John Williams (Autor)

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John Edward Williams (* 29. August 1922 in Clarksville, Texas; † 3. März 1994 in Fayetteville, Arkansas) war ein US-amerikanischer Autor und Herausgeber. Er war Hochschullehrer an der University of Denver, wo er von 1955 bis 1985 Englisch unterrichtete.

Leben

Williams wuchs im Nordosten von Texas auf. Seine Großeltern waren Farmer, seinen biologischen Vater kannte er nicht, sein Stiefvater war Angestellter in einem Postamt. Er besuchte für ein Jahr das örtliche Junior College und arbeitete danach für Zeitungen und als Sprecher in Radiosendungen. 1942 meldete er sich als Freiwilliger zu den United States Army Air Forces und verbrachte zweieinhalb Jahre in Indien und Burma. In dieser Zeit schrieb er an seinem ersten Roman, der 1948 veröffentlicht wurde.

Nach Ende des Krieges ging er nach Denver, wo er an der örtlichen Universität ein Studium der englischen Literatur aufnahm, machte 1949 das Bachelor of Arts-Examen und schloss sein Studium 1950 mit dem akademischen Grad eines Master of Arts ab. Während seines Studiums wurden seine ersten beiden Bücher veröffentlicht, 1948 der Roman Nothing But the Night, der ein traumatisches Erleben seines Protagonisten zum Thema hat, und ein Jahr später der Gedichtband The Broken Landscape.

Anschließend wechselte er an die University of Missouri, wo er einen Lehrauftrag erhielt. 1954 promovierte er dort im Fach Englische Literatur. 1955 kehrte Williams an seine alte Universität zurück, die ihn als Assistenzprofessor einstellte. Dort gab er bis zu seiner Emeritierung Kurse in Creative Writing und lehrte Englische Literatur. 1960 erschien sein zweiter Roman Butcher’s Crossing. Der Roman gehört in das Genre des klassischen Western und schildert das Leben von Outlaws und Abenteurern, die auf dem Weg nach Westen den Büffelherden folgen, unter denen sie ein blutiges Gemetzel anrichten, die im Winter fast verhungern, beinah am Fieber sterben, und die bei ihrer Rückkehr nach Butcher’s Crossing eine veränderte Welt vorfinden.[1] 1963 gab er die Anthologie English Renaissance Poetry heraus, für die er auch die Einleitung schrieb. 1965 erschien sein zweiter Gedichtband The Necessary Lie.

Sein dritter Roman mit dem Titel Stoner hat Leben und Karriere eines Professors für Englische Literatur an der University of Missouri zum Thema und erschien 1965. Sein letzter Roman Augustus ist ein historischer Roman über Kaiser Augustus und seine Zeit. Das Buch wurde 1973 zusammen mit dem Roman Chimera von John Barth mit dem National Book Award für Belletristik ausgezeichnet; das erste Mal, dass dieser Preis an zwei Autoren gleichzeitig vergeben wurde. Ein fünfter Roman blieb unvollendet.

Er war der Gründer der renommierten Literaturzeitschrift Denver Quarterly[2] die er von 1965 bis 1970 herausgab.

Williams war viermal verheiratet: das erste Mal als Neunzehnjähriger, kurz nach dem Krieg heiratete er ein zweites Mal. Während der ersten Jahre an der Universität ging er eine dritte Ehe ein, die bis Ende der 1950er Jahre dauerte und aus der drei Kinder hervorgingen. Mit seiner vierten Ehefrau war er 35 Jahre, bis zu seinem Tod, verheiratet.[3]

Williams wurde 1985 emeritiert. Er starb 1994 in seinem Haus in Fayetteville in Arkansas.

Nachlass

Der literarische und wissenschaftliche Nachlass John Williams' befindet sich seit 1987 im Archiv der University of Arkansas Library. Er umfasst u.a. seinen Briefwechsel, Notizen, Vorlesungsskripte und Vorlesungsmaterial, Fotografien, Skizzen und unvollendete Manuskripte zu Romanen sowie Handschriften seiner Gedichte.[4]

Werke

Romane
Lyrik
  • 1949 The Broken Landscape. Poems (Neuausgabe 1975) - Auszug: Drei Gedichte aus The Broken Landscape: A Benediction Of The Air, Ode to the Only Girl, Swing Song, [1] (PDF; 47 kB)
  • 1965 The Necessary Lie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alexander Cammann: John Williams – Im Kampf der Elemente, über das Buch Butcher’s Crossing, Artikel auf zeit online, erschienen am 3. März 2015
  2. Denver University, publications.
  3. Alan Prendergast: Sixteen years after his death, not-so-famous novelist John Williams is finding his audience, in: Denver Westword News, 4. November 2010
  4. Univ. of Arkansas Library, John Edward Williams Papers, Verzeichnis.