Julia Hummer

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Julia Hummer mit Too Many Boys im Heidelberger Karlstorbahnhof, Mai 2005

Julia Hummer (* 24. April 1980 in Hagen) ist eine deutsche Filmschauspielerin und Sänger-Songschreiberin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre Kindheit und Jugend verbrachte Julia Hummer, die Jüngste von fünf Geschwistern, in Norddeutschland und der Schweiz. Mit 17 Jahren brach sie in der elften Klasse die Schule ab und wurde auf einer Straße in Hamburg von dem Fotografen Daniel Josefsohn entdeckt. Ihr Bild kam auf die Titelseite des Jetzt-Magazins der Süddeutschen Zeitung. Nachdem sie von Regisseur Sebastian Schipper in Hamburg nach diesem Titelbild erkannt worden war, engagierte er sie 1998 für seinen Debütfilm Absolute Giganten. Eine Schauspielschule hat sie nie besucht.

Ihr Auftritt in Absolute Giganten brachte Hummer größere Aufmerksamkeit ein. Anschließend spielte sie in einer Reihe von deutschen Filmen mit und war unter anderem in einer Nebenrolle im Episodenfilm Stadt als Beute sowie in einer Hauptrolle in Gespenster von Christian Petzold zu sehen, der auch am Wettbewerb auf der Berlinale 2005 teilnahm. Anschließend fuhr sie ihre Filmpräsenz zurück, um sich auf ihre musikalische Karriere zu konzentrieren, die sie im Jahr 2002 begonnen hatte. Im Rückblick äußerte Hummer im Jahr 2019, dass der frühe Filmruhm sie „überrannt“ hätte und sie deshalb länger Abstand vom Filmgeschäft genommen hätte.[1]

Julia Hummer singt, spielt akustische Gitarre und Mundharmonika und schreibt (englischsprachige) Stücke; ihren Stil bezeichnet sie als „Folk-Pop“. „Sgt. Hummer“ hieß ihre erste Band. In Northern Star unter der Regie von Felix Randau war sie als Musikerin zu sehen und zu hören; während des Abspanns läuft ein Stück aus dieser Phase. Aus der Besetzung blieb nur Christopher „Krite“ Uhe übrig, mit dem sie ihr Debütalbum Downtown Cocoluccia aufnahm und, von weiteren Musikern verstärkt, unter dem Namen Julia Hummer & Too Many Boys Konzerte gab. Von dieser Gruppe hat sie sich inzwischen jedoch wieder getrennt, um als Solokünstlerin Lieder aufzunehmen.

Nach 2005 erfolgten noch vereinzelte Film- und Fernsehauftritte, daneben ist sie aber mit ihrer Stimme noch in vielen Hörspiel- und Hörbuchproduktionen zu hören. Im Jahr 2007 traten Julia Hummer und andere Prominente in Werbespots für die GEZ auf, in denen die Bevölkerung dazu aufgerufen wird Rundfunkgebühren zu zahlen. 2010 übernahm sie unter der Regie von Olivier Assayas in Carlos – Der Schakal die Rolle der Terroristin Gabriele Kröcher-Tiedemann alias „Nada“. Im Jahr 2017 erlitt die langjährige begeisterte Skateboard-Sportlerin einen schweren Sportunfall. Das mehrfach gebrochene Fußgelenk konnte erst nach einigen Operationen und insgesamt anderthalb Jahren Auszeit funktionstüchtig wiederhergestellt werden.[2] 2019 erklärte sie, sich in Zukunft wieder verstärkt der Schauspielerei widmen zu wollen.[3]

Julia Hummer ist Mutter eines Sohnes und lebt wieder in Hamburg, nachdem sie zuvor einige Jahre in Berlin lebte.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörbücher und Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julia Hummer mit Too Many Boys im Café Trauma in Marburg, 16. Dezember 2005

Julia Hummer:

  • Boxy, Where Are the Spangles? / Bowling in Woodstock (7″-Single, Earsugar Jukebox, 2004)
  • Oh Lord! #1 / Oh Lord! #2 (7″-Single, Strange Ways Records, 2006)

Julia Hummer and Too Many Boys:

  • Our Empire Is / Too Many Boys (7″-Single, Strange Ways Records, 2005)
  • Downtown Cocoluccia (Album-CD/LP, Strange Ways Records, 2005)
  • Katharina (Katharina / Boxy, Where Are the Spangles? / I Want More (Demo)) (Maxi-CD, Strange Ways Records, 2005)

Schneider TM / Paul Plamper und die Gefangenen feat. Julia Hummer:

  • Release (Doppel-CD, Hörspiel, Videos und Songs, Lieblingslied Records, 2004) (Julia Hummer steuert den Refrain auf Lüge vs. Wahrheit bei)

Schneider TM:

  • Škoda Mluvit (CD, Rough Trade, 2006) (u. a. mit Erlend Øye und Julia Hummer als Gästen)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 194 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Julia Hummer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schauspielerin Julia Hummer - "Ich bin vom frühen Ruhm überrannt worden". Abgerufen am 24. April 2021 (deutsch).
  2. Schauspielerin Julia Hummer Im Gespräch, Deutschlandfunk Kultur, erschienen und abgerufen 16. April 2019
  3. Schauspielerin Julia Hummer - "Ich bin vom frühen Ruhm überrannt worden". Abgerufen am 24. April 2021 (deutsch).