Julius Fürst (Orientalist)

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Julius Fürst, (* 12. Mai 1805 in Gmina Żerków, Posen; † 9. Februar 1873 in Leipzig) war ein deutscher Orientalist.

Fürst studierte in Berlin (bei Hegel), Breslau und Halle (bei Gesenius). Er wurde ein anerkannter Gelehrter für semitische Sprachen sowie ein Vertreter der Haskala. Sein Forschungsfeld umfasste im wesentlichen semitische Linguistik und Literatur sowie Geschichte des Vorderen Orients. Für Leopold Zunz' Bibelausgabe übersetzte er 1838 die Bücher Daniel und Esra. Aufgrund seiner hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen erhielt er 1857 einen Ruf an die Universität Leipzig, wo er zunächst Dozent war und 1864 als erster Jude zum Professor ernannt wurde. Er leitete dort die Abteilung für Orientalische Sprachen und Literatur von 1864–1873 und verfasste während dieser Zeit zahlreiche Veröffentlichungen. Bekannt wurde er auch als Herausgeber der Zeitschrift „Der Orient“ ("Der Orient. Berichte, Studien und Kritiken für jüdische Geschichte und Literatur", Leipzig 1840-1851), welche dem Studium der kulturellen, historischen und linguistischen Wurzeln des Judentums gewidmet war.

Werke

  • Hebräisches und Chaldäisches Schulwörterbuch über das Alte Testament, Leipzig 1842
  • Bibliotheca Judaica. Bibliographisches Handbuch der gesammten jüdischen Literatur mit Einschluss der Schriften über Juden und Judenthum und einer Geschichte der jüdischen Bibliographie. 3 Bd., Leipzig 1849, 1851, 1863. (Reprint Hildesheim 1960).
  • Geschichte des Karäerthums, 1862-1869
  • Illustrirte Prachtbibel für Israeliten, 3 Bd., 1874

Literatur

  • Katharina Vogel: Julius Fürst (1805-1873) und die jüdischen Studien an der Leipziger Universität im 19. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte. Leipzig 2001. (unveröffentlichte Magisterarbeit)
  • Dies.: Der Orientalist Julius Fürst (1805–1873). Wissenschaftler, Publizist und engagierter Bürger. In: Leipziger Beiträge 4 (2006).

Weblinks