Johann Oberhammer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Johann Oberhammer, 1906 in Graz
Ansichtskarte von Kindberg mit Pfeil zum Geburtshaus von Johann Oberhammer

Johann Oberhammer (* 10. April 1879 in Kindberg;[1]4. Mai 1956 in Wien) war ein oberösterreichischer Beamter, sozialistischer Politiker und später Wiener Bankdirektor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Oberhammer war der Sohn des Seilermeisters Andreas Oberhammer (* 15. Oktober 1822 in Markt Perg (Mühl …), Oberösterreich; † 26. August 1884) und dessen Gattin, der Wein- und Spirituosenhändlerin Anna Oberhammer (* 9. Juni 1849, geb. Bauer in Maria-Zell; † 17. Dezember 1927 in Graz). Er wurde in Kindberg geboren, erlernte Sensenschmied, übersiedelte nach Oberösterreich, wo er im Selbststudium Wirtschaftskunde erlernte. Schließlich schloss er den Sozialversicherungskurs 1910 und 1912 an der Handelsakademie ab. Im Jahre 1912 besuchte er die Parteischule in Klagenfurt[2]. Der sozialistische Gedanke begeisterte ihn und so war er aktiv am Aufbau der sozialdemokratischen Bewegung in Oberösterreich führend beteiligt. Er trat als Gründer einiger sozialistischer Parteisektionen hervor.

In Wien war er Obmann des Vereins der Steier in Wien der seit 1887 soziale Unterstützung für in Wien wohnhafte Steirer durchführte und auch gesellige Veranstaltungen wie zum Beispiel das „Steier-Kränzchen“ organisierte. Im Jänner 1940 suchte er an, den Verein als Obmann weiterhin zu führen, was jedoch von der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei abgelehnt wurde,[3] da das damals notwendige politische Gutachten über ihn mit dem Vermerk „in politischer Hinsicht bedenken“ ausgestellt wurde.[4]

Am 4. Mai 1956 starb er im Alter von 77 Jahren im Franziskus Spital auf der Adresse Hauptstraße 4a im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße.[1]

Berufliche Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1918 bis 1924 Direktor des Verbandes der Krankenkassen für Oberösterreich und Salzburg
  • 23. Juni 1919 bis 18. Mai 1925 Abgeordneter zum Oberösterreichischen Landtag (XII. Wahlperiode) für die Sozialdemokratische Partei (SD). Am 26. November 1923 wurde er aus der Partei ausgeschlossen, legte jedoch sein Mandat nicht zurück
  • 1925–1942 Direktor des Personalkredit- und Sparinstituts, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung in Wien
  • 1942–1943 Direktor, Volksbank Wien Landstraße, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Harry Slapnicka: Oberösterreich – Die politische Führungsschicht. 1918 bis 1938 (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs. 3). Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1976, ISBN 3-85214-163-X, S. 198.
  • Andreas Oberhammer; Briefliche Mitteilung und Dokumente über den Großvater an das Oö. Landesarchiv, Aktenzahl 200/2007 vom 22. Januar 2007

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Taufbuch Kindberg, tom. VIII, fol. 170 (Faksimile), abgerufen am 22. Dezember 2023
  2. Photoaufnahme H. Wanderer, Klagenfurt vom 6. September 1912
  3. W.Hirsch, für den Kreisleiter, Prop. 125/88, Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, vom 10. April 1940
  4. Adensam, Hauptstelle für politische Begutachtung, Zeichen: 61483/Bl., Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, 19. März 1940