Johannes Knapp

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Johannes Knapp (* 13. März 1807 in Hof Gnadenthal bei Dauborn; † 13. August 1875 in Dauborn) war ein Gutsbesitzer, Besitzer einer Branntweinbrennerei und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Knapp wurde 1851 in den Kreisbezirksrat gewählt und gehörte diesem bis 1865 an. Er war von 1851 bis 1857 für deb Wahlkreis IX (Limburg) Abgeordneter der Zweiten Kammer der Ständeversammlung des Herzogtums Nassau. Knapp schloss sich der liberalen Nassauischen Fortschrittspartei an. In einer Nachwahl für Philipp Rincker, der sein Mandat nicht angenommen hatte, wurde er 1859 für den Wahlkreis II (Herborn) erneut in die Kammer gewählt. 1864 erfolgte die Wahl im Wahlkreis II (Herborn) (die er nicht annahm) und im Wahlkreis XI (Runkel). Dieses Mandat nahm er bis 1866 wahr. Er war von 1863 bis 1866 Vizepräsident der Kammer. Er sprach sich dort gegen eine Anbindung an Österreich und für eine Annäherung an Preußen aus.

1867 wurde er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, dem er zunächst bis 1870 und dann erneut von 1873 bis zu seinem Tode angehörte. Im Abgeordnetenhaus vertrat er den Wahlkreis Wiesbaden 8 (Oberlahnkreis).[1] Ebenfalls 1867 wurde er Mitglied des Reichstages des Norddeutschen Bundes und schloss sich zunächst der Nationalliberalen Partei an, gehörte aber ab September 1867 in allen Parlamenten, in denen er vertreten war, zur Fraktion der Deutschen Fortschrittspartei.[2] Er war Abgeordneter des Zollparlaments und seit 1871 bis zu seinem Tode 1875 war er Mitglied des Deutschen Reichstages für den Wahlkreis Regierungsbezirk Wiesbaden 4 (Diez, Limburg).[3]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Knapp (sein Name wird auch mit Johann angegeben, teilweise wird auch Johann IV verwendet, um ihn von seinem gleichnamigen Vater zu unterscheiden) war der Sohn des Hofbeständers des Gnadenthaler Hofs, Johann Philipp Knapp (* 1. Januar 1769 in Dauborn als Sohn des Jacob Knapp und der Eva geborene Preußer; † 4. August 1832 in Gnadenthal) und dessen Frau Elisabetha geborene Wagner (Heiratsdatum: 17. Juli 1795 in Dauborn) (* 15. Mai 1768 auf der Eufinger Mühle bei Dauborn als Tochter des Gastwirtes Johannes Wagner und dessen Frau Juliane geborene Hepp; † 15. März 1827 in Gnadenthal).

Er heiratete am 26. Oktober 1829 in Dauborn-Eufingen Elisabethe geborene Preußer (* 25. September 1807 in Eufingen; † 16. April 1867 ebenda), die Tochter von Johannes Preußer und Dorothea geborene Jäger.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. 1988, S. 219; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preussischen Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Bd. 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 692–695.
  2. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. 1989, Foto S. 197, Kurzbiographie S. 426 f.
  3. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. C. Heymann, Berlin 1904, S. 156; vergleiche auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum konstituierenden und norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Louis Gerschel, Berlin 1883, S. 94; vergleiche auch Kurzbiographie in: Deutscher Parlaments-Almanach. 9. Ausgabe, 1871, ZDB-ID 515639-7, S. 211.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Bd. 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3.
  • Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Beiträge zur Parteigeschichte. Herausgegeben aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der nationalliberalen Partei Deutschlands. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 216.
  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Bd. 3). Unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7.
  • Nassauische Parlamentarier. Teil 1: Cornelia Rösner: Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818–1866 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. 59 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. 16). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1997, ISBN 3-930221-00-4, S. 92.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]