Johann Pachelbel

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Unterschrift Johann Pachelbels aus dem Jahr 1695

Johann Pachelbel (IPA: [ˈjoːhan paˈxɛlbɛl]) (getauft am 1. Septemberjul. / 11. September 1653greg. in Nürnberg; † 3. März 1706 ebenda) war ein deutscher Komponist des Barock. Neben seiner Tätigkeit als Komponist war Pachelbel Organist unter anderem in Wien, Eisenach, Erfurt, Stuttgart, Gotha und ab 1695 an der Sebalduskirche in Nürnberg.

Leben

Johann Pachelbel wurde am 1. September 1653 in Nürnberg getauft. Seine Eltern waren der Weinhändler Johann (Hans) Pachelbel (* 1613 in Wunsiedel) und dessen zweite Gattin Anne Maria, geborene Mair. Er fiel schon früh durch seine musikalische und wissenschaftliche Begabung auf. Das Studium an der Universität Altdorf bei Nürnberg musste er im Jahre 1669 nach nur neun Monaten aufgeben, da sein Vater in finanzielle Probleme geriet und sein Haus verpfänden musste. Johann Pachelbel besuchte in der Folgezeit das lutherische Gymnasium Poeticum in Regensburg, 1673 ging er nach Wien.

Die Sebalduskirche in Nürnberg. Sie spielte ab dem Jahre 1695 für Pachelbel eine wichtige Rolle.
Grabmal auf dem Rochusfriedhof

Er wurde 1677 herzoglicher Hoforganist in Eisenach und lernte dort die Familie Bach kennen. 1678 wechselte er als Organist an die Predigerkirche nach Erfurt, hier gab er dem älteren Bruder Johann Sebastian Bachs, Johann Christoph Bach, Orgelunterricht. In Erfurt heiratete Johann Pachelbel 1681 Barbara Gabler, die ebenso wie ihr gemeinsamer Sohn im Oktober 1683 an der Pest starb. Im Folgejahr heiratete er Juditha Dommer, die Tochter eines Kupferschmieds. Sie bekamen sieben Kinder, darunter die Malerin Amalia Pachelbel sowie die Söhne Wilhelm Hieronymus und den nach Amerika ausgewanderten Carl Theodorus, die ebenfalls Musiker waren.

Johann Pachelbel wechselte 1690 nach Stuttgart in die Dienste der Herzogin Magdalena Sibylla. 1692 floh er vor einer drohenden französischen Invasion im Rahmen der Ereignisse des Pfälzischer Erbfolgekrieg von (1688–1697) nach Nürnberg. Im Anschluss daran wirkte er als Stadtorganist an der Augustiner- und Margarethenkirche in Gotha. 1695 ging er zurück in seine Heimatstadt Nürnberg, wo er als Organist von St. Sebald Nachfolger des verstorbenen Georg Caspar Wecker wurde. Dort entstand im Jahre 1699 seine bedeutsame Variationen-Sammlung für Tasteninstrument (Cembalo bzw. Orgel) „Hexachordum Apollinis“. Hier starb er im Alter von 52 Jahren am 3. März 1706. Er ist auf dem Rochusfriedhof in Nürnberg beerdigt.

Werke

Titelblatt einer Choralsammlung von Pachelbel 1693

Pachelbel war einer der wichtigsten Komponisten der süddeutschen Orgeltradition.

Pachelbels Kompositionen umfassen Choralbearbeitungen, freie Orgelwerke (Toccaten, Ciaconen, Fantasien und Fugen), Orgelchoräle, Choralvariationen und Triosonaten. Bekannt geworden sind vor allem seine Choralbearbeitungen mit einer Vor-Imitation der einzelnen Motive in den Begleitstimmen. In seinen Orgelwerken wird das Pedal relativ sparsam verwendet, viele Werke sind nur manualiter geschrieben; darunter der „Kanon in D“.

Aufnahme des Kanons in D

Pachelbels populärstes Werk ist der Kanon aus Kanon und Gigue in D-Dur. Es handelt sich um den einzigen von Pachelbel komponierten Kanon, er ist deshalb nicht repräsentativ für sein Gesamtwerk. Vom Kanon in D existieren heute zahllose Aufnahmen, Versionen und Bearbeitungen.

Ehrungen

Die Familie Tucher stiftete ihm zu Ehren den Johann-Pachelbel-Preis. Die staatliche Realschule III (im Südwesten Nürnbergs) ist nach dem Komponisten benannt.[1]

Literatur

Weblinks

Commons: Johann Pachelbel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Noten und Medien

Commons: Kompositionen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Realschulnetz: Schulinformationen