Johann Adrian Hermann von Hoverden

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Johann Adrian Hermann Graf von Hoverden, Freiherr von Plencken (* 12. August 1819 in Heyden, Landkreis Ohlau; † 30. August 1900 in Hünern, Landkreis Ohlau) war ein deutscher Altertumsforscher und Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hoverden wurde als ältestes von drei Kindern des preußischen Justizrates und Mitglied des Preußischen Herrenhauses Johann Adrian Eduard Graf von Hoverden († 1872), welcher unter anderem unter Vollnamen oder unter dem Pseudonym Eduard Plenken veröffentlichte, und dessen Ehefrau Henriette Freiin von Falkenhausen geboren.[1] Den Zusatz der Freiherren von Plencken verlief genealogisch durch den Stiefbruder Oberamtskanzler Johann Adrian Freiherr von Plencken († 1719), mit Wappen und Besitz.[2]

Er selbst studierte an der Universität Breslau und wurde 1838 im Corps Silesia recipiert.[3] 1848 heiratete er Aglaja Gräfin von Strachwitz.[4] Das Ehepaar hatte Sohn Petrus und Tochter Magdalena.

Hoverden war Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.[5] Er vertrat als Abgeordneter den Wahlkreis Oppeln 4 (Tost, Gleiwitz), gehörte zunächst zur konservativen Fraktion und schloss sich 1873 der Fraktion der Zentrumspartei an.[6] 1894 fand Hoverden Erwähnung im Deutschen Millionärs-Adressbuch.[7] Hermann Graf Hoverden war Ehrenritter des Souveränen Malteserordens. Hermann war ebenso wie sein Vater an Familienkunde und Geschichte interessiert.[8] Die Veränderung seines Wappens fand dagegen keine landesherrliche Anerkennung,[9] er wurde aber in der heraldischen Fachwelt immer wieder zitiert und konsultiert.[10]

Hünern übernahm später der Petrus Graf von Hoverden, Freiherr von Plencken († 1907), als Fideikommissherr, verheiratet mit der ältesten Tochter des Generals Fritz von Niesewand, Franziska von Niesewand,[11] seit 1905 Adoptivtochter des Otto Freiherrn von Tettau, ohne Nachfahren. Mit ihnen starben die Grafen von Hoverden im eigenen Stamm aus.[12] Franziska Gräfin von Hoverden legte als Witwe in Dresden-Neustadt.

Sein Onkel Joseph Graf von Hoverden, Kammerherr, Direktor des Kreditinstituts für Schlesien und ebenfalls Malteser, war in erster Ehe mit Bertha († 1819), Tochter des Ludwig Yorck von Wartenburg, verheiratet.[13]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Leopold Freiherr von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon, Band 2, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1836, S. 445.
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1869. In: GGT. "Der Gotha". 19. Auflage. Erloschene freiherrliche Familien, mit Nachweis der Jahrgänge des Taschenbuchs., Plencken. Justus Perthes, Gotha 1868, S. 1071 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 12. Mai 2023]).
  3. Kösener Corpslisten 1930. Eine Zusammenstellung der Mitglieder der bestehenden und der nach dem Jahre 1867 suspendierten Corps mit Angabe von Jahrgang, Chargen und Personalien. Hrsg. Otto Gerlach, Verlag der Deutschen Corpszeitung, Frankfurt a. M. 1930, 21/135.
  4. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser auf das Jahr 1849, Jg. 32, Justus Perthes, Gotha 1848, S. 384.
  5. Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog 1900, G. Reimer, Berlin 1900, S. 50.
  6. Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 191; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, S. 352–354. ISBN 3-7700-5182-3.
  7. Albert Johannesson (Hrsg.): Deutsches Millionär-Adressbuch. 1894. Auflage. von Hoverden, Hermann Graf. Hünern. Krs. Ohlau i. Schles. Alb. Johannesson (Inh. Paul Grund). Selbstverlag des Ersten Berliner Reclame-Bureau, Centralstelle für die Verbreitung von Drucksachen, Berlin 1894, S. 89 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 11. Mai 2023]).
  8. Ad. M. Hildebrandt: Festschrift zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens des Vereins für Wappen-, Siegel- und Familienkunde "Herold" 1894. Hrsg.: Herold Verein. Zum dem Fonds für die Feier haben Beiträge gütigst gezeichnet:. Julius Sittenfeld, Berlin 1894, S. 231 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 12. Mai 2023]).
  9. M. Gritzner, Ad. M. Hildebrandt (Hrsg.): Wappenalbum der Gräflichen Familien Deutschlands und Österreich-Ungarns etc. 2. Wappentafel 210 - 384 nebst Text ; E - K, Hoverden. T. O. Weigel. Druck Julius Mäser Leipzig-Reudnitz, Leipzig 1887, S. LXXXI (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 12. Mai 2023]).
  10. Gustav A. Seyler: Geschichte der Heraldik (Wappenwesen, Wappenkunst, Wappenwissenschaft). In: J. Siebmacher großes allgemeines Wappenbuch. Reprint Auflage. A, Vorwort. Bauer & Raspe, Inhaber Gerhard Gessner, Neustadt an der Aisch 1970, DNB 457082674, S. IV ff. (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 12. Mai 2023]).
  11. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch. Alter Adel und Briefadel. 1930. In: GGT. 22. Auflage. Niesewand. Justus Perthes, Gotha 1929, S. 600 (archive.org [abgerufen am 12. Mai 2023]).
  12. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1922. In: GGT. "Der Gotha". 95. Auflage. Hoverden. Justus Perthes, Gotha 1921, S. 438 (google.de [abgerufen am 12. Mai 2023]).
  13. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser auf das Jahr 1867. In: GGT. 40. Auflage. Hoverden. Justus Perthes, Gotha 1866, S. 398 f. (google.de [abgerufen am 12. Mai 2023]).