Joseph Ulbrich
Joseph Ulbrich (* 23. Oktober 1843 in Eger, Böhmen; † 20. August 1910 in Prag) war ein österreichischer Rechtswissenschaftler auf dem Fachgebiet Öffentliches Recht.
Leben
Zunächst im Justiz- und Verwaltungsdienst Österreich-Ungarns beschäftigt, habilitierte Ulbrich sich 1875 an der noch ungeteilten Karls-Universität. Seit 1879 Extraordinarius, wurde er 1884 Lehrstuhlinhaber an der ausgegliederten deutschen Karl-Ferdinands-Universität.[1] Von 1897 bis 1899 war er zweimal ihr Rektor.[2] Die erste Rektoratsrede am 10. November 1897 befasste sich mit dem Verwaltungsrecht im Rechts- und Culturstaate der Gegenwart.[3] Über das Staatsrecht schrieb er:[4]
„Eine wissenschaftliche Darstellung des Staatsrechtes darf nicht ein trübes Gemenge philosophischer, historischer, statistischer Notizen sein; sie muß vielmehr in strenger Systematik ihren Stoff juristisch behandeln.“
Er starb mit 67 Jahren.
Schriften
- Über öffentliche Rechte und Verwaltungsgerichtsbarkeit mit Rücksicht auf die Einrichtung eines Verwaltungsgerichtshofes in Österreich, 1875. GoogleBooks
- Der Entwurf der neuen Gewerbeordnung, 1878. GoogleBooks
- Lehrbuch des österreichischen Staatsrechts für den akademischen Gebrauch und die Bedürfnisse der Praxis. Berlin 1883. GoogleBooks
- Über Credit- und Bankwesen, 1884. GoogleBooks
- Thierquälerei und Thierschutz, 1892. GoogleBooks
- Das Staatsrecht der österreichisch-ungarischen Monarchie, in: Handbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart. Tübingen 1884, 3. Aufl. 1904
- Lehrbuch des österreichischen Verwaltungsrechts. Wien 1904
- mit Ernst Mischler (Jurist): Österreichisches Staatswörterbuch, 3 Bde.. Wien 1894–1897; 2. Aufl. 1904
- Handbuch des gesamten österreichischen Öffentlichen Rechtes, Bd. 1, 1895. GoogleBooks
- Handbuch der österreichischen polithischen Verwaltung für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder, Bd. 2, 1890. GoogleBooks
- Das österreichische Staatsrecht, 1904. GoogleBooks
Einzelnachweise
- ↑ Ulbrich. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 19: Sternberg–Vector. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1909, S. 878 (zeno.org).
- ↑ Rektoratsreden (HKM)
- ↑ Google Books
- ↑ Erich Voegelin: Der autoritäre Staat (1936/1997)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Ulbrich, Joseph |
ALTERNATIVNAMEN | Ulbrich, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | böhmisch-österreichischer Staatsrechtler |
GEBURTSDATUM | 23. Oktober 1843 |
GEBURTSORT | Eger, Böhmen |
STERBEDATUM | 20. August 1910 |
STERBEORT | Prag |