Josef Wittmann

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Josef Wittmann um 1940

Josef Wittmann (* 22. Mai 1880 in Windischeschenbach in der Oberpfalz; † 13. März 1968 in München) war ein deutscher Kirchenmaler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater Anton Wittmann (* 1834) war Schuhmacher, seine Mutter Theresia, geb. Wildgans, wurde 1842 in Dietersdorf geboren. Wittmann kam aus einem armen Elternhaus. In der Schule fiel er durch sein Zeichentalent auf. Um 1900 ging Josef Wittmann nach Nürnberg, um an der Königlichen Kunstgewerbeschule (heutige Akademie der Bildenden Künste Nürnberg) Malerei zu studieren.

Sein Studium setzte er am 30. Oktober 1902 in München an der dortigen Akademie der Bildenden Künste bei den Professoren Johann Caspar Herterich, Hugo von Habermann und Martin von Feuerstein fort. Erste Kirchenaufträge folgten als freischaffender Kunst- und Kirchenmaler. Von seinen Kirchenaufträgen konnte er sich 1911 eine Villa im Nobelwohngebiet Solln bei München kaufen, die noch erhalten ist.

1914 wurde Josef Wittmann zum Wehrdienst eingezogen und war während des Krieges in Frankreich eingesetzt, wiederholt aber für Kirchenaufträge freigestellt. 1918 wurde er nach seiner Entlassung wieder freischaffender Kirchenmaler und setzte seine Arbeiten fort.

Josef Wittmann war mit Johanna, geb. Nägler (* 1884 in Leipzig; † 1962 in München) verheiratet. Mit ihr hatte er drei Kinder: Paul (1911–1993), Holzbildhauer und mit der Malerin Karoline Wittmann verheiratet, Margarete (1912–2003), Fotografin und mit dem Bildhauer Ludwig Buchmiller verheiratet, sowie Karl (* 1914).

1943 wurde Josef Wittmann mit 63 Jahren als Soforthelfer der Stadtverwaltung München eingezogen und zwei Jahre lang für Krankentransporte im Schwabinger Krankenhaus eingesetzt. Trotz Kriegseinsatz und Zerstörung seines Ateliers konnte er die Aufträge für Irgertsheim und Itzing fertigstellen.[1] Ab 1945 konnte er sich vollumfänglich wieder seiner Tätigkeit als freischaffender Kirchenmaler widmen. In den Wintermonaten entstanden Skizzen und Entwürfe, die in den Sommermonaten umgesetzt wurden. Seinen letzten Kirchenauftrag führte er im Alter von 82 Jahren aus. Danach entstanden im Atelier die Ölbilder Vier Jahreszeiten – Frühling – Sommer – Herbst und Winter und der Entwurf seines Grabkreuzes, welches sein Sohn Paul schnitzte. 1968 starb Wittmann, sein Grab befindet sich auf dem Münchner Nordfriedhof.

Persönlichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Josef Wittmann wurde in seiner Kindheit stark durch die ärmlichen Verhältnisse geprägt und war daher vermutlich mit einem hohen Maß an Fleiß und Arbeitseinsatz tätig. Er galt als sehr sparsam und machte auf seine Umgebung tendenziell einen introvertierten Eindruck, welcher durch eine ausgeprägte Wortkargheit und eine gewisse Scheu zutage trat. Dafür bildete er sich rasch eine feste Meinung über Personen und Dinge. Er kannte in seiner aktiven Zeit keine Ferien und keinen Urlaub. Er besaß weder ein Radio noch einen Fernseher; er gönnte sich nicht einmal das Abonnement einer Tageszeitung.[2]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Werkliste wurde von dem Kunsthistoriker Hans Christian Ries unter Beteiligung von Michael Andreas Schmid und der Diözesen Regensburg, Eichstätt, München Freising und Augsburg für das 2017 erschienene Buch Josef Wittmann (1880-1968) Maler des Neubarock erstellt. Während seiner 60-jährigen Schaffenszeit von 1903 bis 1962 hat er in über 80 bayrischen Kirchen vorwiegend im Stil des Neubarock und entsprechend der vorhandenen räumlichen Architektur Decken-, Wand- und Altarbilder gemalt, zuletzt 1962 ein großformatiges Deckenfresko Aufnahme Mariens in den Himmel, Stadtpfarrkirche St. Wenzelslaus in Miesbrunn. Folgende Arbeiten sind bekannt:[3]

Deckengemälde „Immaculata in Himmelsglorie über Heiligen“ von Josef Wittmann in der Pfarrkirche M. Immaculata, Elsendorf 1908.
Deckengemälde „Der Pfingstritt“ von Josef Wittmannin in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Bad Kötzting aus 1930.
Jahr Ort Kirche Arbeiten
? Etsdorf St. Barbara Fresken: Taufe, Marter und Glorie Barbaras.
? Landerzhofen St. Thomas Fresken: Auferstehung Christi / 4 Evangelisten. Wohl 1912 entstanden.
? Wolfring St. Michael Fresko: Engelsturz.
1903 Stammham St. Stefan Fresken: Diakonweihe, Verurteilung und Steinigung des heiligen Stefan. Notburga, Isidor. Chorbogen: Christus Salvator.
1904 Kirchdorf Mariä Himmelfahrt Fresken: Chor: Apostelkommunion, Evangelisten. Langhaus: Verkündigung an Maria, Tod Josefs, hl. Cäcilia.
1905 Au in der Hallertau St. Vitus Seitenaltarbilder. Links: Thronende Maria mit Kind und den hl. Franz Xaver und König Sigismund (Sacra conversazione) / Aloisius.
Rechts: Franz v. Sales, Margareta M. Alacoque und Bernhard v. Clairvaux verehren Herz Jesu / Franziskus. (Entwürfe im Pfarrhof).
1906 Gebrontshausen Mariä Empfängnis Seitenaltarbilder: Links: Muttergottes mit 14 Nothelfern. Rechts: Thronender Josef mit Heiligen.
1908 Elsendorf Maria Immaculata Langhausdeckenfresko: Immaculata in Himmelsglorie über Heiligen / Marienleben. Wände Apostel sowie 2 Kreuzwegstationen.
1908 Lindkirchen Mariä Lichtmess Fresken: Himmelfahrt Mariä, Darstellung im Tempel, Mariensymbole.
1910 Reinhausen St. Josef Querhaus-Seitenaltarbilder. Links: Herz-Jesu-Erscheinung vor Marg. Maria Alacoque. Rechts: Maria als Beschützerin des arbeitenden Volkes.
1910 Wolferstadt St. Martin Fresken: Martin erweckt einen Toten zum Leben, Mantelteilung, Tod des Martin, Kirchenväter.
1910 Altenthann St. Nikolaus Hochaltarbild des Kirchenpatrons. Fresken von 1911, überwiegend nicht mehr original.
1910/ 1912 Weihmichl St. Willibald Deckenfresken (1910) und ehem. Seitenaltarbilder Geburt Christi und Vermählung Mariä (1912).
1912 Konnersreuth St. Laurentius Deckenfresken über das Leben des Kirchenpatrons und römischen Diakons Laurentius. Der Hl. Laurentius erhält die Diakonatsweihe. Papst Sixtus II. wird drei Tage vor dessen Märtyrertod enthauptet. Laurentius vor dem Christenverfolger Kaiser Valerian, der von ihm das Vermögen der Kirche einfordert; der Heilige führt daraufhin die Armen der Kirche vor.
1912 Pittersberg St. Nikolaus Fresken. Chor: Anbetung des Lammes durch Engel. Langhaus: Nikolaus, Georg und andere Heilige verehren Maria, Rosenkranzspende / Symbole der 4 Haupttugenden.
1912 Wolferstadt St. Martin Seitenaltarbilder. Links: Geburt Christi (Anbetung der Hirten). Rechts: Vermählung Mariä.
1913 Münster St. Peter Fresken. Chor: Christus als Kinderfreund. Langhaus: Befreiung Petri.
1913 Rudertshausen St. Johannes Baptist Seitenaltarbilder. Links: Josef mit Jesuskind. Rechts: Anna lehrt Maria. Die Fresken sind nicht erhalten.
1913 Wolnzach St. Laurentius Fresken. 1953/1955 von Michael Paul Weingartner übermalt.
1915 Haselbach St. Jakobus Deckenbilder: Jakobus als Pilger und in der Schlacht gegen die Mauren / Engel als 4 Kardinaltugenden. Gemälde der hl. Familie im Langhaus.
1915/ 1919 Obertraubling St. Georg Hochaltarbild (1915, verschollen): „Aufnahme des Kirchenpatrons in dem Himmel“. Georg wird auf seinem Schild kniend von Engeln in den Himmel gehoben. Dort wird er bereits von zwei Engeln erwartet, die ihm den Siegeskranz entgegenhalten.
Fresken in Chor und Langhaus (Georgslegende, Kardinalstugenden, Symbole); Ölbilder der Kanzel (vier Evangelisten) und Beichtstühle (Schmerzensmann und büßende Maria Magdalena); alle 1915. 14 Kreuzwegstationen; 1919.
1915 Tiefenbach St. Vitus Kuppelfresko: Anbetung des Altarsakraments als umlaufende Prozession mit Heiligen.
1917 Eutenhofen Mariä Himmelfahrt Langhausdeckenfresken: Sieg Michaels mit apokalypt. Weib / Sündenfall, Immaculata; Himmelfahrt Mariä / David, Madonna mit Kind; Triumph Judiths / Ruth (?), Darstellung im Tempel. (vor 1917!)
1919 Fischbach St. Jakob Fresken: Berufung, Predigt und Enthauptung des Jakobus, Apostelmedaillons. Nach 1919 entstanden, genaue Datierung unklar.
1920 Penting St. Nikolaus Deckenfresken
1921 Spatzenhausen St. Afra Fresken: Marter der Afra / 4 Szenen aus ihrem Leben.
1921 Haberskirchen St. Margareth Fresken. Chor: Enthauptung der Margareth. Langhaus: Leonhardiritt vor Haberskirchen.
1922 Mintraching St. Mauritius Freskenzyklus: Petrus erhält die Schlüssel in himmlischer Szenerie im Beisein vieler Heiliger, Eckmedaillons mit hl. Petrus Canisius, hl. Franz Xaver, die hl. Elisabeth von Thüringen, hl. Vincent von Paul. Speisung der Fünftausend, Heilung des Gelähmten und die Kreuzigung. Im Presbyterium das letzte Abendmahl und an den Seitenwänden Geburt Christi sowie die neutestamentliche Szene „Jesus der Kinderfreund“.
1923 Uffing am Staffelsee St. Agatha Erneuerung des Freskos über der Empore: Hl. Cäcilia (ursprünglich von Sebastian Troger).
1924 Bodenmais Mariä Himmelfahrt Langhausdeckenfresko: Es zeigt die Übertragung des Gnadenbildes am 16. Juni 1705. In der Mitte die Kirche von Maisried, von der das Bild abgeholt wurde. Bergleute, gläubiges Volk in der Tracht des Bayerischen Waldes, Beamte im Festgewand geben dem Bild das Geleit, das von vier geschmückten Mädchen getragen wird. Ehemaliges Chorfresko, Aufnahme Mariens in den Himmel, durch Neubau zerstört.
1924/ 1928 Viechtach St. Augustinus 2 Seitenaltarbilder. Links: Stigmatisierung des Franziskus. Rechts: Josef mit Jesuskind an der Werkbank.
1925 Arnbruck St. Bartholomäus Deckenfresken: Jesus wandelt auf dem See, Heimsuchung Mariens, Verklärung Christi.
1925 Siegenburg St. Nikolaus Decken- und Wandfresken im Langhaus: Glorie und Predigt des Nikolaus. Im großen Bild vorne die Fürsprache und der Schutz des Kirchenpatrons St. Nikolaus für Siegenburg, rückwärts predigt Bischof Nikolaus auf dem Konzil von Nizäa als einer der einflussreichsten Vertreter gegen die Lehre des Arius, der die Gottgleichheit Jesu leugnete. In der Hohlkehle zwischen Gold-Ocker-Brokatstreifen 20 deutlich lesbare Symbole aus der Lauretanischen Litanei, in den Rundzwickeln Rundbilder der Kirchenlehrer.
1927 Heinrichskirchen St. Nikolaus Hochaltarbild (hl. Nikolaus) und Deckenfresken: im Chor Trinität, 4 Evangelisten; im Langhaus Predigt und Glorie des Nikolaus.
1928 Denkendorf St. Laurentius Fresken: Marter des Laurentius / Medaillons mit Laurentius-Vita.
1928 Erlingshofen Mariä Heimsuchung Fresken: Schutzmantelmaria über dem Ort / Verkündigung, Heimsuchung, Weihnacht, Darstellung im Tempel, 12-jähriger Jesus im Tempel, Christus erscheint Maria.
1928 Waldershof St. Sebastian Hochaltarbild mit dem Kirchenpatron Hl. Sebastian.
1929 Kallmünz St. Michael Seitenaltarbild mit dem hl. Sebastian.
1930 Bad Kötzting Mariä Himmelfahrt 5 Deckenfresken, davon kürzlich 2 erst wegen Freilegung darunter liegender barocker Fresken zerstört. Die restlichen 3 Fresken Pfingstritt sowie Fresken zu geschichtliche Szenen bleiben erhalten.
1931 Kirchberg im Wald St. Gotthard Freilegung der Fresken von K.A. Perlinger von 1790 sowie acht neue Deckenfresken: der Sündenfall, Salomon und die Königin von Saba, Vertreibung aus dem Paradies, Gott Jahwe verwirft das Brandopfer Kains, Gott Jahwe übergibt Moses die Zehn Gebote sowie die hll. Albertus Magnus und Petrus Canisius.
1933 Haidenaab St. Ursula Fresken: Chor: Pfingsten. Lhs.: Auferstehung (1960 neu von A. Veigl), Gottvater mit Engeln über dem Ort.
1933 Kaising Mariä Empfängnis Deckenfresko: Mariä Heimsuchung.
1934 Windischeschenbach St. Emmeram Wandfresken an den Langhaus-Hochwänden und am Chorbogen. Bei der Purifizierung 1955 übertüncht. Vermutlich stammte auch das Hochaltarbild von ihm.
1936 Eichenhofen St. Nikolaus Fresken. Chor: Hochzeit zu Kana. Langhaus: Christus in Glorie, umrahmt von 2 Nikolaus-Szenen, Putten mit Herz Jesu. Querhaus links: Christus als Kinderfreund; rechts: Auferweckung des Lazarus.
1937 Kirchenthumbach Wallfahrtskirche Maria-Zell Fresken: Geschichte der Wallfahrt und kleine Medaillons mit Symbolen.
1937 Riedenburg St. Johannes Baptist Fresken. Chor: Heimsuchung, im Langhaus: Predigt des Täufers, Taufe Jesu / Grisaillen: Johannesvita.
1938 Irsching St. Ottilia Langhausdeckenfresko: Geburt Christi.
1938 Schwarzenfeld Miesbergkirche Fresken. Chor: Christus und Heilige des Passionistenordens. Langhaus: Ölberg, Geißelung, Dornenkrönung, Kreuztragung.
1939/1941 Kirchberg Mariä Himmelfahrt Fresko: Marienkrönung, darunter Franziskus. Seitenaltarbild links 1941, Tod des Franz Xaver.
1940 Bruckdorf Hl. Kreuz Deckenfresko: Weihe der Kirche 1052 durch Leo IX.
1940 Pfraunfeld St. Nikolaus Langhausdeckenfresko: Glorie des Nikolaus mit Maria, Josef, Aposteln und Trinität. Emporenbrüstung: Franziskus, Cäcilia, Elisabeth von Thüringen.
1941 Zenching St. Ägidius Fresken. Chor: Lamm Gottes. Langhaus: Ägidius-Szene / 4 Bauernheilige. Hauptaltarbild: hl. Ägidius. Kreuzwegbilder.
1942 Berg Kapelle St. Wendelin Emporenfresken: Wendelin in Einsiedelei betend, als Patron der Landleute und Tod Wendelins.
1942 Westerskirchen St. Michael Fresken. Chor: Mariensymbole. Langhaus: Heimsuchung, Himmelfahrt Mariä.
1943 Irgertsheim St. Laurentius Langhausdeckenfresko: Christi Himmelfahrt.
1944 Itzing St. Michael Langhausdeckenfresko: Christkönig mit Walburga, Willibald, Michael und Engeln, verehrt von Dorfbewohnern.
1946 Berching Wallfahrtskirche Mariahilf Fresken. Chor: Verkündigung. Langhaus: Marienkrönung.
1946 Erasbach Mariä Heimsuchung Fresken: Himmelfahrt Mariä, Evangelisten.
1947–49 Schwabach St. Sebald Fresken. Chor: Pfingsten. Langhaus: bipolar Messopfer vor Kreuzigungsszene, Abendmahl, Gottvater mit Engeln über der Kirche. Wände: Apostel und Evangelisten, ehemals auch Kreuzweg, nun übertüncht. Linkes Seitenaltar-Auszugsbild: Hl. Michael.
1947 Pattendorf St. Josef Chorfresken der 4 Evangelisten.
1948 Biesenhard St. Johannes Baptist Deckenfresken: Enthauptung des Täufers, Namensgebung, Predigt des Johannes. Chor: Trinität.
1948 Ehenfeld St. Michael Fresken und Altarbilder. Chor: Allegorie der Liebe. Langhaus: Immaculata mit Michael (Sturz Luzifers) und Georg, Engelskonzert / 6 Tugenden. Hauptaltar: Michael als Seelengeleiter, Trinität. Seitenaltäre: links Enthauptung Barbaras, rechts hl. Georg.
1948 Wiesenthau St. Matthäus Fresken: Himmelfahrt Mariä, Evangelisten.
1950 Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg St. Peter und Paul Deckenfresken. Chor: Abendmahl. Langhaus: Trinität und Engel über Heiligen.
1951/ 1954 Aying St. Andreas Fresken. Im Chor: Lamm Gottes. Langhaus: Vita des Andreas. 1954 Seitenkapelle: Wandfresko Eselswunder, Deckenfresko Fischpredigt des Antonius.
1953 Großkonreuth St. Johannes Baptist Langhausdeckenfresko: Namensgebung, Predigt, Enthauptung des Johannes, Taufe Jesu.
1953 Mähring St. Katharina Deckenfresken. Chor: Übertragung des Leichnams der Katharina auf den Sinai. Langhaus: Pfingstwunder, Auferstehung, Geburt Christi. Apostelmedaillons.
1953 Westerholzhausen St. Korbinian Langhausdeckenfresko: Himmelfahrt Mariens. Josef Wittmann übermalte hier ein 1883 gemaltes Fresko von Adalbert Kromer, Freising „Übertragung des bischöflichen Palliums als Zeichen der höchsten kirchlichen Ehrung an den hl. Korbinian“.
1956 Kirchdorf St. Elisabeth Fresken: Rosenwunder Elisabeths mit göttl. Tugenden, Empfang Elisabeth im Himmel durch Maria und Trinität, darunter barmherzige Ordensfrauen.
1956 Sulzbach-Rosenberg Wallfahrtskirche St. Anna Langhausdeckenfresken: Maria von Engeln gekrönt über Heiligen und König David; Gruppen singender Engel; Anna Selbdritt mit musizierenden Engeln über Ortsansicht.
1956 Wutschdorf St. Martin Fresken: Christkönig mit Ev.symbolen, Apostel und Heiligen, König David u. a. Vertreter des Alten Bundes mit Johannes Baptist, Josef und Maria. Kreuzwegbilder 1957.
1957 Eschenbach in der Oberpfalz Mariahilf-Bergkirche Fresken. Langhaus: Himmelfahrt Mariä. Im Chor: Maria Himmelskönigin mit musiz. Engeln.
1959 Vohenstrauß Maria Immaculata Wandfresken im Chor. Links: Gruppenszene mit Christus (Bergpredigt). Rechts: Guter Hirte.
1959 Ursulapoppenricht St. Ursula Langhausdeckenfresko: Erklärung der leibl. Himmelfahrt Mariä zum Dogma. Im Chor: Verkündigung.
1962 Miesbrunn St. Wenzeslaus Langhausdeckenfresko: Aufnahme Mariens in den Himmel. Letzter Kirchenauftrag im Alter von 82 Jahren.

Zuschreibungen von Fresken und Altarbildern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Folgenden aufgeführten Fresken und Altarbilder werden stilkritisch Josef Wittmann zugeschrieben, teils ist die Autorschaft noch fraglich. Viele Werke sind vom Künstler nicht signiert worden. Auf Grund der Wirren zweier Weltkriege existieren keine kirchlichen Unterlagen (Rechnungen etc.) mehr.

Jahr Ort Kirche Arbeiten
? Hirnstetten St. Leonhard Langhausdeckenfresko Marienkrönung.
1906 Steinbach St. Martin Chorfresko: Apostelkommunion (für Firma Böckl; im Lhs. wohl von anderer Hand).
1908 Aufhausen St. Stefan Langhausdeckenfresken: Abendmahl (Apostelkommunion) / Kirchenväter.
ca. 1920 Schwabelweis St. Georg Kriegergedächtnisbild: Pietà mit Trauernden
1920 Penting St. Nikolaus Fresken: Nikolaus spendet den Segen. Langhaus: Nikolaus als Fürbitter aller Stände, 4 weitere Szenen des heiligen Nikolaus.
1926 Drachselsried St. Ägidius Hochaltarbild: Hl. Ägidius, Oberbild Trinität.
1930 Niederumelsdorf St. Ulrich Langhausfresko: heiliger Wandel, Cäcilia.

Verschollene Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1943 wurden bei einem Bombenangriff zahlreiche Entwürfe und Ölbilder in der Münchener Atelierwohnung Gundelindenstraße 2/3 zerstört beziehungsweise gelten als verschollen.
  • 1944 wurde das Altarbild Christus als König beziehungsweise Herz Jesu aus 1927 vor der Zerstörung der Kirche St. Joseph in Hamburg-Altona ausgelagert und gilt bis heute als verschollen.[4]
  • 1946 verschwand in den Wirren der Zeit das 1913 gemalte Hochaltarbild des Kirchenpatrons St. Georg aus der katholischen Pfarrkirche St. Georg in Obertraubling.[5] Trotz intensiver Suche der Kirchengemeinde bis nach München beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege ist das Hochaltarbild bis heute verschollen.
  • 1988 wurde das Ölbild „Stehender weiblicher Akt von hinten“ bei der Auflösung der Bildhauerwerkstatt von Paul Wittmann (1911–1993) gestohlen. Das Ölbild war auf Leinwand gemalt, hatte ein Maß von 80 cm × 40 cm und wurde um 1912 gemalt. Modell für den Akt stand seine junge Ehefrau Johanna.

Wirkungskreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verzeichnis der Kirchen, in denen Josef Wittmann Fresken gemalt hat, ist nicht vollständig, da kein Werkverzeichnis vorliegt. Seine Arbeiten in den katholischen Pfarrkirchen sind größtenteils sehr gut erhalten. Die Fresken in der Pfarrkirche von Windischeschenbach wurde in den 1950er-Jahren auf Veranlassung des damaligen Pfarrers weiß übertüncht.

Sein Wirkungskreis war vorwiegend in der Oberpfalz, Niederbayern und Oberbayern beziehungsweise in den Diözesen Regensburg, Eichstätt und München-Freising. Über 70 Skizzen und Entwürfe sowie umfangreiches Fotomaterial von seinem Werk sind erhalten. 1943 wurde durch einen US-amerikanischen Bombenangriff das Atelier in der Gundelindenstraße in München zerstört. Fast sämtliche Bilder und Entwürfe aus Josef Wittmanns Frühwerk verbrannten.

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2. Oktober – 30. Oktober 2011: „Josef Wittmann – Kirchenmaler des Neubarock, Entwürfe zu kirchlicher Malerei“ aus dem Nachlass. Aying, Galerie Die Schmiede
  • 9. April – 28. Oktober 2012: „Josef Wittmann – Kirchenmaler des Neubarock, Entwürfe zu kirchlicher Malerei“ aus dem Nachlass. Windischeschenbach, Burg Neuhaus, Oberpfälzer Waldverein im Waldnaabtal-Museum
  • 7. März – 28. April 2013: „Josef Wittmann – Kirchenmaler des Neubarock, Entwürfe zu kirchlicher Malerei“ aus dem Nachlass. Bodenmais, Kulturzentrum Altes Rathaus
  • 27. Juni – 4. November 2018: „Josef Wittmann (1880–1968) und die Sakralmalerei des 20. Jahrhunderts im Bistum Eichstätt“, Ausstellung im Diözesanmuseum Eichstätt

Museum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der künstlerische Nachlass von Josef Wittmann – 100 Entwürfe zu kirchlicher Malerei und einige Ölbilder – wurden vom Nachlassverwalter Paul Maria Wittmann im Oktober 2014 dem Diözesanmuseum Regensburg als Schenkung übergeben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Christian Ries: Josef Wittmann (1880–1968) Maler des Neubarock. Kunstverlag Fink, Lindenberg 2017, ISBN 978-3-95976-021-8.
  • Buchpräsentation Josef Wittmann (1880–1968) Maler des Neubarock. mit Niederbayerns Bezirkstagspräsidenten Dr. Olaf Heinrich. In: Bayernspiegel – Zeitschrift der Bay. Einigung und Bayerischen Volksstiftung. Nr. 5, München 2017.
  • Judith Frankhäuser-Kandler: Zur angewandten religiösen Emblematik in Kirchen Niederbayerns. Dissertation. Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2013, DNB 103609930X, S. 213, 353.
  • Die Oberpfalz. Oberpfalz-Verlag Laßleben, Kallmünz.
  • Xaver Luderböck: Der Kirchenbaumeister Heinrich Hauberrisser – Vom Halben zum Ganzen – Der Architekt Heinrich Hauberrisser und seine Kirchenausstatter
 Seite 101 Josef Wittmann (1880–1968). Symposium in Schloss Friedrichsburg, Vohenstrauß, 11. und 12. Oktober 2013. Oberpfälzer Kulturbund (Hrsg.),         Dr. Peter Morsbach Verlag Regensburg 2014. ISBN 978-3-937527-73-4.
  • Paul Maria Wittmann: Der Oberpfälzer Kirchenmaler (1880–1968) – Leben und Werk. In: Monatsschrift für Geschichte, Schrifttum, Volk- und Heimatkunde. Nr. 4, 2012, ISSN 0342-9873, S. 223–228 mit Abbildung des Altarbildes Hl. Sebastian in der Pfarrkirche Kallmünz.
  • Reinhard Haller (Red.): 200 Jahre Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt(1805–2005). Bodenmais 2005, S. 69–70.
  • Isfried Griebl: Kath. Pfarrkirche St. Gotthard Kirchberg im Wald. Kunstführer. Kirchberg im Wald 1995, DNB 946501084.
  • Reinhard Haller (Red.): Pfarrei und Gotteshaus, Mariä Himmelfahrt zu Bodenmais. Kunstführer Bodenmais, Festschrift. 1989, DNB 1027243924, S. 19, 38, Abb, S. 37 und 39.
  • Max Brix (Hrsg.): Dehio Handbuch Bayern II: Niederbayern. 1988, ISBN 3-422-03007-7, S. 116, 254, 664.
  • Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst, Jahresmappe, 1917.

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Christian Ries: Josef Wittmann (1880–1968) Maler des Neubarock. Fink, Lindenberg 2017, ISBN 978-3-95976-021-8, S. 17.
  2. Hans Christian Ries: Josef Wittmann (1880–1968) Maler des Neubarock. Fink, Lindenberg 2017, ISBN 978-3-95976-021-8, S. 18.
  3. Die Ausstellung „Josef Wittmann – Entwürfe zu kirchlicher Malerei“ wurde 2011 in Aying, 2012 auf Burg Neuhaus in Windischeschenbach und 2013 im Kulturzentrum Altes Rathaus in Bodenmais gezeigt. Dazu wurde die Werkliste vom Kunsthistoriker Hans Christian Ries unter Beteiligung von Dr. Michael Andreas Schmid überarbeitet.
  4. Festschrift 1594–1994 St. Joseph-Altona. Hamburg 1994, S. 36–37. (Digitalisat) (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive). Von dem Altarbild gibt es ein Foto aus dem Jahr 1928 in der Pfarrei.
  5. Ein Foto des Bildes wird auf der Homepage der Pfarrkirche St. Georg in Obertraubling gezeigt.