John Hilliard

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John Hilliard (* 29. März 1945 in Lancaster, England)[1] ist ein konzeptueller Künstler. Seine Arbeiten werden als Konkrete Fotografie eingeordnet.[2]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hilliard studierte von 1962 bis 1964 am Lancaster College of Art und setzte sein Studium bis 1967 an der Central Saint Martins College of Art and Design in London fort. Während des Studiums der Bildhauerei begann er seine Skulpturen, temporären Installationen und Performances fotografisch zu dokumentieren, um dann die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fotografie, der Arbeit im Fotolabor und der Ausbelichtung in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit zu rücken.[3]

In den Niederlanden lehrte Hilliard an der Jan van Eyck Academie in Maastricht und an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam. In England war er Professor an der Camberwell School of Arts and Crafts und am Chelsea College of Art and Design. Später benannte man ihn zum Professor an der Slade School of Fine Art und zum Direktor des dortigen Graduierten Programms.[4]

Seit 2010 ist Hilliard emeritiert. Er lebt und arbeitet in London.

Zum Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1971 entstand sein Werk Camera Recording Its Own Condition (7 Apertures, 10 Speeds, 2 Mirrors). Einzelnen Fotografien, die in einen Spiegel fotografiert sind und als quadratische Hängung präsentiert werden. Die auslösende Kamera wird zum Bildmotiv. Die 70 Fotografien zeigen immer denselben Bildausschnitt, sind aber mit unterschiedlichen Verschlusszeiten, Blendenzahl und Belichtung fotografiert worden, wodurch divergierende Resultate erzielt werden.

Mit der Arbeit Cause of Death von 1974 zeigt Hilliard Fotografien eines mit einem Tuch bedeckten Körpers, die er mit verschiedenen Titeln versieht. „Crushed/Gebrochen“, „Drowned/Ertrunken“, „Burned/Verbrannt“, und „Fell/Niedergestreckt“. Obwohl die Fotos dokumentarischen Charakter haben, wird der Inhalt durch den Zusatz verschiedener Titel verändert. Zwar kann die Kamera nicht lügen, aber sie erzählt verschiedene Wahrheiten.

December Water von 1976 ist ein aus drei Fotos bestehendes Triptychon. Die Fotos sind vom selben Standpunkt aus aufgenommen und haben dasselbe Bildmotiv. Unterschiedlich ist der Fokus. Der Brennpunkt ist jeweils auf den Vordergrund, Mittelgrund oder den Hintergrund gelegt.

In den späteren Werken arbeitet Hilliard mit Mehrfachbelichtungen, sowie Drehungen des Bildmotivs. Er thematisiert Beleuchtung und Maßstäbe.[5]

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hilliard wird vertreten von der ARTRA Galerie in Mailand, der Richard Saltoun Gallery in London, der Galerie Raum mit Licht in Wien und der L.A. Galerie in Frankfurt am Main.[6]

Er hatte zahlreiche Einzelausstellungen und nahm an der documenta 6 teil.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Manfred Fischer, Lisa Puyplat (Hrsg.): John Hilliard : The Less Said The Better/ Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Verlag das Wunderhorn, Heidelberg 2003, ISBN 3-88423-207-X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. John Hilliard. In: Art. Das Kunstmagazin. Gruner + Jahr, Hamburg Mai 1987, ART-Lexikon zeitgenössischer Künstler, S. 92.
  2. British Council John Hilliard (Memento des Originals vom 14. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visualarts.britishcouncil.org abgerufen am 14. September 2014 (englisch)
  3. Henry Moore Foundation, LeedsːLive Stories - John Hilliard - interviewed by Viktoria Worsley abgerufen am 14. September 2014.
  4. artdailyː Solo exhibition of British conceptual artist John Hilliard opens at Richard Saltoun Gallery, abgerufen am 14. September 2014 (englisch).
  5. Galerie Raum mit Licht Umkehrungen von Beleuchtung Position und Proportion - John Hilliard, abgerufen am 14. September 2014.
  6. ARTRA Gallery Milanoː John Hilliard (Memento des Originals vom 14. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.artragallery.com abgerufen am 14. September 2014 (englisch)
  7. L.A. Galerie John Hilliard, abgerufen am 14. September 2014.