Johann Jacob Döbel (der Ältere)

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Johann Jacob Döbel (der Ältere), auch Johan Jacob Döbelius, Doebelius, Döbeln, (* 25. September 1640 in Danzig; † 6. Juni[1] 1684 in Rostock) war ein deutscher Arzt und Hochschullehrer in Rostock.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Döbel war der Sohn des Jacobus Döbelius, Prediger an der St.-Lazarus-Kirche in der Stadtrepublik Danzig, und der Elisabeth Bartek (oder Müller?). Er heiratete 1665 Anna von Hillen (1652–1684), die Tochter des herzoglichen Konsistorial-Advokaten Johan von Hillen in Rostock und der Anna von Cothman.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Döbel studierte ab 1659 an der Universität Königsberg auf Wunsch seines Vaters zunächst Theologie, wechselte dann aber zur Medizin. Im Jahr 1661 reiste er als Studienbegleiter mit Georg Christopher von Schlippenbach von Kurland nach Litauen zu den Jesuiten in Wilna. Anschließend studierte er ab 1663 u. a. in Pommern, in Dänemark bei Thomas Bartholinus und Simon Pauli sowie an der Universität Leiden bei Johannes Antonides van der Linden und Johann von Horn. Dort wurde er 1664 zum „medicinae doctor“ graduiert. 1664 wurde er in Rostock immatrikuliert[2] und 1666 zum Dr. med. promoviert[3].

Von 1665 bis 1684 war er Stadtphysicus und Professor der Medizin an der Universität Rostock, in den Jahren 1668 und 1674 war er auch deren Rektor. Am 6. Dezember 1681 erhielt er vom Kaiser das Kleine Palatinat.[4] Am 25. Juli 1682 wurde Johann Jakob Döbel mit dem akademischen Beinamen Hippokrates II. als Mitglied (Matrikel-Nr. 104) in die Leopoldina aufgenommen.[5]

Sein Sohn war Johan Jacob Döbelius (1674–1743), Medizinprofessor an der Universität Lund. Dieser wurde mit der schwedischen Nobilitierung vom 21. Januar 1717 Stammvater des schwedischen Adelsgeschlechts von Döbeln.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Elias Büchner: Academiae Sacri Romani Imperii Leopoldino-Carolinae Natvrae Cvriosorvm Historia. Litteris et impensis Ioannis Iustini Gebaueri, Halae Magdebvrgicae 1755, De Collegis, S. 471 (Digitalisat)
  • Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, S. 194 (Digitalisat)
  • Willi Ule: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während der Jahre 1852–1887. Mit einem Rückblick auf die frühere Zeit ihres Bestehens. In Commission bei Wilhelm Engelmann in Leipzig, Halle 1889, Nachträge und Ergänzungen zur Geschichte Neigebaur’s, S. 149 (archive.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der 6. Juni 1684 als Todestag findet sich neben Büchner, Neigebaur und Ule auch bei Gustav Willgeroth: Die Mecklenburgischen Aerzte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Schwerin 1929, S. 238. Abweichender Todestag 3. Juni: Adolph Hofmeister: Die Matrikel der Universität Rostock. Bd. 3: Ost. 1611 – Mich. 1694. Rostock 1895 (Eintrag) zur Fac. med. Mortuo Döbelio anno 1684 die 3. Junii, cum vix annos 44 adimplevisset, accessit Bernhardus Barnstorff medicinae doctor.
  2. http://matrikel.uni-rostock.de/id/100031938 auf matrikel.uni-rostock.de
  3. Promotion zum Doktor von Ioannes Iacobus Döbelius auf matrikel.uni-rostock.de
  4. Karl-Heinz Jügelt: Johan Jakob von Döbeln - ein schwedischer Adliger aus Rostock - und die Begründung der Bibliotheca Döbeliana Lundensis 1718, Verlag BoD – Books on Demand, 2015, S. 32.
  5. Mitgliedseintrag von Johann Jakob Döbel bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 11. Mai 2022.