Johann Franz Lüders

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Johann Franz Lüders (* 31. Juli 1695 in Hamburg; † 11. Februar 1760 in Hannover) war ein deutscher Hofmaler und Hofdekorateur mit Zuständigkeit für die hannoversche Oper.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die Revue von Bemerode“, Ausschnitt mit Georg II. von England (links) und dem jungen Prinz Wilhelm August

Johann Franz Lüders wurde als Sohn des 1689 zum Maleramtsmeister in Hamburg gewählten Hans Lüders († 1708) und der ebenfalls aus einer Malermeisterfamilie stammenden Anna Lucia, geborene Kamphusen geboren.[1] Er heiratete vor 1729 Sophie Eleonore Wilhelmina Lafontaine (* 1701 in Celle; † 1764 in Hannover), die älteste Tochter[1] des in Celle und Hannover tätigen[2] Hofmalers Georg Wilhelm Lafontaine und Patenkind der hannoverschen Kurfürstin Sophie, der Eleonore d’Olbreuse und des Georg Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Lüneburg.[3]

Zu den bekanntesten Arbeiten Lüders gehört das mehr als acht Meter breite Panoramagemälde „Die Revue von Bemerode“ im Historischen Museum Hannover. Das Monumentalwerk zeigt die Parade[4] des englischen Königs und hannoverschen Kurfürsten Georg II., der während der Zeit der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover[5] 1735 seine hannoverschen Stammlande besuchte. Auf dem Gemälde sind mehr als 2500 Figuren abgebildet, „darunter Tiroler Händlerinnen in Tracht und Mustapha, [...] Kammerdiener des englischen Herrschers. Dass Affären bei Hofe gang und gäbe waren, wird in der Person der Amalie Sophie von Wallmoden verdeutlicht, der der Titel Gräfin von Yarmouth zugesprochen wurde. Die Sänfte wie auch das Porträt der Favoritin Georg II. ist im Museum zu sehen.“[4]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joachim Niemeyer: Die Revue der kurhannoverschen Armee bei Bemerode 1735. Eine kulturgeschichtliche und heereskundliche Betrachtung zu einem Gemälde von J. F. Lüders, hrsg. im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde, (o. O., Beckum): Deutsche Gesellschaft für Heereskunde, 1985
  • Richard Graewe: Johann Franz Lüders. Die Wiederentdeckung eines nicht unbedeutenden hannoverschen Hofmalers des 18. Jahrhunderts. In: Erlebtes, Erzähltes, Erforschtes. Festgabe für Hans Wohltmann zur Vollendung des 80. Lebensjahres am 8. Dezember 1964, hrsg. im Auftrag des Stader Geschichts- und Heimatvereins von Richard Drögereit, in der Reihe Einzelschriften des Stader Geschichts- und Heimatvereins, Nr. 19, 1964, S. 97–107;[9]
  • Alheidis von Rohr: Der hannoversche Viehmarkt auf dem Klagesmarkt vor dem Steintor, gemalt um 1745, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 61 (2007), S. 139–143

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johann Franz Lüders – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Helmuth Weiss (Verantw. gem. § 5 TMG): Fürstliches Hannover, Abschnitt unter dem Titel Reiseführer Hannover / Historisches Museum Hannover auf der Seite schwarzaufweiss.de, zuletzt abgerufen am 26. Mai 2014

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Alheidis von Rohr: Der hannoversche Viehmarkt auf dem Klagesmarkt vor dem Steintor, gemalt um 1745, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 61 (2007), S. 139–143
  2. Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) zu Lafontaine
  3. Richard Graewe: Johann Franz Lüders (siehe Literatur)
  4. a b Helmuth Weiss (inhalt. Verantw. gem. § 5 TMG): Fürstliches Hannover (siehe Weblinks)
  5. Klaus Mlynek: Georg August, Kurfürst von Hannover, als Georg II. König von Großbritannien u. Irland. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 210.
  6. Vergleiche die Angaben der DNB
  7. Joachim Niemeyer: Die Revue ... (siehe Literatur)
  8. Gotthardt Frühsorge: Theater, Feste, Maskeraden, in Marieanne von König (Hrsg.): Herrenhausen. Die Königlichen Gärten in Hannover, Göttingen: Wallstein-Verlag, 2006, ISBN 978-3-8353-0053-8 und ISBN 3-8353-0053-9, S. 79–94; hier: S. 83; online über Google-Bücher
  9. Rezension von Dietrich Kausche als Digitalisat der Universität Hamburg, zuletzt abgerufen am 16. November 2016.