Joanie Sommers

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Johnny Get Angry
auf Warner Bros.

Joanie Sommers (* 24. Februar 1941 als Joan Drost in Buffalo, New York) ist eine US-amerikanische Pop- und Jazz-Sängerin, die insbesondere durch den US-Top-10-Hit Johnny Get Angry populär wurde.[1] Als Schauspielerin wurde sie hauptsächlich in Fernsehrollen bekannt.

Künstlerische Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joanie Sommers verbrachte als Joan Drost ihre Kindheit in Buffalo, 1954 zog ihre Familie nach Santa Monica in Kalifornien. Dort wurde sie Sängerin in der Highschool-Band. Von einem Talentsucher entdeckt, veröffentlichte sie 1959 bereits unter ihrem Künstlernamen Joanie Sommers ihren ersten Song auf Schallplatte. Die Plattenfirma Warner Bros. ließ sie zusammen mit dem Schauspieler Edd Byrnes auf einer Single das Duett Like I Love You singen. Nachdem Warner Bros. mit Joanie Sommers zwei Promotion-Singles produziert hatte, bekam sie 1960 einen ordentlichen Plattenvertrag, und im Mai erschien ihre erste offizielle Solo-Single. Mit dem A-Seitentitel One Boy hatte sie sofort ihr Debüt in den Hot 100 des US-Musikmagazins Billboard. Der Song war dort neun Wochen lang vertreten und stieg bis zum 54. Platz auf. Danach musste Sommers zwei Jahre auf ihren nächsten Plattenerfolg warten. Am 26. Mai 1962 notierte Billboard ihren Titel Johnny Get Angry erstmals in den Hot 100, der in der Folgezeit bis zum 7. Rang aufstieg. Er stand 14 Wochen in den Hot 100 und wurde Sommers erfolgreichster Song. Noch im selben Jahr hatte sie mit When the Boys Get Together einen weiteren Hot-100-Titel (94.), es war zugleich ihre letzte Chartnotierung. Trotzdem produzierte Warner Bros. mit ihr bis 1965 weiter regelmäßig Singles und Langspielplatten, darunter das Bossa-Nova-Album Softly, the Brazilian Sound mit dem Gitarristen Laurindo Almeida.

Bis 1970 veröffentlichte Sommers weitere Platten bei verschiedenen Labels, bevor sie einige Jahre pausierte. Neben den Musikaufnahmen wurden mit ihr auch zahlreiche Werbespots für das Erfrischungsgetränk Pepsi produziert, mit denen sie auch als das „Pepsi-Girl“ bekannt wurde. In den 1980er Jahren kehrte sie mit öffentlichen Auftritten und vereinzelten Platten noch einmal in das Musikgeschäft zurück. 1992 entstand beispielsweise das Album A Fine Romance, ein Album mit Liedern des Komponisten Jerome Kern.[2]

Parallel zu ihrer Schallplattenlaufbahn baute sich Joanie Sommers eine weitere Karriere als Schauspielerin auf. Bereits 1960 übernahm sie ihre erste Rolle in der Fernsehserie 77 Sunset Strip, danach trat sie zahlreichen weiteren TV-Serien auf, unter anderem auch in den in Deutschland bekanntgewordenen Serien ABC Stage 67 (1966) und Verrückter wilder Westen (1969). Ebenfalls in Deutschland gesendet wurden die Fernsehfilme Die Maus auf der Mayflower (1968) und Lucy & Desi – Blick hinter die Kulissen (1991), in denen Sommers ebenso mitwirkte wie in dem Kinofilm Ein tollkühner Draufgänger (1964).

US-Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vinlyl-Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

A/B-Seite Katalog-Nr. Veröffentlichung
Warner Bros.
One Boy / I’ll Never Be Free 5157 Mai 1960
Be My Love / Why Don’t You Do Right 5177 Oktober 1960
Ruby-Duby-Du / Bob White 5183 November 1960
Seems Like Long, Long Ago / I Don’t Want to Walk Without You 5201 Februar 1961
The Piano Boy / Serenade of the Bells 5226 Juni 1961
Makin’ Whoopie / What’s Wrong with Me 5241 Oktober 1961
Johnny Get Angry / Theme from “A Summer Place” 5275 Mai 1962
When the Boys Get Together / Passing Strangers 5308 September 1962
Goodbye Joey / Bobby’s Hobbies 5324 November 1962
Since Randy Moved Away / Memories, Memories 5339 Februar 1963
A Little Bit of Everything / Henny Penny 5350 Mai 1963
One Boy / June Is Bustin’ Out All Over 5361 Mai 1963
Little Girl Bad / Wishing Well 5374 Juli 1963
Big Man / Goodbye Summer 5390 Oktober 1963
I’d Be So Good for You / I’m Gonna Know He’s Mine 5437 Mai 1964
If You Love Him / I Think I’m Gonna Cry Now 5454 Juli 1964
Don’t Pity Me / My Block 5629 Mai 1965
Johnny Get Angry / One Boy 7129 1968
Talk Until Daylight / The Great Divide 7251 Dezember 1968
Columbia
You’ve Got Possibilities / Never Throw Your Dreams Away 43567 März 1966
Alfie / You Take What Comes Along 43731 Juli 1966
It Doesn’t Matter Anymore / Take a Broken Heart 43950 Dezember 1966
Capitol
Trains and Boats And Planes / Yesterday’s Morning 5936 Juni 1967
Happy Tiger
Little Girl from Greenwood Georgia /Step Inside Love 522 1969
The Sunshine After the Rain / Tell Him 537 1970
ABC
The Peppermint Choo-Choo / The Peppermint Engineer 12323 1977

Langspielplatten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Titel Katalog-Nr. Veröffentlichung
Voice of the Sixties Warner Bros. 1412 1961
For Those Who Think Young Warner Bros. 1436 1962
Johnny Get Angry Warner Bros. 1470 1962
Let’s Talk About Love Warner Bros. 1474 1962
Sommers’ Seasons Warner Bros. 1504 1963
Softly, the Brazilian Sound (& Laurindo Almeida) Warner Bros. 1575 1964
On the Flip Side (& Rick Nelson) Decca 4836 1966
Come Alive! Columbia 2495 1967

Charts und Chartplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1962 Johnny Get Angry
Warner Bros. 1470
US103
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1962

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1960 One Boy
Johnny Get Angry
US54
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juli 1960
1962 Johnny Get Angry
Johnny Get Angry
US7
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1962
When the Boys Get Together
US94
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1962

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1960: 77 Sunset Strip (Fernsehserie, 2 Folgen)
  • 1961: Everything’s Ducky
  • 1964: Amos Burke (Fernsehserie, 1 Folge)
  • 1964: Ein tollkühner Draufgänger (The Lively Set)
  • 1966: ABC Stage 67 (Fernsehserie, 1 Folge)
  • 1968: Mouse on the Mayflower (Fernsehfilm)
  • 1969: Verrückter wilder Westen (The Wild Wild West, Fernsehserie, 1 Folge)
  • 1991: Lucy & Desi: Before the Laughter (Fernsehfilm)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Billboard-Magazin, Ausgaben 1960, 1962
  • Frank Laufenberg: Rock & Pop Lexikon. Econ Taschenbuch Verlag 1998, ISBN 3-612-26207-6, Band 2, S. 1402.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Facebook, Twitter, Show more sharing options, Facebook, Twitter: Joanie Sommers Swings From Pop Music to Jazz. 22. Mai 1992, abgerufen am 6. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  2. Joanie Sommers & Jerome Kern – A Fine Romance (1992, CD). Abgerufen am 6. April 2021 (englisch).
  3. a b Chartquellen: Singles US vor 17. August 1963