Julie Pomagalski

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Julie Pomagalski
Nation Frankreich Frankreich
Geburtstag 10. Oktober 1980
Geburtsort Saint-JoriozFrankreich Frankreich
Größe 161 cm
Gewicht 60 kg
Sterbedatum 23. März 2021
Sterbeort AndermattSchweiz Schweiz
Karriere
Verein Ski Club Vallée Méribel
Nationalkader seit 1997
Karriereende 2007
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Snowboard-Weltmeisterschaften
Gold 1999 Berchtesgaden Snowboardcross
Silber 2003 Kreischberg Parallelriesenslalom
 Snowboard-Juniorenweltmeisterschaften
Gold 1998 Chamrousse Riesenslalom
Gold 2000 Berchtesgaden Parallelriesenslalom
Bronze 2000 Berchtesgaden Parallelslalom
Französische MeisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Gold 1998 Alpe d'Huez Snowboardcross
Bronze 1998 Alpe d'Huez Riesenslalom
Gold 2006 Isola 2000 Parallelriesenslalom
Platzierungen
FIS-Logo Weltcup
 Debüt im Weltcup 13. November 1997
 Weltcupsiege 09
 Gesamtweltcup 01. (2003/04)
 Parallel-Weltcup 02. (2005/06)
 Snowboardcross-Weltcup 02. (2003/04)
 PGS-Weltcup 05. (2001/02)
 GS-Weltcup 04. (2001/02)
 PSL-Weltcup 14. (2000/01)
 SL-Weltcup 38. (1998/99)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Parallel 7 8 8
 Sonst. Renndisziplinen 0 1 0
 Snowboardcross 2 9 0
 

Julie Pomagalski (* 10. Oktober 1980 in Saint-Jorioz; † 23. März 2021 in Andermatt, Schweiz) war eine französische Snowboarderin. Ihr größter Erfolg war die Goldmedaille bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 1999 im Snowboardcross.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge im Weltcup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr internationales Debüt feierte Pomagalski beim Snowboard-Weltcup am 13. November 1997 in Tignes und erreichte dort den 46. Platz. Bei den Snowboard-Juniorenweltmeisterschaften 1998 in Chamrousse gewann sie den Titel im Riesenslalom.[1] Bei den französischen Meisterschaften 1998 in L’Alpe d’Huez gewann Pomagalski neben dem Titel im Snowboardcross[2] auch Bronze im Riesenslalom.[3] Zur Saison 1998/99 konnte sie ihre Leistungen im Weltcup stetig steigern, Platzierungen unter den besten zehn blieben jedoch aus.

Erster Weltmeistertitel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 1999 in Berchtesgaden wurde sie Weltmeisterin im Snowboardcross.[4] Beim Weltcup in Grächen verpasste sie als Vierte nur knapp ihr erstes Podium. Bei den Snowboard-Juniorenweltmeisterschaften 1999 auf der Seiser Alm landete sie im Parallelriesenslalom auf Rang sechs.[5]

Kurz nach Beginn der Weltcup-Saison 1999/2000 gelang ihr in Zell am See als Zweite im Snowboardcross ihr erstes Weltcup-Podium. Bei den Snowboard-Juniorenweltmeisterschaften 2000 in Berchtesgaden gewann sie neben dem Titel im Parallelriesenslalom[6] auch Bronze im Parallelslalom.[7] Ende Februar erreichte Pomagalski in der japanischen Shiga-Hochebene als Vierte im Riesenslalom erneut ein Top-Resultat. Auch im Snowboardcross in Park City wurde sie Vierte, bevor sie zwei Tage später Zweite im Riesenslalom wurde. Bis zum Saisonende konnte sie keine Top-Platzierungen mehr erreichen. Auch bei den Französischen Meisterschaften 2000 verpasste sie als Fünfte und Sechste eine Verteidigung ihres Titels. Trotz des Leistungseinbruchs zum Saisonende erreichte sie am Ende Rang acht der Weltcup-Gesamtwertung.

In die Weltcup-Saison 2000/2001 startete Pomagalski erst im Januar 2001. Nach nur wenigen Wettbewerben war sie zurück in der Weltspitze und erreichte in Morzine Rang zwei. Bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 2001 in Madonna di Campiglio konnte sie an die Leistung von Berchtesgaden 1999 jedoch noch nicht wieder anknüpfen und erreichte in allen drei Disziplinen, in denen sie antrat nur mittelmäßige Platzierungen.

Erster Weltcupsieg & Olympia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 24. Februar 2001 gelang Pomagalski der erste Weltcup-Sieg beim Parallelriesenslalom in Asahikawa. Trotz dieses Erfolges reichte es am Ende der Saison nur zu Rang 21 der Weltcup-Gesamtwertung. In die Saison 2001/02 startete sie erfolgreich mit Rang vier in Valle Nevado. Im Dezember stand sie als Zweite in Whistler wieder auf dem Podium und gewann wenige Tage später am Mt. St. Anne ihren zweiten Weltcup. Nachdem Pomagalski als Zweite in Kreischberg erneut auf dem Podest stand, nahm sie an den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City teil und erreichte im Parallelriesenslalom Rang sechs.[8] Nach den Spielen gelangen ihr im Weltcup bis zum Saisonende noch zwei Podestplätze in Ruka und Tandådalen. Mit diesen belegte Pomagalski am Ende Rang vier in der Weltcup-Gesamtwertung. Ebenfalls Vierte wurde sie in der Riesenslalom-Disziplinenwertung.

Bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 2003 in Kreischberg gewann Pomagalski im Parallelriesenslalom die Silbermedaille. Im Parallelslalom wurde sie Zehnte. Kurze Zeit später gewann sie zwei Vorbereitungswettbewerbe für die Winter-Universiade 2003. Am 25. Januar 2003 stand sie im Snowboardcross von Berchtesgaden erneut als Zweite auf dem Podest. Im Februar gewann sie den Weltcup in Maribor. In der Weltcup-Gesamtwertung lag sie nach weiteren Podestplätzen auf Rang sechs.

Weltcup-Gesamtsieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Saison 2003/04 erreichte Pomagalski bis auf einen Wettbewerb in allen Weltcups eine Platzierung unter den besten zehn. In Alpe d'Huez, Le Grand-Bornand, Sapporo und Bardonecchia gewann sie die Wettbewerbe deutlich. Am Ende stand sie erstmals ganz oben in der Weltcup-Gesamtwertung. In den Disziplinenwertungen erreichte sie ebenfalls Podestplatzierungen, so Rang zwei im Snowboardcross und Rang drei in der Parallelwertung. In der Saison 2004/05 konnte Pomagalski nicht an den Erfolg anknüpfen und verpasste in allen Saisonwettbewerben einen Sieg. Bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 2005 in Whistler erreichte sie zwar Top-10-Platzierungen jedoch keine Medaille. So landete sie im Snowboardcross nur auf Rang acht, im Parallelriesenslalom Rang neun und im Parallelslalom Rang fünf. Auch bei den Französischen Meisterschaften 2005 in Alpe d'Huez konnte sie an ihre Vorleistungen nicht anknüpfen und verpasste erneut Medaillen.

Zur Saison 2005/06 konnte Pomagalski bereits im dritten Saisonrennen in Landgraaf wieder einen Weltcup gewinnen. Auch beim Snowboardcross in Whistler war sie erneut erfolgreich. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin erreichte sie im Snowboardcross Rang 23[9] und im Parallelriesenslalom wie bereits 2002 erneut Rang sechs.[10] Im März 2006 gelang ihr in Lake Placid erneut ein Weltcup-Sieg. Die Saison beendete Pomagalski auf Rang zwei der Weltcup-Gesamtwertung.

Bei den Französischen Meisterschaften 2006 in Isola 2000 gewann sie erneut den Titel im Parallelriesenslalom. Die Saison 2006/07 startete für Pomagalski wechselhaft. In Bad Gastein erreichte sie im Dezember als Dritte wieder einen Podestplatz. Bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 2007 in Arosa wurde sie nach einem sechsten Rang im Snowboardcross und Rang acht im Parallelriesenslalom 21. im Parallelslalom.

Nachdem sie bis zum Saisonende keine konstant guten Leistungen mehr erreichen konnte, beendete sie ihre aktive Karriere.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelweltcupsiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Wettbewerb
1. 24. Februar 2001 Japan Asahikawa Parallelriesenslalom
2. 14. Dezember 2001 Kanada Mont Sainte-Anne Parallelriesenslalom
3. 8. Februar 2003 Slowenien Maribor Parallelriesenslalom
4. 11. Januar 2004 Frankreich L’Alpe d’Huez Parallelriesenslalom
5. 21. Februar 2004 Japan Sapporo Parallelslalom
6. 11. März 2004 Italien Bardonecchia Snowboardcross
7. 7. Oktober 2005 Niederlande Landgraaf Parallelslalom
8. 8. Dezember 2005 Kanada Whistler Snowboardcross
9. 9. März 2006 Vereinigte Staaten Lake Placid Parallelriesenslalom

Außerhalb des Sports[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julie Pomagalski war die Enkelin von Jean Pomagalski, dem Gründer des Seilbahnbauers Pomagalski und Konstrukteur eines der ersten modernen Skilifte.[11]

Nachdem Pomagalski bereits während ihrer sportlichen Karriere von 2003 bis 2007 an der Management-Schule Ecole de Management de Lyon (EM Lyon) in Lyon studiert und diese mit dem Master of Science abgeschlossen hatte, arbeitete sie 2012 im Marketing des Tourismusbüros in Méribel, MDP Consulting, sowie ab 2013 bei Les Bonnes Etoiles, einer Beratungsfirma, die sich schwerpunktmäßig mit der Entwicklung von Tourismusregionen beschäftigt.[12]

Sie betrieb Skischule und Skiverleih Prosneige in Méribel.[11]

Pomagalski war Mitglied des Lenkungsausschusses der französischen Ski-Föderation Fédération française de ski (FFS) und als Mitglied der AISF (Association des Internationaux du Ski Français) Vertreterin der Athleten.[13]

Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im März 2021 starb sie 40-jährig zusammen mit dem Bergführer Bruno Putelli, als drei von vier Freeridern im freien Gelände am Gemsstock in der Schweiz von einer durch den Abriss eines Schneebrettes entstandenen Lawine erfasst und die beiden verschüttet wurden.[14][15][13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. FIS Junior World Championships 1998 Ladies' Giant Slalom. FIS-Ski.com, abgerufen am 11. August 2013 (englisch).
  2. National Championships 1998 Ladies' Snowboardcross. FIS-Ski.com, abgerufen am 11. August 2013 (englisch).
  3. National Championships 1998 Ladies' Giant Slalom. FIS-Ski.com, abgerufen am 11. August 2013 (englisch).
  4. World Snowboard Championships 1999 Ladies' Snowboardcross. FIS-Ski.com, abgerufen am 11. August 2013 (englisch).
  5. FIS Junior World Championships 1999 Ladies' Parallel GS. FIS-Ski.com, abgerufen am 11. August 2013 (englisch).
  6. FIS Junior World Championships 2000 Ladies' Parallel GS. FIS-Ski.com, abgerufen am 11. August 2013 (englisch).
  7. FIS Junior World Championships 2000 Ladies' Parallel Slalom. FIS-Ski.com, abgerufen am 11. August 2013 (englisch).
  8. Snowboarding at the 2002 Salt Lake City Winter Games: Women's Parallel Giant Slalom. Sports-Reference.com, archiviert vom Original am 4. November 2012; abgerufen am 11. August 2013 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sports-reference.com
  9. Snowboarding at the 2006 Torino Winter Games: Women's Boardercross. Sports-Reference.com, archiviert vom Original am 14. November 2012; abgerufen am 11. August 2013 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sports-reference.com
  10. Snowboarding at the 2006 Torino Winter Games: Women's Parallel Giant Slalom. Sports-Reference.com, archiviert vom Original am 14. November 2012; abgerufen am 11. August 2013 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sports-reference.com
  11. a b Sarah Barrell: France: Merry Méribel, nationalgeographic.co.uk, 26. Oktober 2017
  12. Julie Pomagalski, LinkedIn
  13. a b In Schweizer Alpen verschüttet Snowboard-Weltmeisterin stirbt durch Lawine, n-tv.de, 24. März 2021
  14. Nachruf, olympicchannel.com, 23. März 2024
  15. Décès de Julie Pomagalski, ffs.fr, 24. März 2021