Johann Gottlieb Wolfsteller

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Johann Gottlieb Wolfsteller (* 1794 in Rackith bei Wittenberg; † 1867 in Hamburg) war ein Hamburger Orgelbaumeister.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfsteller erlernte den Orgelbau bei Johann Paul Geycke, dessen Schwiegersohn er wurde. Wolfsteller arbeitete ab 1819 als Orgelbauer in Hamburg und führte seine „Hamburger Orgelbauanstalt“ im Haus Brook 67.[1] Neben wenigen Orgelneubauten wurde er durch seine Arbeiten an den historischen Orgeln der Stadt bekannt. Nach dessen Tod übernahm sein Sohn Christian Heinrich Wolfsteller den namhaften Orgelbaubetrieb.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1837–1838 Hamburg Englische Kirche II/P Neubau unter Einbeziehung von Metallpfeifen und des Barockprospekts der Orgel von 1744 aus der Kapelle im „Englischen Haus“, Gröninger Straße; mehrfach umgebaut; einige Register erhalten
1839–1841 Hamburg Sankt Michaelis etliche Änderungen und Ergänzungen[2]
1846 Hamburg Sankt Jacobi Dispositionsänderung (auch schon 1836); Einbau des Schwellkastens für das Oberwerk und des Jalousieschwellers für das Brustwerk der Orgel[3]
1848 Hamburg Sankt Petri Einbau eines Doppel-Manuals in die zuvor restaurierte Orgel, 1852 Erweiterung um ein drittes Manual[4]
1851 Varchentin Dorfkirche Neubau der Orgel in der Dorfkirche[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gustav Fock: Hamburgs Anteil am Orgelbau im niederdeutschen Kulturgebiet. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte, Hg.: Verein für Hamburgische Geschichte, Hamburg 1939, Seite 289–373 (online Wolfsteller auf Seite 369)
  • Leopold Iwan Cirsovius, Reinhard Jaehn (Hg.): Orgel-Dispositionen aus Schleswig-Holstein. 194 Dispositionen und Beschreibungen, 1868-1895, Verlag Merseburger, 1986, Seite 157
  • Günter Seggermann: Geschichte der Orgeln in der Hamburger Hauptkirche St. Petri vom 16. Jahrhundert bis heute, Orgelbau-Fachverlag Rensch, Lauffen 1992, ISBN 3921848229 bzw. ISBN 9783921848227
  • Theodor Cortum: Die Orgel der St.-Thomas-Kirche in Hamburg-Rothenburgsort; ein Lebensbild der Orgel von 1848 bis 1929, Verlag Bock & Schulz, Hamburg 1929
  • Hermann Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister 1891–1991, Festschrift mit einem lexikalischen Verzeichnis deutscher Orgelbauwerkstätten, Hg.: Bund Deutscher Orgelbaumeister (BDO) München, Orgelbau-Fachverlag Rensch, Lauffen 1991
  • Heinrich Schmahl: Die von dem Orgelbaumeister Ch. H. Wolfsteller in Hamburg neu aufgebaute Orgel in der St.-Thomas-Kirche am Billwärder Ausschlag in Hamburg; die frühere, nach dem großen Hamburger Brande von J. G. Wolfsteller neu erbaute Orgel der St.-Petri-Kirche in Hamburg, als ein Denkmal des soliden Orgelbaues eines Hamburger Orgelbauers aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der Hamburger Kirche erhalten und beschrieben, Verlag Nolte, Hamburg 1885

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hamburger Adressbuch von 1847
  2. Barbara Owen: The Organ Music of Johannes Brahms, 2007, Seite 144 (Digitalisat)
  3. Thomas Lipski: Hans Henny Jahnns Einfluss auf den Orgelbau, 1997, Seite 111+112 (Digitalisat)
  4. Barbara Owen: The Organ Music of Johannes Brahms, 2007, Seite 144 (Digitalisat)
  5. Orgelkonzerte in Mecklenburg-Vorpommern