Jens Stoltenberg

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Jens Stoltenberg im Juni 2009

Jens Stoltenberg (* 16. März 1959 in Oslo) ist ein norwegischer Politiker der sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Er war zweimal norwegischer Ministerpräsident, von März 2000 bis Oktober 2001 (Regierung Stoltenberg I) und erneut von 2005 bis 2013 (Regierung Stoltenberg II).

Am 28. März 2014 wurde er mit Wirkung zum 1. Oktober 2014 zum NATO-Generalsekretär berufen.[1][2][3]

Leben

Jens Stoltenberg ist ein Sohn der norwegischen Politiker Thorvald Stoltenberg und Karin Stoltenberg (geb. Heiberg). Seine Familie stammt ursprünglich aus Norddeutschland (wahrscheinlich Stoltenberg in Holstein) und ist im 17. Jahrhundert nach Norwegen ausgewandert. Jens Stoltenberg ist mit Ingrid Schulerud verheiratet und hat zwei Kinder.

Nach dem Besuch der Rudolf-Steiner-Schule und der angesehenen Osloer Katedralskole studierte er bis 1987 Wirtschaftswissenschaften an der Universität Oslo. Zeitweilig arbeitete er als Journalist.

Politische Laufbahn

Seit 1993 ist Stoltenberg für die Arbeiterpartei (norw. Arbeiderpartiet) Abgeordneter des norwegischen Parlaments Storting.

Von 1979 bis 1989 war er Vorstandsmitglied der Jugendorganisation der Arbeiterpartei Arbeidernes Ungdomsfylking (AUF) und von 1985 bis 1989 deren Vorsitzender sowie Vizepräsident der Sozialistischen Jugendinternationale (IUSY) in den Jahren 1985 bis 1989. Seit 1985 ist er Vorstandsmitglied der Arbeiterpartei und war von 1990 bis 1992 Vorsitzender der Arbeiterpartei Oslo. Außerdem war er Mitglied des Verteidigungsausschusses von 1990 bis 1992, Mitglied des Sozialausschusses von 1991 bis 1993 und Vorsitzender des Erdöl- und Energieausschusses von 1997 bis 2000.

Seit 1990 war Jens Stoltenberg wiederholt Mitglied der norwegischen Regierung, zunächst bis 1991 als Staatssekretär im Umweltschutzministerium, von 1993 bis 1996 als Wirtschafts- und Energieminister, dann bis 1997 als Finanzminister.

Im März 2000 wurde er durch eine Vertrauensfrage zum Ministerpräsidenten.[4] Im November 2002 löste er Thorbjørn Jagland als Vorsitzenden der Arbeiterpartei ab. Mit der Wahlniederlage der Sozialdemokraten bei der Wahl 2001 verlor Stoltenberg sein Regierungsamt.

Für die Wahl 2005 zum Storting war Jens Stoltenberg wieder Spitzenkandidat seiner Partei. Gestützt auf eine rot-rot-grüne Koalition wurde er am 17. Oktober 2005 als Nachfolger von Kjell Magne Bondevik erneut Ministerpräsident. Seinen Wahlsieg von 2005 wiederholte er bei der Wahl 2009, als die Sozialdemokraten mit 35,4 Prozent der Stimmen wieder stärkste Kraft wurden.

In Stoltenbergs Regierungszeit fielen die Anschläge in Norwegen 2011.

Bei der Wahl 2013 blieb die Arbeiterpartei unter Stoltenbergs Führung zwar die stärkste Fraktion im Storting, doch erhielt die bisherige Koalition insgesamt nicht genügend Mandate, um weiter die Regierung bilden zu können. Sie wurde am 16. Oktober 2013 durch die bürgerliche Regierung Solberg abgelöst. Stoltenberg führte danach die Fraktion der Sozialdemokraten im Storting.

Am 28. März 2014 bestimmte der Nordatlantikrat Stoltenberg zum neuen NATO-Generalsekretär. Am 14. Juni 2014 wurde Jonas Gahr Støre zu seinem Nachfolger als Parteivorsitzender gewählt. Am 1. Oktober 2014 übernahm Stoltenberg das Amt des Dänen Anders Fogh Rasmussen.[1]

Vom 11. bis 14. Juni 2015 nahm er an der 63. Bilderberg-Konferenz in Telfs-Buchen in Österreich teil.

Literatur

Weblinks

Commons: Jens Stoltenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Appointment of Secretary General designate. NATO, 28. März 2014, abgerufen am 4. Oktober 2014 (englisch, Pressemitteilung).
  2. Harald Stanghelle: Jens Stoltenberg blir NATOs generalsekretær. In: Aftenposten. 10. April 2014, abgerufen am 4. Oktober 2014 (norwegisch).
  3. Norweger Jens Stoltenberg zum Nato-Chef ernannt. In: Spiegel Online. 28. März 2014, abgerufen am 4. Oktober 2014.
  4. Kjell Magne Bondevik's First Government. Statsministerens kontor, abgerufen am 2. Dezember 2015.
VorgängerAmtNachfolger

Kjell Magne Bondevik
Kjell Magne Bondevik
Ministerpräsident von Norwegen
2000–2001
2005–2013

Kjell Magne Bondevik
Erna Solberg