John Addison

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

John Mervyn Addison (* 16. März 1920 in West Chobham in Surrey; † 7. Dezember 1998 in Bennington (Vermont)) war ein britischer Komponist, der vor allem mit seiner Filmmusik Beachtung fand.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

John Addison zeigte sein Talent bereits im Alter von 6 oder 7 Jahren. Eine Anekdote berichtet, dass er den gesamten "Minutenwalzer" von Chopin fehlerfrei nach Gehör spielte, bevor er das Notenlesen erlernte. Darauf begann seine musikalische Ausbildung mit Klavierunterricht. Diese setzte er am Wellington College unter anderem beim Pianisten Ronald Timberley fort. Während seiner Zeit am Wellington College begann Addison erste Kompositionen zu schreiben und er erreichte auf dem Klavier ein so hohes Niveau, dass er ein Studium am Royal College of Music beginnen konnte. Dort studierte er im ersten Jahr Klavier bei George Herbert Fryer und Oboe bei dem renommierten Oboisten Léon Goossens. Sein Studium wurde jedoch durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 unterbrochen.[1] Während seiner Militärzeit lernte Addison den späteren englischen Regisseur Roy Boulting kennen, für dessen Filmproduktionen er nach dem Krieg mehrere Partituren schrieb, so zum Beispiel für Eine Stadt hält den Atem an (1950), Die Stunde X (Seven Days to Noon) oder Carlton-Browne of the F.O..

Schon früh wurde Addison ein Spezialist für leichtfüßig-neoklassizistische Musik, die sich besonders für die Untermalung von Komödien eignet. Nicht von ungefähr schrieb er Scores für Ealing-Komödien wie Die Maggie (1953, Alexander Mackendrick) und Meine bessere Hälfte (1955, Michael Truman).

1963 erhielt er einen Oscar für die Musik zu Tom Jones – Zwischen Bett und Galgen von Tony Richardson, für den er auch Der Angriff der leichten Brigade (1968) und Die Abenteuer des Joseph Andrews vertonte. 1966 erreichte Addisons Name durch den Skandal um die Ablehnung der Musik Bernard Herrmanns für den Alfred-Hitchcock-Thriller Der zerrissene Vorhang eine gewisse „Berühmtheit“. Addison übernahm den Auftrag für die Musik, beklagte sich jedoch in späteren Jahren immer wieder darüber, wie desinteressiert Hitchcock an seiner Arbeit gewesen sei.

Im Jahre 1977 wurde seine Musik zu Die Brücke von Arnheim mit einem BAFTA Award ausgezeichnet. Der Film schildert ein großes alliiertes Unternehmen im Zweiten Weltkrieg, die Operation Market Garden. Addison hatte selbst als Kommandant eines Sherman-Panzers des britischen XXX. Korps an der Invasion in der Normandie teilgenommen – nicht aber, wie gelegentlich fälschlich behauptet, an dem Versuch der Erstürmung der Brücke von Arnheim.

1975 übersiedelte Addison in die USA, wo er vermehrt für das Fernsehen arbeitete. Das Titelthema aus der seinerzeit überaus populären Krimiserie Mord ist ihr Hobby (Murder She Wrote, 1984–1996), das an Ron Goodwins Rokokothema für die Miss Marple-Verfilmungen mit Margaret Rutherford erinnert, wurde zu einem von Addisons größten Erfolgen.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben seiner Filmmusik schrieb John Addison auch Konzertwerke wie etwa Solokonzerte für Trompete beziehungsweise Fagott.

  • Concerto für Trompete, Streicher und Schlagzeug, veröffentlicht bei Stainer & Bell Ltd., 1949 I Allegretto II Adagio misterioso III Allegro con brio. Das Werk wurde eingespielt von dem Trompeter Leon Rapier und dem Louisville Orchestra unter der Leitung von Jorge Mester.
  • Three Terpsechorean Studies for Orchestra, veröffentlicht bei Stainer & Bell Ltd., 1949 I Allegro gusto II Poco lento, languoriso III Allegro molto. Die Uraufführung fand im März am Royal College of Music unter der Leitung von Richard Austin statt. Erste Rundfunksendung im Oktober 1950 mit dem BBC Scottish Orchestra unter der Leitung von Ian Whyte. Erste öffentliche Aufführungen in März 1951 in Glasgow und Edinburg mit dem Scottish National Orchestra unter Walter Susskind.
  • Variationen für Klavier und Orchester, veröffentlicht bei Stainer & Bell Ltd., 1949.
  • Heroum Filii, Ouvertüre, veröffentlicht bei Stainer & Bell Ltd., 1951
  • Carte Blanche, Ballettsuite, 1953 I Prelude and Waltz II Bagatelle III Scherzo and Bacchanale IV Interlude V Romanza and Postlude
  • Konzertouvertüre op. 13, 1955
  • Conversation Piece for Piano and Orchestra, 1958, Auftragswerk des BBC Concert Orchestra für das BBC Light Music Festival 1058, Uraufführung in der Royal Festival Hall in London unter der Leitung Addisons am 14. Juni 1958
  • Concertante für Oboe, Klarinette, Horn und Orchester, 1959 I Andante grazioso II Vivace III Andante IV Allegretto non troppo
  • Concertino für Klavier und Orchester, 1959 I Allegro moferato II Andante grazioso III Vivace
  • Wellington Suite, 1959 I Allegretto con brio II Andante, un poco pomposo III Allegretto vivace IV Moderato, tempo di valse V Allegro con brio
  • Display for Orchestra, 1968
  • Concertino für Orchester, 1993 I Prelude II Passacaglia and March III Canzonetta IV Rondo
  • Concertino für Fagott und Orchester, 1998 I Andante – Allegretto come sopraII Andante III Larghetto IV Moderato – Allegro come sopra - Andante

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Biography. In: https://www.johnaddisoncomposer.com/about. Abgerufen am 27. Dezember 2023 (en-).