibelin-Arsuf abgelöst, der auch sein Vorgänger gewesen war.

Jean Fuinon gab sein Amt auf um sich dem Kreuzzug des französischen Königs Ludwig IX. nach Ägypten (Sechster Kreuzzug) anzuschließen, der im September 1249 in Outremer eingetroffen war.[3] Er gehörte zum engeren Gefolge des Königs, als dieser am 6. April 1250 bei Fariskur in die Gefangenschaft der Mameluken geriet. Jean de Joinville nannte in seiner Königsvita Jehan Frumons einen „guten Ritter“ (li bons chevaliers), der mit in die Gefangenschaft fiel.[4] Bei seiner Aussage zum Kanonisierungsprozess Ludwigs IX. nannte Karl von Anjou den Ritter Jean Fuinon im gleichen historischen Kontext zu den engsten Freunden seines Bruders.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein aus der Champagne stammender „Joifrois Foisnons“ hatte am vierten Kreuzzug (1199–1204) teilgenommen. Siehe dazu Extrait d’une chronique française des rois de France par un Anonyme de Béthune. Herausgegeben von Léopold Delisle. In: Recueil des Historiens des Gaules et de la France. Band 24. Imprimerie Nationale, Paris 1904, S. 760. Bei Villehardouin wird er „Johans Foisnons“ genannt. Siehe dazu: Geoffroy de Villehardouin: Chronique de la prise de Constantinople par les Francs In: Jean-Alexandre Buchon (Hrsg.): Collections des chroniques nationales françaises. Band 3. Verdière, Paris 1828, S. 1–194, hier S. 7 und 59.
  2. L’Estoire de Eracles empereur. In: Recueil des historiens des croisades. Historiens Occidentaux. Band 2. Imprimerie Impériale, Paris 1859, S. 436–437, Liv. XXXIV, Cap. I; Crusader Syria in the Thirteenth Century. The Rothelin Continuation of the History of William of Tyre with Part of the Eracles or Acre Text (= Crusade Texts in Translation. 4). Translated by Janet Shirley. Ashgate, Aldershot u. a. 1999, ISBN 1-84014-606-0, S. 137.
  3. L’Estoire de Eracles empereur. In: Recueil des historiens des croisades. Historiens Occidentaux. Band 2. Imprimerie Impériale, Paris 1859, S. 436–437, Liv. XXXIV, Cap. I.
  4. The Memoirs of the Lord of Joinville. A new English Version by Ethel Wedgwood. J. Murray London 1906, II, § 17.
  5. Paul Riant: Déposition de Charles d’Anjou pour la canonisation de Saint Louis. In: Charles Jourdain (Hrsg.): Notices et Documents. Publiés pour la Société de l’Histoire de France à l’Occasion du Cinquantième Anniversaire de sa Fondation. Renouard, Paris 1884, S. 155–176, hier S. 170–176.
VorgängerAmtNachfolger
Johann von Ibelin-ArsufBailli von Jerusalem
1248–1249
Johann von Ibelin-Arsuf