Joseph Jelačić von Bužim

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Joseph Jelačić von Bužim, (eigentlich Josip Jelačić Bužimski (*16. Oktober 1801 in Petrovaradin, Österreich-Ungarn, heute Serbien; † 19. Mai 1859 in Agram) war ein Feldherr und Ban von Kroatien, überdies k. k. Feldzeugmeister und Kommandeur des Maria Theresien-Ordens. Er war ein Sohn des Feldmarschall-Leutnants Franz Freiherr von Jelačić und dessen deutschstämmiger Frau Anna, geb. Portner von Höflein, und gilt als kroatischer Nationalheld.

Leben

Ausbildung im Theresianum

Jelačić entstammte der kroatischen Adelsfamilie der Grafen von Jelačić. Ungeachtet seiner besonderen Vorliebe für den Soldatenstand kam er in die Theresianische Ritter-Akademie, in welcher Zöglinge für den Zivilstaatsdienst ausgebildet werden. Er wurde in dieselbe durch einen besonderen Gnadenakt des Kaisers Franz, der an dem ihm vorgestellten Knaben Gefallen fand, aufgenommen.

Bis zum Jahre 1819 blieb er in der Akademie. Bald nach seinem Austritt gab er aber seiner Neigung nach und trat am 11. März desselben Jahres als Unterleutnant in das 3. Dragoner-Regiment Vinko Freiherr von Knežević (Knesevich), der mütterlicherseits sein Onkel war. In der Akademie hatte sich Jelačić mannigfache Kenntnisse, vornehmlich Sprachen, denn er sprach geläufig deutsch, italienisch, französisch, kroatisch und noch einige südslawische Dialekte, und Geschichte angeeignet; überdies aber sich auch in soldatischen Körperübungen ausgebildet, denn Jelačić war ein gewandter Fechter, ein geschickter Schütze und ein trefflicher, ja verwegener Reiter.

Kommandant in der Militärgrenze

Datei:Jellacic.jpg
Josef Jelačić, Lithographie von Joseph Kriehuber

Am 1. Mai 1825 wurde er Oberleutnant im Regiment, am 1. September 1830 Kapitän im Oguliner Grenz-Regiment in der Militärgrenze, am 21. November 1831 wirklicher Hauptmann in demselben. In dieser Eigenschaft führte er im Gefechte bei Velika Kladuša (Groß-Kladuß) gegen die bosnischen Türken, welches am 17. Oktober 1835 stattfand, die Reserve der dritten Angriffskolonne, bei deren Führung er sich so hervortat, dass er in der Relation unter den besonders Ausgezeichneten genannt und mit der allerhöchsten Anerkennung Seiner Majestät des Kaisers belohnt wurde. Am 20. Februar 1837 wurde er zum Major im Infanterie-Regimente Freiherr von Gollner Nr. 48 ernannt, von welchem er als Oberstleutnant zum 1. Banal-Grenz-Regiment mit 1. Mai 1841 befördert und am 18. Oktober zu dessen Oberst ernannt wurde. In diesen beiden Eigenschaften tat er sich durch die administrative Verwaltung seines Bezirkes in ausgezeichneter Weise hervor und erwarb sich jenes Vertrauen des seiner Leitung übergebenen Grenzvolkes, welches im entscheidenden Augenblicke so gewaltig in die Waage fiel.

Geänderte politische Verhältnisse

Am 22. März 1848 wurde Jelačić unter Einem zum General-Major. Kurz darauf wählte der kroatische Sabor (Landtag) Jelačić zum Banus von Kroatien. Der Sabor beschloss außerdem, den Landtag künftig nach allgemeinem Wahlrecht zu wählen, diese Wahlen fanden im Mai 1848 statt. Zur selben Zeit erfasste die Märzrevolution - von Paris ausgehend - ganz Mitteleuropa. Am 7. April 1848 wurde Jelačić zum Feldmarschall-Leutnant ernannt. Er wurde somit Oberkommandierender für Kroatien. Mit seiner Ernennung zum General-Major und Ban beginnt die Reihe jener Taten, die seinem Namen in der Geschichte eine bleibende Stelle sichern, nicht bloß in Folge der Beweise seines persönlichen ritterlichen Mutes, sondern auch seines scharfen politischen Blickes und seiner Überzeugung, dass in großen Fragen die kleinen Interessen, wie wichtig und bedeutend sie sonst sein mögen, den großen Interessen, die tief in die Geschicke der Völker eingreifen, weichen müssen.

Bald nach seiner Ernennung zum Ban und zu gleicher Zeit zum geheimen Rat begab er sich nach Wien, um den Eid als Letzterer abzulegen, jenen als Ban ablehnend, weil er bei den veränderten Verhältnissen Ungarns zu Österreich sich zu nichts verbinden mochte, was er nicht vollkommen zu leisten im Stande sei. Nach kurzem Aufenthalt in Wien, wo ihm ebenso Beweise der ehrenvollsten Teilnahme aller dort in Garnison befindlichen Truppen gegeben wurden, als es nicht an Versuchen zu Demonstrationen entgegengesetzter Art fehlte, welche jedoch vereitelt wurden, begab er sich nach Zagreb (Agram) zurück, wo er dem abgesonderten ungarischen Ministerium vor allem seine Anerkennung versagte und den kroatisch-illyrischen Landtag (Sabor) einberief.

Einberufung des Sabors

Am 25. März 1848 fand in Zagreb die Versammlung des Sabors statt. Der Sabor stellte unter anderem die folgenden Hauptforderungen an die Habsburger:

Der Kroatische Sabor wies die massive nationalistische Magyarisierungspolitik Ungarns („Ungarn von den Karpaten bis zu Adria“) vor allem unter dem Führer der ungarischen Revolution Lajos Kossuth entschieden ab und gab Ban Josip Jelačić den Auftrag, entsprechend dagegen zu handeln.

Am 19. April 1848 erklärte Jelačić die Union zwischen dem Ungarn und Kroatien für aufgelöst. Zugleich erklärte er seine Loyalität zum Kaiser in Wien.

Auch durch die Verfassung vom 24. April 1848 fühlte Jelačić sich legitimiert. Einer ihrer Absätze lautete: „Allen Volksstämmen wird Unverletzlichkeit ihrer Nationalität und Sprache garantiert“.

Im Mai 1848 gründete Jelačić das Bansko viječe (Rat des Banus). Dieser Rat hatte verschiedene Ressorts, die de facto Ministerien waren: Das Ressort für innere Angelegenheiten, den Justizbereich, Schul- und Bildungsbereich, Ressort für Religionsfragen, Finanzressort, und den Militärbereich.

Kritik

Dieses Vorgehen des Banus wurde von einer Seite auf das ernstlichste verdächtigt und Jelačić zur Rechtfertigung an das kaiserliche Hoflager in Innsbruck berufen. Bei seiner Ankunft in Innsbruck, wo er nicht gnädig empfangen wurde, wurde ihm auch die Nachricht, dass die bei der italienischen Armee befindlichen Grenz-Bataillone aus Besorgnis vor den Gefahren, die Kroatien bedrohen, ihre Rückkehr ins Vaterland dringend zu erbitten gesonnen seien, die italienische Armee aber ohne die kroatischen und slawonischen Kerntruppen zu den gegründetsten Besorgnissen Raum gebe. In dieser Lage schrieb nun der Ban den Aufruf an die Grenztruppen in der italienischen Armee, der dieselben beruhigte und ihr Verbleiben dort sicherte.

Die Wiener Regierung schwankte in ihrer Haltung zu Kroatien und Ungarn und lehnte eine Trennung Kroatiens von Ungarn zunächst ab. Während Jelačić diesen entscheidenden Schritt getan und die Rückreise nach Agram antrat, wo seine Gegenwart dringend nötig geworden, kamen ihm während der Fahrt auf der Station Lienz die Zeitungen in die Hand, in denen das kaiserliche Manifest vom 10. Juni ihn aller seiner Ehren und Würden enthob. Der Hof, insbesondere die Mutter des späteren Kaisers Franz Joseph, die Erzherzogin Sophie von Österreich jedoch, hielt den Kontakt zu ihm. Nach dem ersten Entsetzen, von dem namentlich das Gefolge des Bans erfasst worden, löste derselbe alle Zweifel, was nun zu tun sei, mit der entschiedenen Antwort: „Auf unsere Posten gehen und im treuen Dienste für den Kaiser sterben oder ihm mit Gottes Hilfe helfen“. In Agram fand der Ban eine jubelvolle Aufnahme, zugleich aber den Befehl, sich nach Wien zu verfügen, wo durch den Erzherzog Johann eine Vermittlung mit den Ungarn zu Stande kommen sollte.

Der Ban eilte nach Wien. Bei den Vermittlungsversuchen zwischen dem Ban und dem Grafen Ludwig Batthyány erklärte Ersterer: „sein Gesetz sei die pragmatische Sanktion, ein ungarisches Separatministerium erscheine ihm identisch mit dem Losreißen Ungarns von der Monarchie und dieses Losreißen nenne er Rebellion. Als der Graf Batthyány dem Ban die Gefahren des Bürgerkrieges entgegenhielt, den er, wenn er nicht nachgebe, heraufbeschwöre, so schnitt der Ban alle weiteren Debatten ab mit den Worten: „ein Bürgerkrieg wäre wohl das entsetzlichste aller Übel, aber er fürchte ihn nicht, wenn er der Empörung gelte“. Der Wiener Hof war in die Inhalte der Gespräche vollständig eingeweiht.

Die Vermittlungsversuche waren gescheitert, der Ban hatte sich nur noch mit eigenen Augen von der Stimmung in Wien überzeugt, deren Gereiztheit mit jedem Tage zunahm und kehrte nach Kroatien zurück. Dort hatten sich indessen magyarische Truppen und Aufgebote an den Grenzen des Landes gesammelt, heftige Proklamationen gegen den Ban und das Land geschleudert und es bedurfte aller Energie desselben, den guten Mut der Seinigen aufrecht zu erhalten und die Verführungsversuche der Gegner zu lähmen.

Für Kroatien und gegen den Separatismus

Der Ban erließ ein Manifest an die Kroaten, in welchem er seine politische Ansicht aus einandersetzte, alle gegen ihn erhobenen Verdächtigungen — „wie sie immer heißen mögen: Rückschritt oder Panslawismus — entschieden zurückwies, „als ein Mann des Volkes, der Freiheit und als ein Mann Österreichs, treu ergeben seinem konstitutionellen Kaiser und Könige, ein einiges mächtiges, freies Österreich will“ und als unerlässliche Bedingung dazu die Zentralisierung der Ministerien des Krieges, der Finanzen und auswärtigen Geschäfte. „Da“, so schließt der Ban sein Manifest, „das ungarische Ministerium nicht eingehen zu können glaubt, da es in seinen separatistischen Tendenzen verharrt, d. h. den Verfall der schönen Monarchie herbeiführen will, so gebietet die Pflicht und Ehre, das Äußerste zu wagen und zu den Waffen zu greifen und wir wollen einstehen mit Gut, Blut und Leben für unser gutes Recht und die heilige Sache.“ (Dieses Manifest erschien gedruckt bei Karl Gerold in Wien.)

Ein anderer Aufruf, ihm zu folgen, hatte eine mächtige Wirkung. Obgleich die meisten Grenz-Bataillone sich bereits vollzählig gestellt hatten und sich meist bei der italienischen Armee befanden, so boten sich außerdem noch durchschnittlich 4-5.000 Freiwillige in jedem Regimentsbezirke zum Waffendienste an. Da die Wirren in den einzelnen Kronländern mit jedem Tage zunahmen, betrieb Jelačić seinen Abzug und überschritt mit 45.000 Mann am 11. September 1848 bei Varaždin die Drau und eine zweite Kolonne von 10.000 Mann des slawonischen Aufgebotes unter Befehl des Generals Roth die untere Drau. Jelačić erklärte das mehrheitlich kroatisch bewohnte Međimurje für von der ungarischen Herrschaft „befreit“.

Die Ausrüstung beider Korps war bei der Eile, mit welcher sie aufgebracht worden, sehr mangelhaft und was die Verpflegung betrifft, so stieß man beim Übertritt auf das ungarische Gebiet auf tausend Hindernisse, sie musste fast nur mit Requisitionen beigestellt werden und selbst diese war oft kaum zu bewerkstelligen, da die Bewohner der Ortschaften vor dem anrückenden Heere flohen und die ungarischen Obrigkeiten alles nur Denkbare aufboten, um das Vordringen des Banus zu vereiteln oder zu erschweren.

Nachricht vom Kaiser

Bei Hodošan stieß eine Division des Chevauxlegers-Regiments Graf Wrbna, eine andere des Chevauxlegers-Regiments Baron Kreß und bei Marcali (Marczaly) das ganze Kürassier-Regiment Graf Hardegg zum Ban. Der Enthusiasmus des Korps äußerte sich aber in seiner höchsten Potenz, als in der Marschstation Sis-Fok der Ban das allerhöchste Handschreiben des Kaisers Ferdinand erhielt, mit welchem das über ihn die Enthebung von allen Ehren und Würden aussprechende Manifest vom 10. Juni für ungültig erklärt und ihm das volle Vertrauen seines Kaisers ausgesprochen wurde. Er wurde zum Oberbefehlshaber der ungarischen Truppen ernannt und erfuhr außerdem, dass abtrünnige ungarische Truppen auf Wien vorrückten, um dort die Revolution zu unterstützen.

Während Jelačić mit seinem Heere allmählich vorwärts drang, erhielt er von dem Erzherzog-Statthalter und Palatin Stephan aus Veszprém (Veszprim) die Nachricht von der Entschließung des Königs, vermöge welcher Graf Batthyány mit der Bildung eines neuen Ministeriums beauftragt wurde. Durch dasselbe würde der ungesetzliche Zustand in Ungarn beendigt und die Ordnung wieder hergestellt, der Ban solle daher seinen Marsch einstellen und zu einer Besprechung sich zum Palatin begeben.

Der Ban erklärte, er könne, so wie die Dinge zur Zeit stehen, seinen Zug nicht einstellen, er werde sich aber zur Besprechung in und um Szennes am Plattensee am folgenden Tage einfinden. Aber auch diese Besprechung kam nicht zu Stande. Der Ban sollte sich nämlich an Bord des Schiffes begeben, auf welchem der Erzherzog sich befand. Schon war alles zur Abfahrt bereit, als im Gefolge des Banus die Besorgnis entstand, auf dem Schiffe, welches den Palatin trug, habe das ungarische, von der revolutionären Regierung zusammengesetzte Gefolge des Erzherzogs ohne dessen Wissen einen Anschlag auf den Ban vor und wolle sich seiner bemächtigen; die Umgebung des Bans bat und beschwor ihn, sie nicht zu verlassen, und so wurde die Unterredung im entscheidenden Momente vereitelt.

Der Ban rückte nun mit seiner Armee nach Székesfehérvár (Stuhlweißenburg), von dort aber am 29. September wieder weiter vor. Bei Velence (Velencze) traf er auf den Feind, der dort in einer starken Stellung postiert war. Es kam zum ernsten Zusammenstoß, worauf sich die Ungarn in der Richtung gegen Pest-Ofen zurückgezogen. Auch erhielt jetzt Jelačić Nachricht von der entsetzlichen Ermordung des kaiserlichen Abgesandten Grafen Lamberg auf der Pester Brücke. Ein Schreiben an den Feldmarschall-Leutnant Moga, da die Rebellion ihre Maske gelüftet, sich von ihr loszusagen und den Weg der Ehre und Pflicht zu gehen, blieb erfolglos und der Ban rückte demnach unaufgehalten vor, bis er bei Pákozd (südwestlich von Budapest) wieder auf den Feind stieß.

Ein hartnäckiges mehrstündiges Gefecht endigte mit dem Abschlusse eines dreitägigen Waffenstillstandes, wozu der Ban durch die Nachricht der Waffenstreckung des Korps gedrängt wurde, welches Roth ihm zuführen sollte. Auch überzeugte er sich, dass er es mit einem an Zahl und Ausrüstung weit überlegenen Gegner zu tun habe, während seine Truppen durch die Requisitionen und den Marsch ermüdet, schlecht ausgerüstet, an Allem, selbst dem Nötigsten Mangel leidend, wenig geeignet waren, in einen entscheidenden Kampf geführt zu werden. Indessen lauteten die Nachrichten aus der Reichshauptstadt immer düsterer und bedrohlicher, und von einem Kampfe gegen die Ungarn absehend, beschloss Jelačić zunächst nach Wien zu marschieren.

Ermordung von Latour

Hätte Jelačić in seinem Entschluss noch einen Augenblick zweifeln können, so musste der letzte Zweifel schwinden, als ihm in Altenburg Kunde ward von Baillet-Latours Ermordung. Er nahm also den Waffenstillstand an und rückte sofort nach Wien, um sich dort mit den außerhalb der Stadt befindlichen Truppen zu verbinden. Eine Abteilung seines Korps, 14000 Mann stark, stellte er unter Befehl des Feldmarschall-Leutnants Theodorovich und sendete sie längs der steirischen Grenze zum Schutze Kroatiens zurück. Am 10. Oktober standen die Vorposten des Banus auf dem Laaer Berge bei Wien, am 12. erfolgte die Vereinigung mit den Truppen des Feldmarschall-Leutnants Grafen Auersperg, auch schlossen sich die in Bratislava (Pressburg) gestandene Brigade Karger, das Kürassier-Regiment Graf Wallmoden und Erzherzog Franz Joseph-Dragoner den Truppen des Banus an.

Am 15. Oktober wurde Fürst Windischgrätz zum Feldmarschall und Oberkommandanten sämtlicher Truppen diesseits des Isonzo ernannt und stießen zu denselben immer wieder neue aus Böhmen herbeigezogene Heeresabteilungen. Der Ban empfing nun alle weiteren Befehle von dem Fürsten Windischgrätz. Am 22. Oktober war die engere Zernierung Wiens beendet und das unter dem Banus stehende 1. Armeekorps war von Kaiser-Ebersdorf bis gegen Himberg aufgestellt, um einerseits die Angriffe der ungarischen Insurgenten abzuweisen, andererseits die Abschließung der St. Marxer Linie zu bewirken. Am 24., 25. und 26. Oktober fanden hartnäckige Gefechte im Augarten und Prater statt. Am 28. erfolgte der allgemeine Angriff auf Wien. Der Ban hatte jenen auf die Vorstädte Landstraße, Erdberg und Weißgerber auszuführen. Um 11 Uhr Vormittags hatte der Kampf begonnen, um 4 Uhr Nachmittags geendet. Die Division des Feldmarschall-Leutnants Hartlieb von Wallthor war im hartnäckigsten Kampfe, in welchem sie Schritt für Schritt den in verzweifelter Gegenwehr kämpfenden Wienern Terrain abnahm und 11 Barrikaden erstürmte, bis zum Münzhaus, der Veterinärschule, dem Schwarzenberg'schen Palais und der Heumarktkaserne vorgedrungen.

Kämpfe bei Wien

Mittlerweile hatte das Heer der ungarischen Insurgenten (Wiener Oktoberaufstand) am 28. die Leitha. am 29. die Fischa passiert, und am 30., nachdem gegen die vom Banus innegehabte Stellung bei Schwechat näher vorgerückt war, den Kampf mit heftigem Geschützfeuer eröffnete, der den Tag über dauerte. Erst gegen Abend konnte der Ban die Offensive ergreifen und da war es, als General Zeisberg durch seinen eben so kühnen als mit Umsicht ausgeführten Angriff den Gegner zurückwarf und in völlige Flucht jagte.

Am 31. Oktober wurde der Kampf gegen Wien, und zusätzlich die innere Stadt fortgesetzt und beendet. Der dreiwöchentliche Waffenstillstand, welcher der Einnahme Wiens folgte, wurde zur Ausrüstung und Organisierung der Armee benützt. Am 16. Dezember wurde der Feldzug gegen die Ungarn eröffnet. Am genannten Tage überschritt der Ban und sein Korps an zwei Punkten die ungarische Grenze, vertrieb den Feind aus seiner Stellung bei Parndorf (Parendorf) und zwang ihn großen Teils zum Rückzüge gegen die Sümpfe des Neusiedler Sees. Den Feind verfolgend, rückte die Armee, am 17. Dezember, gegen Sommerein vor, worauf der Ban selbst an der Spitze von 6 Eskadronen und einer Kavallerie-Batterie eine Rekognoszierung gegen Altenburg und Wieselburg vornahm und beide Städte stark vom Feinde besetzt fand. Dieser, eine Umgehung durch das Korps des Banus fürchtend, zog sich, ein heftiges Geschützfeuer eröffnend, rasch zurück und die Truppen des Banus besetzten beide Städte. Die gegen Raab, wo der Feind nunmehr stand, bereits am 25. begonnenen Operationen endeten am 27. mit der Einnahme Raabs, aus welcher eine Deputation dem Feldmarschall Windischgrätz die Schlüssel der Stadt überbrachte.

Indes schickte der Ban dem weichenden Gegner, der sich zum Schutze der Hauptstadt gegen dieselbe zurückzog, die Reiter-Brigade Ottinger nach, welche am 28. Morgens halb 6 Uhr bei Bábolna die 7 Bataillone und eine Batterie starke feindliche Nachhut erreichte, angriff und ihr eine vollkommene Niederlage beibrachte, 1 Fahne, 70 Offiziere und 700 Mann nebst Munition fielen in die Hände der Sieger. Während das Gros der Armee gerade auf Ofen-Pest marschierte, machte der Ban, der in Erfahrung gebracht, dass der Insurgentengeneral Perczel mit einem 8.000 Mann, 6—800 Reiter und 24 Geschütze starken Korps bei Mór stehe, eine Diversion, ging, sich an die Spitze der Avantgarde stellend, gegen Mór vor, traf in Sarkany auf feindliche Vorposten, welche bei dem beginnenden Angriffe sich langsam zurückzogen, worauf der Ban die ihm nachrückenden Brigaden Ottinger und Hartlieb erwartend, nach ihrer Ankunft zum Hauptangriffe schritt und dem Gegner eine furchtbare Niederlage beibrachte.

Das Schlachtfeld war von Toten bedeckt, außerdem fielen 6 Geschütze, 23 Offiziere und 2.000 Mann in die Hände der kaisertreuen Truppen. Noch kam es beim weiteren Vorrücken am 3. Jänner 1849 bei Tetény zu einem blutigen Zusammenstoß, welcher aber auch mit dem Rückzuge der Insurgenten endete. Am 4. Jänner befand sich die ganze Armee auf einem kleinen Raume zusammengedrängt, zwei Stunden vor Ofen aufgestellt; am 5. begann die Vorrückung gegen die Hauptstadt und noch am nämlichen Tage der Einmarsch in Pest-Ofen, der Feldmarschall Windischgrätz und ihm zur Seite der Ban an der Spitze des 1. Armeekorps.

Niederschlagung des Aufstandes

Nach der Einnahme der Hauptstadt trat ein längerer Stillstand in den Operationen der Armee ein. Die Insurgenten hatten sich in zwei Richtungen, in jener gegen Waitzen und in jener gegen Szolnok zurückgezogen. Nachdem die Operationen wieder aufgenommen und die Schlacht bei Kapolna am 26. und 27. Februar geschlagen worden, erhielt der Ban Befehl, mit dem ihm unterstehenden 1. Armeekorps in Eilmärschen nach Fenszaru zu marschieren. Sein Korps war bis dahin in Szolnok, Nagy-Kőrös, Abony, Czegled und Pest disloziert gewesen. Auf diesem Marsche wurde die Brigade Rastić, welche die Nachhut des Bans bildete, am 4. März von Klapka auf drei Seiten zugleich angegriffen. Der Bajonnetangriff der Otočaner entschied für die kaisertreuen Truppen den Sieg. 10 Geschütze, 20 Offiziere und 123 Mann nebst Munition fielen in die Hände der Sieger.

Dieser Kampf hatte eine Änderung der bisherigen Dispositionen zur Folge; statt nach Fenszaru, erhielt der Ban Befehl, gegen Gödöllő zu marschieren. Auf diesem Marsche traf er am 6. März Vormittags mit seinem Korps in Isaszég ein. Nach einer Rast von wenigen Stunden machte sich der Feind bemerkbar, der mit zwei von Klapka und Damianich befehligten Corps den Banus angriff. Die Insurgenten waren dem Ban an Stärke weit überlegen, aber der Ban leistete hartnäckigen Widerstand, wenn auch die Überlegenheit des Feindes und namentlich dessen starkes Geschützfeuer ihn nötigten, sich auf die hinter seiner Aufstellung gelegenen Berghöhen zurückzuziehen.

Weiteres Vorgehen gegen die Aufständischen

Indessen war der Feldmarschall Windischgrätz mit dem Hauptkorps angerückt, unterstützte den Ban und es kam zur mörderischen Schlacht, in welcher der Ort Isaszég in Flammen aufging. Das Resultat dieses Kampfes war ein Rückzug der Unseren, welche sich am 7. hinter dem Kakosbache vor Pest postierten. Ein Armeebefehl rief den Fürsten Windischgrätz, an dessen Feldherrntalente an maßgebender Stelle Zweifel aufgestiegen waren, an das kaiserliche Hoflager und in der zweiten Hälfte des Monats April übernahm Feldmarschall-Leutnant Welden den Oberbefehl. Der in der Zwischenzeit zum Feldzeugmeister beförderte Ban erhielt sofort den Oberbefehl der aus dem 1. Armeekorps und aus den an der unteren Donau zerstreut operierenden einzelnen Korps zu bildenden Südarmee. Dieses Korps zählte 15.800 Mann, 5.100 Reiter und 74 Geschütze und war nach vorher vereinbartem Operationsplan am 24. April längs der Donau nach Osijek (Essegg) abgerückt.

Auf diesem Marsche war des Bans nächste Aufgabe, den sich überall erhebenden Landsturm niederzuhalten; nach Pécs (Fünfkirchen), wo die Aufständischen die größte Tätigkeit entwickelten, entsendete er unter General Ottinger ein starkes Detachement und ließ die Schuldigen standrechtlich aburteilen. Die Nachrichten aus Kroatien machten indessen seine Anwesenheit in Zagreb (Agram) notwendig, welche jedoch nur von kurzer Dauer war. Es galt die Stimmung, welche durch gewaltige Bemühungen der Insurgenten und durch zahllose Emissäre aufgestachelt, umzuschlagen drohte, für die kaiserliche Sache in ihrer früheren Begeisterung zu erhalten und das Vertrauen allseitig zu beleben.

Indessen hatte man den Oberbefehl Welden abgenommen, Haynau übertragen und war durch die bisherigen Missgriffe der Oberbefehlshaber die österreichische Armee in eine solche Lage versetzt worden, dass von einem gemeinschaftlichen Operieren mit der Südarmee keine Rede sein und sich dieselbe vor der Hand nur in der Defensive halten konnte.

Im Süden des Reiches

Das Ban Jelačić Denkmal in Zagreb

In der zweiten Hälfte des Mai rückte der Ban von Osijek nach Vukovar, Illok, Srijemski Karlovci (Karlowitz), Tovarnik (Towarnik) und Ireg vor und bezog selbst das Hauptquartier in Ruma. Seine Lage war keine beneidenswerte; alle Ungeschicklichkeiten und Taktlosigkeiten der bisherigen Oberfeldherren, welche zuletzt Österreich nötigten, russische Hilfe ins Land zu rufen, wirkten wie auf anderen Seiten auch im Süden nach, wo er sich mit seinem Heere befand. Dasselbe litt überdies Mangel an Kleidung, Waffen und anderen Ausrüstungsgegenständen. Die Cholera wütete im Heere in Entsetzen erregender Weise.

Die Serben unter Theodorović waren durchaus nicht schlagfertig; überdies gewann der Gegner immer mehr Vorteile, er verstärkte Petrovaradin (Peterwardein), zog von allen Seiten Unterstützungen an sich und fand im insurgierten Lande, dessen Bevölkerung entweder heimlich oder offen zu ihm stand, Verpflegung die Hülle und Fülle. Der Banus, von aller Unterstützung weit entfernt, sich selbst überlassen, konnte nun nichts tun, als sich in der Defensive halten. Der Überfall, einer vor Peterwardein befindlichen Redoute, welcher glückte, zwei zurückgeschlagene Angriffe des Gegners auf das Plateau von Titl und ein abgeschlagener Ausfall aus der Festung Peterwardein nebst der übrigens nur sehr langsam bewerkstelligten Überschiffung der Truppen bei Slankamund waren die einzig bemerkenswerten Unternehmungen seines Korps bis Anfangs Juni.

Verpflegungsrücksichten, da die erschöpften Gegenden Slawoniens und Syrmiens nichts mehr zu leisten im Stande waren, veranlassten den Ban, seine, eine Verbindung mit der Hauptarmee bezweckende Vorrückung längs des Batscher (oder Franzens-) Kanals vorzunehmen und, die Linie von Sombor (Zombor) bis Földvár zu besetzen. Am 5. Juni begann der Marsch in dieser Richtung. Am 6. stand der linke Flügel bei Kaacs, das Zentrum (Reiterei und Geschützreserve) hinter dem Kaacser Walde und der äußerste rechte Flügel bei Josephsdorf. Gegen Kovil ward ein Detachement entsendet und Kničanin blieb zur Sicherung des Plateaus von Titl zurück. Der Gegner, davon in Kenntnis gesetzt, hatte keinen geringeren Plan, als das Corps in der Fronte, in Flanke und Rücken zugleich anzugreifen er rückte also in der Nacht vom 6. auf den 7. Juni von Novi Sad (Neusatz) gegen Kaacs, drängte die Vortruppen des Korps zurück und unternahm einen heftigen Angriff auf dessen rechten Flügel. Da brachen aus dem Kaacser Walde unsere Reiterkolonnen, die bis dahin versteckt waren und von dem Feinde gar nicht vermutet wurden, mit Ungestüm hervor, das Geschütz fuhr auf. ein mörderisches Feuer entwickelnd und der Feind, zuerst einen allgemeinen Rückzug antretend, wendete sich dann zu regelloser Flucht.

In der Nacht vom 11. zum 12. griff der Ban die vor Novi Sad liegenden Verschanzungen an, nahm sie nach heftigem Kampfe und zwang die Besatzung zum eiligsten Rückzuge in den Brückenkopf. Novi Sad selbst wurde bei diesem Kampfe in einen Trümmerhaufen verwandelt. Als nun der Ban Nachrichten erhielt, dass ein feindliches Corps bei O'Becse stehe und an der dortigen Schiffbrücke die Verschanzungen und Batterien an beiden Theißufern' beschütze, beschloss der Ban den Angriff dieses Corps und begann in der Nacht vom 24. auf dem 25. Juni bei Szent Tomas den Übergang über den Franzenskanal. Am 25. Morgens halb 8 Uhr stieß der Ban, welcher die Hauptkolonne führte, auf den Feind. Sogleich entspann sich ein hartnäckiger Kampf. Das wirksame Feuer seines Geschützes zwang den Gegner zum Rückzüge. Darauf rückte des Banus Heer in Sturmkolonnen vor und trieb den Gegner bei Bečej (ung. Óbecse oder O'Becse) über die Brücken, welche beide von den kaisertreuen Truppen sofort besetzt wurden.

Vereinigung von Südarmee und Hauptarmee

Noch hatte Mitte Juli das blutige Gefecht bei Hegyes Statt, wo sich der Feind, bedeutende Abteilungen auf seinen Flügeln an der Donau und Theiß vorschiebend, in ansehnlicher Stärke gesammelt hatte. Der Ban nahm seine Aufstellung bei Kisbér, entschlossen, so schwach er war, den weit überlegenen Gegner anzugreifen, dessen treffliche Dispositionen auch das Schlimmste besorgen ließen. Als sich der Kampf am 14. Juli entspann und die Batterien des Feindes ihr vernichtendes Feuer eröffneten, wurde bereits das erste Treffen seiner Aufstellung zum Wanken gebracht. Nun drängte der Feind auf des Banus rechten Flügel und schon begannen zwei erst neu organisierte Bataillone zu schwanken. In diesem Augenblicke drängender Gefahr stellte sich der Ban persönlich an die Spitze der Weichenden, redete sie in ihrer Muttersprache an, Stand zu halten und führte sie neuerdings dem Feinde entgegen, den er auf diesem Punkte bis Lovčenac (deut. Sekitsch, ung. Szeghegy) zurückwarf. Da indessen die Insurgenten sich immer mehr verstärkten und ihren wachsenden Massen länger Widerstand entgegen zu stellen unmöglich ward, war der Ban auf die Sicherung der Rückzugslinie bedacht und vollzog auch den Rückzug in bester Ordnung. Es hatten an diesem Tage von 3 Uhr Morgens bis Mittag auf der Seite des Banus 7.000 Mann mit 73 Geschützen einem Gegner von weit über 15.000 Mann mit 100 Geschützen den hartnäckigsten Widerstand geleistet. Mit diesem Kampf bei Hegyes schließt die Reihe der Ereignisse, in welchen der Ban mit der bis dahin bestandenen Südarmee aktiv mitgewirkt hatte.

Nach dem Siege, bei Temesvár suchte er seine Vereinigung mit der von Haynau befehligten Hauptarmee zu bewerkstelligen; eine Abteilung seines Korps zur Zernierung Petrovaradins (Peterwardein) zurücklaufend, trat er mit dem Reste seinen Marsch gegen Temesvár an. Nachdem mit der Waffenstreckung bei Villagos die Kriegsereignisse ein Ende genommen, wurde der Ban Ende August unmittelbar vom Schlachtfelde an das kaiserliche Hoflager nach Wien berufen und den Beratungen beigezogen, welche die Reorganisation von Kroatien, Slawonien und der Militärgrenze betrafen, über welche Länder er genaue Kenntnisse besaß und ein entscheidendes Wort dabei mitzusprechen in die Lage kam.

Wiederhergestellter Frieden

Nach wiederhergestelltem Frieden kehrte Jelačić in sein Vaterland zurück, welches seinen Sohn als den Erretter des Gesamtvaterlandes bei allen Anlässen feierte. Sein Herr und Kaiser belohnte den ritterlichen Krieger mit dem Kommandeurkreuze des Maria Theresien-Ordens, welches ihm in der 153. Promotion (vom 29. Juli 1849) verliehen wurde, mit dem militärischen Verdienstkreuze, dem Großkreuze des Leopold-Ordens, mit der Erhebung in den Grafenstand (24. April 1854), welcher nach seinem Tode durch kaiserliche Gnade auf seine beiden jüngeren Brüder Anton und Georg überging, durch Verleihung der geheimen Rats-, Kämmerer- und Inhaberswürde, welch' letztere er für 3 Regimenter, und zusätzlich für das Infanterie-Regiment Nr. 46 und 2 Banater Regimenter (das 10. und 11.) erhalten hatte. Den bisher angeführten Auszeichnungen hatten noch fremde Fürsten, als der Kaiser von Russland, die Könige von Hannover und Sachsen, der Herzog von Parma, ihre Dekorationen beigefügt. Nach der dem Bürgerkriege gefolgten ersten Organisation des Kaiserstaates kehrte der Ban als Gouverneur und kommandierender General in Kroatien, Slawonien und Dalmatien und Gouverneur von Rijeka (Fiume) nach Zagreb (Agram) zurück, wo er — von Zeit zu Zeit in Fragen der Politik an den kaiserlichen Hof berufen — bis an seinen Tod verblieb.

Dank Jelačićs Loyalität gegenüber dem Kaiser scheiterte die Revolution in Österreich und das Land fiel in den Neoabsolutismus zurück. Dadurch wurde er zu einer berüchtigten Figur für die Liberalen und Demokraten. In den frühen Regierungsjahren Franz Josephs ging der Scherz, bei Proklamationen mit „Wir, Franz Joseph“ heiße dieses „Wir“ in Wirklichkeit WJR und sei eine Abkürzung für "Windischgrätz, Jellačić, Radetzky" - den drei Feldherren, die an der Niederschlagung der Revolution 1848 am wesentlichsten beteiligt waren.

Der Ban hatte sich am 23. Juli 1850 mit Sophie, geborene Gräfin Stockau, vermählt, aus welcher Ehe jedoch keine Nachkommen vorhanden sind. Nach dem Kriege wendete der Ban seine Muße der Ordnung seiner in früheren Jahren geschriebenen Gedichte zu, welche ein warmes Gefühl für das Schöne beurkunden; sie sind in prachtvoller Ausstattung, mit dem Porträte des Bans geschmückt, unter dem einfachen Titel: „Gedichte“ (Wien 1851, Braumüller, mit 5 Stahlstichen und eingedruckten Holzschnitten, gr. 8°.) erschienen. Allgemein war die Trauer im Lande, als der Ban nach längerer Krankheit starb, die sich als eine Geistesstörung zu erkennen gab, deren sich immer heftiger wiederholende Anfälle einen tödlichen Ausgang nehmen mussten. Schon den folgenden Tag nach seinem Tode, am 21. Mai, fand die Einbalsamierung seiner Leiche Statt, die in einem zinnernen und hölzernen Sarge nach seinem eigenen Wunsche in der Kapelle zu Novi dvori (bei Zaprešić) beigesetzt wurde. Bis zum erfolgten Begräbnisse blieb das Theater in Zagreb geschlossen.

Jelačić blieb Banus von Kroatien, Dalmatien und Slawonien bis zu seinem Tod 1859. Die kroatischen Landesteile blieben weiterhin bis 1867 aus dem Königreich Ungarn ausgegliedert. Durch den Ausgleich des Hauses Habsburg mit Ungarn wurden dann aber die Interessen Kroatiens geopfert. Kroatien und Slawonien wurden wieder ungarisch.

Zur Charakteristik des Banus Josip Jelačić

Porträt von Ban Joseph Jelačić

Dieselbe ist von allen Parteien entworfen worden. Hier folgen die bemerkenswertesten, und jene, welche ein Bild seiner Persönlichkeit geben. Sein Porträt (in Worten) entwarf eine Feder zur Zeit seines Auftretens im Jahre 1848 in folgender Weise: „Jelačić ist von mittlerer Statur, stark und untersetzt; der Scheitel schon sehr entblößt, nur noch mit einem Kranze, von sonst gewiss sehr schönen schwarzen Haaren versehen. Hohe Stirne, starke Braunen, gebogene Nase, feiner Mund, sicher und fest geschlossen, aber beweglich und stets zur Rede bereit. Der Stempel des ganzen Gesichts hat etwas Südliches, ohne dessen Leidenschaftlichkeit, der Ausdruck ist jener der heiteren feinen Milde, der in sich selbst gegründeten Sicherheit. Die Stimme ist weich im gewöhnlichen Gespräche, und wird nur scharf im Affekt. Er spricht das Deutsche wie seine Muttersprache mit dem gewöhnlichen österreichischen Accent, aber doch so gemildert, wie man es bei den gebildeten Österreichern jetzt schon öfters bemerkt.

Seine Bildung ist eine ganz deutsche, er liebt die Sprache und die Literatur wie keine andere. Deutsch ist die Sprache, in welcher er sich am sichersten ausdrückt, in der er denkt und dichtet, in der er den Ausdruck zuerst sucht, wenn er etwas Ungewöhnliches in der eigenen Sprache sagen will. Hört man ihn aber Kroatisch oder Ungarisch, ja Italienisch reden, so hält man jede dieser Sprachen für die, welche er wohl am besten spricht.“

— Diese Schilderung seiner äußeren Erscheinung dürfte das Nachfolgende aus dem Munde seines ehemaligen Zimmerkameraden, der mit ihm sieben Jahre in einem Regimente gedient, ergänzen. „Jelačić (damals 44 Jahre alt) ist geistreich, energisch, durch und durch Soldat und durch und durch Mann. Im Wiener Theresianum erzogen, wurde er eigentlich für die Zivillaufbahn gebildet und er ist Jurist. Kroate von Geburt, Abkömmling von einer sehr in den Grenzländern verehrten Familie, seit Jahren in der Grenze dienend ist er mit den Bedürfnissen, Sympathien und Antipathien des dortigen Volkes genau bekannt und eben deshalb der Mann, den das Land braucht und sucht. Jelačić ist keineswegs ein „Haudegen“ wie er genannt worden, sondern vielmehr ein geist- und wiss-sprudelnder Gesellschafter und zugleich der fleißigste kenntnisreichste Beamte, ein wissenschaftlich strategisch gebildeter Offizier und tapferer Soldat, was er bewiesen hat. Er ist dabei Dichter und Schriftsteller und hat soviel von dem Staatsmanne, als dem Generale an sich und spricht Deutsch, Französisch, Italienisch, Griechisch, Lateinisch, Ungarisch und Slawisch. Bei ihm vereint sich Genie, Wissen, Erziehung und Bildung, und wenn seinem sonst so festen energischen Charakter etwas vorzuwerfen, so ist es eine fast zu weiche Gutherzigkeit“.

— Das politische Glaubensbekenntnis des Banus dürfte aus seinen eigenen Worten am klarsten hervortreten, um so mehr, da Jelačić zu jenen wenigen Männern zählt, die, wie man zu sagen pflegt, das Herz auf der Zunge haben. „Windischgrätz, bemerkte der Kroatengeneral bald nach der Einnahme Wiens, ist ein Aristokrat; er hasst alle Revolutionen aus inniger Überzeugung eben so gut, als aus Professionsrücksichten (dieses Wort sprach der Banus lächelnd). Die Frankfurter hat er schon in Prag abgekanzelt und mit Schulmeister Welcker machte er auch kein Federlesens. Den bußfertigen Revolutionären ist er überaus gram. Ein recht eingefleischter Revolutionsteufel fände bei ihm noch eher Gnade; die Extreme berühren sich.

Außer Aristokrat ist er noch militärischer Pedant . . . …… Anders steht es mit mir: Ich liebe die Freiheit; ihr Credo ist das meine. Der Wiener Versammlung hatte ich meine Freundschaft angeboten, sie hat aber dieselbe schimpflich zurückgewiesen, das duldet kein rechter Mann. Kroatien hat die Verträge des zwölften Jahrhunderts, die es mit Ungarn verbanden, mit gleichem Rechte als Deutschland die alte Bundesakte zerrissen. Die Wiener nahmen davon keine Kenntnis und wollten die, kroatischen Abgeordneten nicht in die so genannte „Constituante“ aufnehmen. Ich weiß wohl, dass sie es darum taten, weil sie das slawische Übergewicht in der Versammlung fürchten und nebenbei, weil sie die Magyaren für bessere Verbündete Deutschlands ansehen, als die slawischen Kroaten, welche den Russen näher stehen, oder stehen sollen. Als Kroate geht mich aber das nichts an. Ich sage, dass der Kaiser eben so gut König von Kroatien, als Erzherzog von Österreich, oder König von Illyrien ist. Im österreichischen Völkerverbande müssen alle gleiche Rechte haben. Ist es dann natürlicher, dass die Slawen das Schutzrecht über die Gesamtheit haben als die Deutschen, so muss es also geschehen. Ich darf die Rechte meines Volkes und meines Stammes nicht opfern, den deutschen Berechnungen zu gefallen. Das wussten die Minister …… recht gut, darum unterstützten sie heimlich die Feindseligkeit der Versammlung gegen mich, damit ich genötigt werde, mich ihrem Plane anzuschließen. Ich durchschaute das Doppelspiel, aber im Interesse »meines Landes musste ich mich darein fügen, mit den Feinden meiner Feinde gemeinschaftliche Sache zu machen.

Von der Wiener Versammlung war nichts zu hoffen, besonders nach den Vorfällen vom 6. Oktober. Latour war mein Freund, d. h. mein politischer Freund. Ich konnte nur gleichzeitig ihn rächen, Genugtuung für grobe Beleidigungen mir verschaffen und den Magyaren einen Hauptstützpunkt rauben. Ich wäre Verräter an meiner Sache, an der Sache Kroatiens und an mir selbst geworden, wenn ich nicht nach Wien gezogen wäre. Die schwarzrot-goldene Fahne musste in Wien zurückgeworfen werden, weil ein slawisches Österreich, dem auch Ungarn angehören muss, eine notwendige Folge der jetzigen Lage der Dinge ist. Die Kremsierer werden die kroatischen Abgeordneten wohl aufnehmen; wir haben jetzt persönliche Bekanntschaft gemacht. Die Tugend der deutschen Mädchen in Österreich kroatisiert sich auch schon (???); das gute Einverständnis ist erfolgt (?).

Was die Frankfurter beschließen oder nicht beschließen, kümmert uns wenig. Sehen Sie dort die österreichische Fahne auf dem Stephansturme? Das hat man auch nicht — wenigstens nicht offen — in Frankfurt beschlossen. Wenn Welcker aufrichtig wieder sagt, was Windischgrätz ihm darüber als ehrlicher Soldat zu erkennen gegeben hat, so müssen die Frankfurter bereits wissen, wie wir die Sache verstehen. Ich leugne nicht, dass ein großes Deutschland zu den Möglichkeiten gehöre, aber das leugne ich, das es jetzt ein solches wirklich gebe. Wir können und wollen nicht darauf warten; daher werden wir vor der Hand ein mächtiges slawisches Österreich erschaffen! Dabei wollen wir aber doch keineswegs den Frankfurter Redeübungsverein in seinen täglichen Unterhaltungen stören“.

Aus allen Äußerungen Jelačić's leuchtete die größte Verachtung für die Ränkemacher in Deutschland, Ungarn, Frankfurt u. s. w. hervor. Mit Achtung sprach er von seinen entschiedensten Feinden. „Man sei Aristokrat oder Demokrat, schloss er seine Rede, Feind oder Freund, aber man sei doch um Gotteswillen ganz, was man ist oder sein will.“

— Ein Zug aus seinem Soldatenleben charakterisiert ihn aber zugleich als Soldaten und Menschen. Sein Regiment — als die Aushebungen für den Krieg in Italien begannen — stand in Karlstadt zur Musterung bereit. Er war im Februar, die Kälte beißend und die Mannschaft harrte in Reihe und Glied vor der Wohnung des Generals der vorzunehmenden Revue. An zwei Stunden schon war das Regiment, seinen Oberst an der Spitze, in der strengsten Kälte dagestanden, der General saß Indes ruhig und bequem im Wohlgeheizten Zimmer und ließ die Mannschaft unnütz warten und frieren. Endlich riss dem Obersten Jelačić die Geduld und er befahl dem Regimente einzurücken. Nun erschien der General, ließ den Obersten mit harten Worten an, und berief sich auf seine Pflicht, die Musterung abzuhalten. „Euer Exzellenz, rief Jelačić, auch ich habe meine Pflichten, und kann nicht zugeben, dass dieses arme Volk um nichts und wieder nichts unter freiem Himmel friere. Wollen Euer Excellenz die Musterung wirklich abhalten, so lasse ich sofort das Regiment antreten“.

Wahlspruch

Wer’s recht meint meint, der versucht und prüft
Mit Gotteshilf' sein gutes Schwert,
Ist auch der Ausgang nicht verbrieft,
Das Wollen hat den Mann geehrt.

Ein anderer, den er auf dem Wappen führt, lautet: Što Bog dade i sreća junačka, d. i. Was Gott gibt und Soldatenglück.

Die Jelačić-Stiftung

Diese ist von dem k. k. Rechnungsoffizialen Paul Schulz aus gesammelten patriotischen Beiträgen gegründet, u. z. für invalide Grenzer aus den Feldzügen der Jahre 1848 und 1849 und ihre verwaisten Familien und wenn keine mehr vorhanden sind, für andere Grenzer von Verdienst und guter Conduite, aber stets mit besonderer Rücksicht auf die verheirateten Familienväter. Das Stammkapital beträgt dermalen 40.300 fl. CM. und 135 fl. WW. in Obligationen. Das Verleihungsrecht stand dem Banus Jelačić zu, so lange er lebte, nach seinem Tode und in Zukunft dem jeweiligen Ban oder Gouverneur von Kroatien. [Militär-Schematismus für 1859, S. 556.^]

Jelačić als Symbol für die Freiheitsbestrebungen der Kroaten

Der Jelačić-Platz im Jahre 1880

Ban Josip Jelačić ist für die Kroaten bis heute das Symbol für den Wunsch des kroatischen Volkes nach staatlicher Einheit, Unabhängigkeit und der Wahrung der nationalen Identität geblieben. In Österreich erinnert man sich eher an die Niederschlagung der Märzrevolution.

Am 1. Mai 1854 schlug der Zagreber Bürgermeister Janko Kaumauf vor, ein Denkmal für Ban Jelačić im Stadtzentrum zu errichten. Der Stadtrat stimmte diesem Vorschlag zu und bereits im Februar 1855 wurde begonnen, Spenden von Bürgern aus ganz Kroatien für das Denkmal zu sammeln. 1864 wurde das Denkmal schließlich in der Wiener Gießerei des Anton Dominik Fernkorn fertiggestellt und am 17. Dezember 1866 feierlich eingeweiht.

Man setzte es im Zentrum von Zagreb mahnend Richtung Ungarn, und der Platz bekam den Namen Jelačić-Platz (Trg Bana Josipa Jelačića). Dieses Denkmal - nach dem Zweiten Weltkrieg von den jugoslawischen Kommunisten entfernt - wurde nach dem demokratischen Umbruch 1990 wieder an seinen Ort zurückgestellt (das Denkmal ist nun gen Süden ausgerichtet) und auch der zwischenzeitlich umbenannte Platz wurde rückbenannt.

Auf der 20 Kuna Banknote befindet sich das Bild von Banus Josip Jelačić.

Anmerkungen

Biographien und Biographisches

Hirtenfeld (J.), Ban Jelačić. Biographische Skizze (Wien 1861. Geitler. Gr. 8°.). — Pejaković (Stephan), Aktenstücke zur Geschickte des kroatisch-slawonischen Landtages und der nationalen Bewegung vom Jahre 1848. Mit einem Anhange, enthaltend: die wichtigsten Landtags-Akten vom Jahre 186l u. s. w. (Wien 1, Mechitaristen, gr. 8°.). — Le généralfeldzeugmestre baron Jellachich de Busin, ban de Croatie, d’Esclavonie et de Dalmatie (Paris 1852, 4°.) — Österreichischer Courier (allgemeine Theater-Zeitung), herausg. von Ad. Bäuerle (Wien, gr. 4°.) XLI Jahrg. (1848), Nr. 233, S. 938; Nr 267, S. 1074; Nr. 287—292: „Biographie". — Österreichischer Soldatenfreund, herausg. von J. Hirtenfeld (Wien, 4°.) I. Jahrg. (1848), Nr. 24. — Leptir za godinu 1860. Izdao Ljudevit Vukotinović (Agram 1860, Dr. Lj. Gaj, 12°.) p. VII-XLII. — Rittersberg, Kapesní slovníček, d.i. Kleines Conversations-Lexikon (Prag 1850, 12°) Theil I, S. 809—870. — Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 1420 u. 1752. — Österreichisches Militär-Konversations-Lexikon (Wien 1850 u. f., gr. 8°.) Bd. III, S. 312. — Männer der Zeit. Biographisches Lexikon der Gegenwart (Leipzig 1859, C. B. Lorck, 4°.) I. Serie, S. 325. [In diesem Artikel heißt es: Jelačić kam in die Theresianische Militär-Akademie; soll heißen: in das Theresianum, wo der Ban eine Ausbildung für den Civilstaatsdienst erhielt und nach deren Beendung erst trat er in ein Cavallerie-Regiment ein.] — Magazin für die Literatur des Auslandes, herausg. von Lehmann (Berlin, kl. Fol.) 1848, Nr. 127: „Jellachich der Kroatenhäuptling“; Nr. 129—131: „Kossuth und Jellachich“. [Aus der „Revue des deux mondes“ übersetzter Artikel des Herrn E. von Langsdorff.] — (Steger, Fr. Dr.), Ergänzungs-Conversations-Lexikon (Ergänzungsblätter) (Leipzig und Meißen, gr. 8°.) Bd. IV, S. 87. — Zur Geschichte des ungarischen Freiheitskampfes (Leipzig 1851, Arnold'sche Buchhandlung, 8°.) Bd. II, S. 27, 45. — Die Gegenwart. Eine encyklopädische Darstellung der neuesten Zeitereignisse für alle Stände (Leipzig 1848 u. f., 2er. 8°.) Bd. I, S. 499. — Didaskalia. Blätter für Geist, Gemüt und Publicität (Frankfurt a. M. 4°.) 1848, Nr. 278 [aus Steiermark 20. September]; 1859, Nr. 147 u. 148. — Luna. Belletristisches Beiblatt zur Agramer Zeitung, 185l, Nr. 7—1l.: „Erinnerungen aus dem Feldzuge in Ungarn. Von einen, k. k. Offizier" betrifft ausschließlich den Ban Jelačić). — Strack (Joseph), Die Generale der österreichischen Armee (Wien 1850. Jos. Reck, fl. 8°.) S. 324—364. — Freiherr von Jellachich, Banus von Kroatien. Kurze und wahrhafte Lebensbeschreibung dieses interessanten Mannes (Wien, im Oktober 1848 gedruckt bei Franz Edlen von Schmid, kl. Fol. [höchst seltenes Flugblatt]. — Manifest, unterzeichnet: Jelaćić, Ban (Datum des Druckers: Wien im September 1848, gedruckt bei Carl Gerold, Imp. Folio) [höchst seltenes und interessantes Actenstück]. — Kantzer's Album (Aachen 1848, kl. 4°.) S. 359: „Jellachich als Dichter“. — Vehse Österreichs Hof und Adel (Hamburg, Campe 8°.) Bd. XI, S. 58, 60. — Der Demokrat (vorm. Wanderer) (Wiener Journal, 4°.) 1848, Nr. 220. — Austria. Österreichischer Universal-Kalender (Wien, Klang. gr. 8°.) X. Jahrgang (1849), S. 384, 354. — Allgemeine Modenzeitung, herausg. von Diezmann (Leipzig, Baumgärtner, 4°.) 1848, S. 199. — Die Geißel. Tageblatt aller Tageblätter. Redigirt von J. F. Böhringer (Wien, 4°.) 1848, Nr. 68 und 78. — Pannonia. Beiblatt zur Preßburger Zeitung, 1848, Nr. 19 „Jellachich als König der Kroaten“. — Blaze de Bury (Henry), Souvenirs et récits des campagnes de l’Autriche — Balleydier (Alph.), Histoire de la guerre de Hongrie. — Nouvelle Biographie générale… publiée par MM. Firmin Didot frère, sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris, 8°.) Tome XXVI, p. 646. — Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és leszármazási táblakkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pest 1859, Mor. Ráth, 8°.) Bd. V, S. 33ö [ein in Vergleich zu anderen Artikeln dieses Werkes höchst oberflächliches Machwerk]. — Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (Gotha, Perthes, 32°.) V. Jahrg. (l853), S. 284. — Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser (Gotha, Perthes, 32°.) Jahrg. 1858, S. 364; Jahrg. 1860, S. 382; S. 382; Jahrg. 1862, S. 382. — Die Jellacsichiade. Heldengedicht in 5 Gesängen (Leipzig 1850, Heil u. Lomp., 15°.) [der Verfasser, dieses unsaubern Gedichtes wird in den Kreisen der Wiener Schriftsteller vermutet].

Porträte

1) F. Randel sc. (Leipzig. L. Rocca, Fol.). Kniestück. — 2) Stahlstich im Taschenbuche der freiherrlichen Häuser, 4°. — 3) Gez. von Mirovich, lith. Von C. Kaiser (Wien, Paterno, Fol. U. 4°.). — 4) Gez. und lithogr. von Lanzedelli (Wien, Paterno, kl. Fol.). — 5) Gez. von Th. Heinrich, lith. von Stohe (Agram, Supan, gr. Fol.), Tondruck. — 6) Nach Heicke (Wien, Neumann, gr. Fol., auch 4°.), zu Pferde. — 7) Lithogr. von Kriehuber (Wien, Neumann, gr. Fol.). — 8) Mit der Unterschrift: Grof Josip Jelacić, ban hrvatski i slawonski (Litografijski zavod Jul. Hähne u Zagrebu, 4°.) — 9) Holzschn. v. H. Rückling, Kniest., unten mit dem Facsimile seiner Devise und seines Namens.


Denkmünze

Avers: Das Porträt des Banus en face in Husaren-Uniform und Mantel. Umschrift: Joseph Freiherr von Jellachich, Banus von Kroatien. Geboren d. 16. Oktober 1801. Revers: In freier Bewegung erhebt sich kühn der österreichische Doppeladler, die Nattern des Aufruhrs mit seinen kräftigen Fängen erdrückend und im Begriffe, solche gegen eine Felsenspitze zu schleudern. Im Hintergrunde erblickt man die Prospekte von Wien und Ofen und Pest, bezüglich der Ermordung der beiden unglücklichen Grafen Latour und Lamberg, Über dem Doppeladler schwebt, von einer Sonnenglorie umgeben, die Kaiserkrone Österreichs. Umschrift: Für Kaiser, Gesetz und Gleichberechtigung der Nationalitäten. Ich besitze ein Exemplar von Zink. Diese Medaille, wie noch mehrere andere in eine Suite gehörige, auf den Kaiser Franz Joseph I., den Erzherzog Johann, Haynau , Radetzky, Schlik, Windischgrätz, auf die Verfassung Österreichs, auf den deutschen Bund im Jahre 1848 sind, mit Ausnahme jener auf Windischgrätz , von August Neuß, Graveur in Augsburg, und die letzte auf den deutschen Bund von J. J. Neuß, k. k. Hofgraveur, gleichfalls in Augsburg, und wohl des Vorigen Vater, verfertigt. Die Medaille auf den Fürsten Windischgrätz ist von dem Augsburger Graveur Drentwett.

Weblinks


Vorlage:Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich

Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890