Joseph Agassi

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Agassi, 2007

Joseph Agassi (hebräisch יוסף אגסי; * 7. Mai 1927 in Jerusalem; † 23. Januar 2023) war ein israelischer Akademiker, der sich mit Logik, Wissenschaftstheorie und Philosophie auseinandersetzte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joseph Agassi studierte an der Universität Jerusalem und an der Universität London, wo er 1956 promoviert wurde. Von 1957 bis 1960 lehrte er an der London School of Economics und war Assistent von Karl Popper. Danach wurde er Leiter des Fachbereichs Philosophie an der Universität Hongkong.[1] Ab 1963 lehrte er als Professor, zunächst an der University of Illinois (bis 1965), dann an der Boston University (bis 1983) und an der York University in Kanada (bis 1997). Gleichzeitig bekleidete er eine Professur an der Universität Tel Aviv (1971–1996).[2]

Joseph Agassi war mit Judith Buber Agassi (1924–2018) verheiratet, einer Tochter Margarete Buber-Neumanns[3] und Enkelin Martin Bubers.[4] Agassi lebte in Herzlia.[5]

Er starb am 23. Januar 2023 im Alter von 95 Jahren.[6]

Philosophie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Agassis Hauptinteresse galt der Philosophie, der Metaphysik, Politics und der Erkenntnistheorie.[5] Er ging davon aus, dass Philosophie zwingend notwendig rational sein muss. Über fünfzig Jahre lang untersuchte er die Rationalität in den Wissenschaften, in der Metaphysik und in der demokratischen Politik.

Agassi entwickelte die Philosophie Poppers weiter und klammerte dabei viele Probleme aus, die bei anderen Wissenschaftsphilosophen auftreten, insbesondere das der Theoriewahl. Er beschäftigte sich mit Problemen der Technikphilosophie, wie zum Beispiel der Entscheidung für einen bestimmten Ansatz und der Auswahl von Ideen, die es wert sind, angewandt und umgesetzt zu werden.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Liberal Nationalism for Israel – Towards an Israeli National Identity. Gefen Publishing, 1999, ISBN 965-229-190-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Joseph Agassi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Agassi, Joseph. In: The Jewish Encyclopedia. 2022; (russisch).
  2. Prof. Joseph Agassi. In: Tel-Aviv University. 2020; (englisch).
  3. Nahaufnahme: Judith Buber-Agassi, Archiv-Artikel vom 17. Juni 2014 in „morgenweb.de“ (abgerufen am 8. November 2016)
  4. Judith Buber-Agassi (Memento vom 8. November 2016 im Internet Archive). In: Mannheimer Morgen, 17. Juni 2014
  5. a b Mauro El Conde, Raffaele Pisano, Michael Sigre: Interview: Joseph Agassi. (PDF 204 KB) In: Transversal: International Journal for the Historiography of Science No. 1. 2016, S. 116–119, archiviert vom Original am 2. August 2019; (englisch).
  6. מילים אישיות לדמותו ולזכרו של פרופ׳ יוסף אגסי ז״ל שהלך הבוקר לעולמו (1927-2023). In: udihershler.com. 23. Januar 2023, abgerufen am 23. Januar 2023 (hebräisch).