Jo Niemeyer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Jo Niemeyer (* 1946 in Alf) ist ein deutscher Grafiker, Designer, Maler und ein Vertreter der konkreten Kunst.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Ausbildung im grafischen Beruf studierte Jo Niemeyer visuelle Gestaltung und Architektur an der Hochschule für Kunst und Industrielles Design in Helsinki (heute ein Teil der Aalto-Universität). 1989 begann er mit der Konzeption des Land-Art-Projekts 20 Steps around the world, welches Mitte der 1990er Jahre in Lappland verwirklicht wurde. Seit 1970 hat er eigene Ateliers in Deutschland und Finnland. Neben seiner Arbeit als Maler und Gestalter widmet Jo Niemeyer sich vor allem der Forschung um die wissenschaftliche Betrachtungsweise des Goldenen Schnitts.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skulptur in der Kunsthalle Villa Kobe, 2003
Skulptur in der Kunsthalle Villa Kobe, 2003

In seinem künstlerischen Werk setzt Jo Niemeyer seit Anfang der 1970er Jahre die elementaren Gestaltungsgrundsätze der konkreten Kunst um. Niemeyers Arbeiten setzen sich konsequent aus Proportionen und Teilungen im Goldenen Schnitt zusammen. Im klassischen Tafelbild variiert Jo Niemeyer den Goldenen Schnitt als Flächenphänomen, verwendet das klassische Verhältnis zwischen zwei Größen aber auch für Kunstprojekte außerhalb der Malerei. Für die von Eugen Gomringer kuratierte Ausstellung konkrete kunst hat die Kunsthalle Villa Kobe für das Foyer eine Skulptur nach dem Entwurf von Niemeyer bauen lassen.

Zu Jo Niemeyers berühmtesten Werken gehört das Modulon, ein harmonisch, im goldenen Schnitt, aufgeteilter Spielwürfel. Eine andere bekannte Designarbeit ist die vielfach ausgezeichnete Tischlampe Tubo für die „Collection International“ der Schweizer Firma Belux.

Wichtige Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1983 Artek Gallery, Helsinki (Finnland).
  • 1984 Alvar Aalto Museum, Jyväskylä (Finnland).
  • 2002 Hans Thoma Museum, Bernau im Schwarzwald.
  • 2003 Beteiligung an konkrete kunst in der Kunsthalle Villa Kobe, Halle.
  • 2004 konkrete Kunst aus Baden-Württemberg, Landesvertretung BW, Warschau (Polen).
  • 2005 Experiment konkret 2005, Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt.
  • 2006 Galeria Sztuki Rogatka, Radom.
  • 2007 Jo Niemeyer – Proportionen konkret, Vordemberge-Gildewart-Initiative, Osnabrück.
  • 2008 Hommage à Vordemberge-Gildewart, Kunsthalle Osnabrück.
  • 2008 Pure Abstract Art Mondriaanhuis, Amersfoort/Niederlande.
  • 2009 Jo Niemeyer im Arithmeum Bonn[1]
  • 2013 Jo Niemeyer - Moderne mathematische Kunst, Mathematikum e.V., Gießen.
  • 2013–14 „Das graphische Werk“, Arithmeum, Bonn.

Sammlungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Holeczek: Von zwei Quadraten, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, 1987
  • Dietmar Guderian: Mathematik in der Kunst der letzten 30 Jahre, Ebringen/Br. 1990.
  • Alvar Aalto Museum: Graphica Creativa, Jyväskylä, 1990
  • Matthias Diets: Lights, Benedikt Taschen Verlag, 1993
  • Arthur Ruegg: Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert, Birkhäuser, 2002
  • Kurt Naef: Der Spielzeugmacher / The Toymaker, Basel, 2006
  • David Fischbach (Hrsg.): Die Galerie im Setzkasten. Der Sammler Arno Stolz. Niggli Verlag, Salenstein 2019, ISBN 978-3-7212-0986-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jo Niemeyer im Arithmeum Bonn. Arithmeum, abgerufen am 19. Mai 2022.