Johann Moller (Oberalter)

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Johann Moller (* um 1540 in Hamburg; † 1606 ebenda) war ein Hamburger Oberalter.

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moller stammt aus dem Hamburger Hanseatengeschlecht Moller vom Baum. Sein Vater war der Hamburger Senator Vincent Moller († 1554).

In erster Ehe heiratete er Gesche Matthiessen († 1580), Tochter des Senators Henning Matthiessen († 1565). Von den Töchtern aus dieser Ehe heiratete Gesche im Jahr 1587 Jacob Steinwich, Gertrud im Jahr 1595[1] den Oberalten im Kirchspiel Sankt Jacobi und späteren Senator Wilhelm von Düthen († 1620)[2] und Elisabeth (1579–1656) im Jahr 1597 Veit Jordan, ein Sohn des Hamburger Ratsapothekers Hermann Jordan,[3] und in zweiter Ehe 1601 den Senator und Amtmann in Ritzebüttel Heinrich Hartzwich († 1638).[4][5] Mollers Sohn Vincent (1568–1625)[6][7] heiratete Elisabeth Beckmann (1586–1657), Tochter des Bürgermeisters Barthold Beckmann (1549–1622), und wurde 1601 zum Senatssyndicus gewählt. Sein Sohn war der Bürgermeister Barthold Moller.

Des Oberalten Mollers zweite Ehefrau war Maria Kösters. Eine Tochter aus dieser Ehe, Maria (1586–1653), heiratete erst Johann Cordes und in zweiter Ehe im Jahr 1626 den Oberalten im Kirchspiel Sankt Katharinen Friedrich Hartken (1566–1639).[8]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moller wurde im Jahr 1576 Jurat im Kirchspiel Sankt Jacobi und im Jahr 1578 Bauhofsbürger. Im Jahr 1579 wurde Moller, als Nachfolger von Cord Bestenborstel,[9] zum Oberalten im Kirchspiel Sankt Jacobi gewählt. Als solcher wurde er 1581 Kämmereibürger. In den Jahren 1583 und 1595 war er zudem auch Präses des Kollegiums der Oberalten. Im Jahr 1600 wurde er Leichnamsgeschworener und 1602 Vorsteher an der Sankt Gertrud-Kapelle. Johann Münden (1564–1638) folgte Moller im Jahr 1606 als Oberalter nach.

Am 2. September 1602 wählte die Hamburger Bürgerschaft 100 Bürger (die sogenannten Hundertmänner), zu denen Moller als ältester Oberalter auch gehörte, um einen neuen Rezess mit dem Senat zu erarbeiten. Während dieses Rezesses wurde am 29. Oktober 1602 unter Protest des Senats den Hundertmännern der seit 1497 unveränderte geheime Ratseid vorgelesen. Diese fanden den Eid aber „sehr schlecht und geringe“ und verlangten, dass der Senat den Ratseid, wie auch den Bürgereid, reformieren sollte. Nach mehreren Entwürfen wurde der neue Eid in einem Vergleich vom 22. Januar 1603 angenommen. Der 11. Hamburger Rezess wurde am 6. Oktober 1603 von der Bürgerschaft genehmigt.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Hans Schröder – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Hartzwich, Hermann Bokelmann, Zacharias Scheffter, Johannes von Düthen: CARMINA Nuptialibus festivitatibus Dni. WILHELMI à DVTHEN, Optimi & Doctiss.viri, in matrimonium ducentis Omni dote egregiam virginem GERTRVDIN, Prudentiss. & integerrimi viri JOHANNIS MOLLERI civis primarij, Filiam Consecrata ab Amicis. Heinrich Binder, Hamburg 1595 (C 1177 im VD 16. – Hochzeitsgedichte für Wilhelm von Düthen und Gertrud Moller).
  2. Friedrich Georg Buek: Wilhelm von Düten (Duten, Duthen). In: Die Hamburgischen Oberalten, ihre bürgerliche Wirksamkeit und ihre Familien. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1857, OCLC 844917815, S. 65 (Digitalisat bei Google Books [abgerufen am 18. Dezember 2014]).
  3. Cornelia Kohlhaas-Christ: Die Jordansche Apotheke. In: Zur Geschichte des Apothekenwesens in Hamburg von den Anfangen bis zum Erlaß der Medizinalordnung 1818. Mit einem Geleitwort von Rudolf Schmitz. Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-7692-0846-3, S. 137–148.
  4. Heinrich Hartzwich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (abgerufen am 18. Dezember 2014).
  5. Hans Schröder: Hartzwich (Heinrich). In: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Band 3, Nr. 1455. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1857, OCLC 309934150 (Faksimile auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg [abgerufen am 18. Dezember 2014]). Faksimile (Memento des Originals vom 19. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/schroeder.sub.uni-hamburg.de
  6. Vincent Moller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (abgerufen am 18. Dezember 2014).
  7. Hans Schröder: Moller (Vincent III.). In: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Band 5, Nr. 2674. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1870, OCLC 165098719 (Faksimile auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg [abgerufen am 18. Dezember 2014]). Faksimile (Memento des Originals vom 29. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/schroeder.sub.uni-hamburg.de
  8. Friedrich Georg Buek: Friederich Hartken. In: Die Hamburgischen Oberalten, ihre bürgerliche Wirksamkeit und ihre Familien. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1857, OCLC 844917815, S. 86–87 (Digitalisat bei Google Books [abgerufen am 18. Dezember 2014]).
  9. Friedrich Georg Buek: Cord Bestenborstel. In: Die Hamburgischen Oberalten, ihre bürgerliche Wirksamkeit und ihre Familien. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1857, OCLC 844917815, S. 34 (Digitalisat bei Google Books [abgerufen am 18. Dezember 2014]).
  10. Nicolaus Adolf Westphalen: Haupt-Receß der Stadt Hamburg. In: Geschichte der Haupt-Grundgesetze der Hamburgischen Verfassung. Band 1. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1844, OCLC 162906981, S. 158–187 (Digitalisat auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg [abgerufen am 18. Dezember 2014]).