John Entwistle

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John Entwistle bei einem Konzert 1976

John Alec Entwistle, auch bekannt unter den Spitznamen The Ox (deutsch: „der Ochse“) und Thunderfingers (dt. „Donnerfinger“) (* 9. Oktober 1944 in Chiswick, London; † 27. Juni 2002 in Las Vegas, USA) war ein britischer Rock-Musiker. Seine größten Erfolge erzielte er als Bassist der Rock-Band The Who.

Karriere

Während die übrigen Mitglieder von The WhoRoger Daltrey, Pete Townshend und Keith Moon – in den 1960er und 1970er Jahren während der Live-Shows regelrecht ausrasteten, spielte John Entwistle als Gegenpol seine Basslinie ruhig weiter (daher der Spitzname „The Ox“). Für die meisten Who-Alben komponierte er jeweils ein oder zwei Stücke, die dann auch zum Teil von ihm gesungen wurden. Seine bekanntesten Kompositionen dürften Boris the Spider und My Wife sein.

Da The Who mit Pete Townshend einen reinen Rhythmus-Gitarristen hatten, machte sich Entwistle eine außergewöhnliche Spielweise zu eigen, indem er die fehlende zweite (Lead-)Gitarre durch entsprechende Bassläufe ersetzte. Sein Live-Sound zeichnete sich durch ein Betonen der hohen Frequenzen und große Lautstärke aus. Sein unverwechselbarer Stil gehört technisch zum Besten, was Rock-Bassisten zu leisten vermögen. Auf die Frage in einer Fachzeitschrift, warum er nie auf dem Bass slappte, antwortete er: „Wozu sollte ich nur mit dem Daumen spielen, wenn ich Hände mit allen Fingern habe?“. Er spielte auch Bass auf Edge of the World von Glenn Tipton, dem Gitarristen von Judas Priest.

Entwistle hat für die deutsche Instrumentenbaufirma Warwick einen eigenen E-Bass entworfen, den Buzzard.[1]

Entwistle tourte 1990 mit Jeff Baxter (Steely Dan, Doobie Brothers), Keith Emerson (Emerson, Lake & Palmer), Joe Walsh (Eagles) und dem profilierten Studioschlagzeuger Simon Phillips unter dem Bandnamen The Best durch Hawaii und Japan. Ein Album dieser Besetzung kam nicht zustande.

Entwistle starb am Vorabend einer USA-Tournee von The Who an Herzversagen. Die Obduktion ergab, dass er an seinem Todestag Kokain im Blut hatte. Auch wenn es sich nicht um eine Überdosis gehandelt haben soll, war der Drogenkonsum nach Meinung der Mediziner für das Herzversagen verantwortlich. Die Trauerfeier für Entwistle fand am 10. Juli 2002 in der St.-Edwards-Kirche seines Heimatortes Stow-on-the-Wold in Gloucestershire statt, anschließend wurde er eingeäschert und privat beigesetzt. Er war zweimal verheiratet und hat einen Sohn.

Die USA-Tournee von The Who wurde trotz seines Todes durchgeführt. An seiner Stelle spielte der Waliser Pino Palladino den Rest der Tour.

John Entwistle hinterließ eine bemerkenswerte Sammlung von Elektrobässen und -gitarren, die branchenbekannt ist und in einem Buch dokumentiert wurde.[2] Diese Sammlung wurde Mitte 2003 durch eine Versteigerung aufgelöst.[3]

Diskografie (Soloalben)

Smash Your Head Against The Wall

Das Album wurde im Mai 1971 von Track Records veröffentlicht. Produziert wurde es von John Entwistle selbst. Die Aufnahmen wurden in den Trident-Studios in London gemacht. Auf dem Album sind als Musiker Neil Innes, Keith Moon, Vivian Stanshall und Jerry Shirley zu hören.

Whistle Rymes

Das Album wurde im November 1972 von Track Records veröffentlicht. Produziert wurde es von John Entwistle und Roy Baker. Es wurde in den Islands Studios in London aufgenommen. Auf dem Album sind als Musiker Rod Coombes, Peter Frampton, Alan Ross, Neil Sheppard und John Weider zu hören.

Rigor Mortis Sets In

Das Album wurde im Juni 1973 von Track Records veröffentlicht. Produziert wurde es von John Entwistle und John Alcock. Aufgenommen wurde es in den Novasound Studios in London. Auf dem Album sind Tony Ashton, Howie Casey, Graham Deakin, Alan Ross, The Ladybirds und Bryan Williams zu hören.

Mad Dog

Das Album wurde durch Decca im März 1975 veröffentlicht. Es wurde von John Entwistle und John Alcock produziert. Aufgenommen wurde es in den Novasound Studios und den Scorpio Studios in London. Auf dem Album sind Tony Ashton, Howie Casey, Dave Caswell, Doreen Chanter, Irene Chanter, Graham Deakin, Juanita Franklin, Eddie Jobson, The Nashville Cats, John Mealing, Jim Ryan und Mike Wedgewood zu hören.

Who’s Ox

Das Album wurde von Promo Records im März 1975 veröffentlicht.

Too Late the Hero

Erschienen 1981. Auf dem Album sind Joe Walsh und Joe Vitale zu hören.

Einzelnachweise

  1. Michael Wetzel: Video: Edle E-Bässe aus der deutschen Provinz In: Deutsche Welle, Magazin "Made in Germany" vom 11. September 2013.
  2. John Entwistle: Bass Culture: The John Entwistle Guitar Collection (Vorworte: Roger Daltrey und Rick Nielsen), (2004), ISBN 978-1860745935.
  3. Adam Williams, PopMatters, 8. Juli 2003: The John Entwistle Collection -- Auction.

Weblinks

Commons: John Entwistle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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